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106 Probefahrt<br />

≥ lar sich mit der »Chrysenthemum«-EP<br />

zurück und wirkte weltentrückter denn je.<br />

Das in instrumenteller Hinsicht unglaublich<br />

reduzierte Titelstück mit dem voluminösen<br />

Gesang mutete, wenn man die Bässe<br />

ein wenig rausdrehte, fast a-cappellahaft<br />

an. Ja, man konnte sich bildlich vorstellen,<br />

wie der schüchterne Junge in einer<br />

Holzhütte irgendwo weit vor den Toren<br />

New Yorks saß und in Thoreau’esker Einsamkeit<br />

Blumen in Töne überführte. Das<br />

war erst mal nichts für die Disco.<br />

Die beiden EP-Stücke befinden sich<br />

nun auch auf dem neuen Album. Was soll<br />

man sagen? Es ist ruhiger <strong>als</strong> der Vorgänger.<br />

An die späteren Prefab Sprout muss<br />

man manchmal denken. Viel Rätselhaftes<br />

ist dabei, und das gar nicht mal im negativen<br />

Sinne. Polar arbeitet mit Theremin-<br />

Effekten, die Stimme wird mehr denn je<br />

<strong>als</strong> Instrument verarbeitet, Songstrukturen<br />

werden zerbröselt. Offensichtliche<br />

Hits gibt es erst mal nur einen: das<br />

mit Clare de Lune gesungene magische<br />

Duett »Entropy Reigns«. Zu viel Entropie<br />

führt, wie nicht nur Thomas Pynchon<br />

weiß, zum Wärmetod des Universums.<br />

Und dem wirkt Kelley Polar nach wie vor<br />

entgegen. Nach wie vor mit aller Kraft<br />

und Liebe.<br />

Sebastian Ingenhoff<br />

RAGE AGAINST THE MACHINE<br />

DIE ÄRZTE � THE VERVE<br />

SEX PISTOLS � JUDAS PRIEST<br />

INCUBUS � MOTÖRHEAD<br />

BEATSTEAKS � KID ROCK � NOFX<br />

CAVALERA CONSPIRACY � IN FLAMES<br />

BULLET FOR MY VALENTINE � CHRIS CORNELL � RISE AGAINST<br />

DISTURBED � MIA. � BAD RELIGION � JONATHAN DAVIS � PORCUPINE TREE<br />

SUBWAY TO SALLY � ALTER BRIDGE � ASH � ANTI-FLAG � OPETH � FUNERAL FOR A FRIEND<br />

ENTER SHIKARI � THE WEAKERTHANS � ROSE TATTOO � CARBON/SILICON � AIRBOURNE � DONOTS<br />

PANTEON ROCOCO � 36 CRAZYFISTS � GUADALAJARA � JAGUAR LOVE � SKINDRED � BLACK TIDE � SONIC SYNDICATE � VOLBEAT<br />

Bei den Auftritten des Pariser Duos Nôze gab es<br />

unbeholfene Strips in der DJ-Kanzel, Oben-ohne-<br />

Performances und besoffene Umarmungen, mehr<br />

gegrölte <strong>als</strong> gesungene Texte, explizite Aufforderungen<br />

zum Schnapskonsum statt verschlüsselte Hinweise<br />

auf die üblichen Nonstoppartydrogen. Und nun wollen Ezechiel<br />

Pailhès und Nicolas Sfintescu mit ihrem dritten Album<br />

ausgerechnet unterkühlte »Songs On The Rocks« servieren?<br />

Aber was sollte man angesichts so viel Unernsts auch<br />

noch für bare Münze nehmen: Der Titel führt selbstredend<br />

in die Irre. Das Party-Humor-Promille-Programm wird von<br />

Nôze sogar um eine noch emotionalere Seite ergänzt, ganz<br />

im Sinne einer neuen Afterhour-Definition: Sie vertonen die<br />

tiefen Gefühle, den beinahe unerträglichen Weltschmerz,<br />

der Clubber übermannt, die schon um zwei Uhr früh total<br />

blau aus dem Club in die Gosse hinauswanken.<br />

ALPHA GALATES � FROM FIRST TO LAST � SUNSHINE � KILL HANNAH � DIE MANNEQUIN � ZOX � FIRE IN THE ATTIC � THE SORROW � sPOUT � UVM.<br />

PANNONIA FIELDS II<br />

NICKELSDORF NICKELSDO (BGLD./A)<br />

Info & Tickets: www.novarock.at<br />

In Deutschland gibts Tickets um 99,- Euro auf www.eventim.de und bei Kartenservice Scharf unter +49 / 8652 2325. In Österreich auf<br />

www.musicticket.at, bei Ö-Ticket (www.oeticket.com bzw. +43 01/96 0 96).<br />

Nôze<br />

KINDSKOPF-BLUES<br />

Wie hatte Andreas Dorau doch so treffend gesungen? »Drunk noses don’t lie« oder<br />

so ähnlich. Nôze haben die Dorau’sche Weisheit beherzigt und in diesem Geiste<br />

die ehrlich besoffenen House-Chansons für »Songs On The Rocks« geschrieben.<br />

Die Künstler selbst halten sich mit derlei Überlegungen<br />

allerdings nicht lange auf. Zur Frage übercoolisch vs. gefühlig<br />

haben sie eine in ihrer nonchalanten Art für Nôze sehr<br />

typische Antwort parat: »Dieses Album spielt sich auf halbem<br />

Weg zwischen feiern, trinken und zu Hause bleiben ab.<br />

Und es hat viel mit Alkohol zu tun, daher dachten wir, dass<br />

›Songs On The Rocks‹ der passende Titel sei.« Und apropos<br />

blau: »Wir wollten immer schon elektronischen Blues machen.«<br />

Ein Traum, den sich Nôze mit dem »Childhood Blues«<br />

nun verwirklicht haben, einer bitteren Swing-Ballade auf<br />

die Leiden der Kindheit, vorgetragen mit eigens vom Tom-<br />

Waits-Reibeisen bearbeiteten Stimmbändern.<br />

Arno Raffeiner<br />

Nôze »Songs On The Rocks« (Get Physical / Rough Trade)

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