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034 Musik<br />

The Death Set<br />

Gesehen: Emo's<br />

Im Netz: www.thedeathset.com<br />

Das Wichtigste: The Death Set sind zu viert. Eine rudimentäre<br />

Info, die wir aber selbst nach dem Sehen der Show<br />

noch bei der Band im Interview abfragen mussten. Zuvor<br />

hatten sich circa zwölf Männer und Frauen auf der Bühne<br />

darum geprügelt, das Mikrofon zu übernehmen – »Freunde«,<br />

hieß es hinterher. Die Musik klingt live ganz anders<br />

<strong>als</strong> auf Platte. Ehrlich gesagt sogar: deutlich besser. Hier:<br />

viehisch kreischender Acid-Punk-Rock mit pervertierten<br />

Kinderliedmelodien. Dort: seltsam schlapp gemixte Electro-Oktav-Bass-Energetik,<br />

die aber zumindest eine gute<br />

Idee der Band gibt.<br />

Akt. Release: »Worldwide« (Counter / Rough Trade)<br />

Ihr seid aus Brooklyn, oder? Wir sind von überall. Ich bin<br />

ursprünglich aus Australien und dann nach Brooklyn gezogen.<br />

Dort haben wir uns getroffen. Wir haben dann ständig<br />

aufeinandergeklebt und sind jetzt wie eine Familie. Seit<br />

einiger Zeit leben wir in Baltimore. Eine coole Stadt.<br />

Wer sind all die anderen Leute, die euch eben die Bühne<br />

vollgestellt haben? Das sind unsere Homies. Leute von<br />

Bands wie Ninjasonik, Chief Magazine, Videohippos, Dan<br />

Deacon, Spank Rock, Matt And Kim ... Wir sind <strong>als</strong> ein großer<br />

Mob unterwegs und unterstützen uns gegenseitig.<br />

Bei eurem Konzert stieg schon ab dem ersten Song die<br />

Riesenparty. Ist das normal, wenn ihr spielt? Ja, das war<br />

immer unser Plan. Wenn unsere Freunde da sind, sieht<br />

das immer so aus. Es ist schwieriger, in Deutschland zu<br />

spielen, wenn die Leute mit verschränkten Armen dastehen<br />

und uns anstarren wie Vollidioten. Macht aber trotzdem<br />

großen Spaß.<br />

Ach, komm. Haben die Deutschen bei allen Konzerten<br />

die Arme verschränkt gelassen? Oh nein. Die sind sogar<br />

eigentlich ein ziemlich gutes Publikum. Viel besser <strong>als</strong> erwartet.<br />

Aber es ist hart, sie dazu zu bewegen, ihre Hüften<br />

kreisen zu lassen. Wenn du sie aber so weit hast, hält<br />

sie nichts mehr auf. Das war echt seltsam, denn selbst<br />

die Leute mit den verschränkten Armen haben anschließend<br />

CDs gekauft. Wir haben erst da kapiert, dass ihnen<br />

die Show gefallen hat. Alle wollten immer eine Zugabe,<br />

und wenn wir das einmal nicht gemacht haben, wurden<br />

wir ausgebuht. In den Staaten geht es immer kurz und<br />

süß zu, wie in meinem Sexualleben.<br />

Für welche Bands interessiert ihr euch hier noch?<br />

Ninjasonik, Matt And Kim und Mika Miko - verdammt, das<br />

sind die drei besten Bands, die es derzeit gibt!<br />

Das sagen Festivalmacher<br />

zum SXSW<br />

Meg, Montreal<br />

Alex Auche<br />

www.megmontreal.com<br />

Wie oft warst du bereits beim SXSW?<br />

Ich komme zum dritten Mal.<br />

Und warum kommst du her? Neue<br />

Bands entdecken, Freunde und<br />

Geschäftspartner aus der ganzen Welt<br />

treffen, die Sonne, die Frei-Drinks und<br />

The Boiling Pot, das beste Restaurant<br />

der Stadt. Das SXSW ist bestimmt nicht<br />

das beste Festival der Welt, gerade für<br />

Künstler sind die Bedingungen schon<br />

sehr hart: schlechte Soundsysteme,<br />

unglaubliche Konkurrenzsituation. Insofern<br />

bevorzuge ich die europäischen<br />

Festiv<strong>als</strong>. Aber da ich neben dem Meg<br />

auch <strong>als</strong> Booker aktiv bin und fünf<br />

Bands von mir hier gespielt haben<br />

(Islands, Duchess Says, Fluokids,<br />

Ghislain Poirier und Adam Kesher),<br />

macht es auf jeden Fall Sinn.<br />

Wen mochtest du besonders dieses<br />

Jahr? N.E.R.D bei der Fader Fort Party.<br />

Ich hatte da keine großen Erwartungen<br />

und wurde umgeblasen. Little Claw,<br />

eine neue Band auf Thurston Moores<br />

Ecstatic-Peace-Label. Und natürlich<br />

Mika Miko: No Wave ist noch immer<br />

am Leben.<br />

Und wer hat dich nicht überzeugt?<br />

Moby. Aber da hatte ich mir auch<br />

nichts erwartet.<br />

Auf wen freust du dich besonders<br />

dieses Jahr auf dem Meg? Sebastien<br />

Tellier, CSS, DJ Funk, Battles ...<br />

Primavera Sound, Barcelona<br />

Pablo Soler<br />

www.primaverasound.com<br />

Wie oft warst du bereits beim SXSW?<br />

Das ist mein zweites Mal.<br />

Und warum kommst du her? Das ist<br />

ein sehr wichtiges Zusammentreffen<br />

von Bands und der Musikindustrie.<br />

Leute, die man sonst nur via Telefon<br />

und E-Mail kennt, kann man endlich<br />

auch mal wieder persönlich treffen.<br />

Für das Primavera-Line-up allerdings<br />

ist das Festival eher irrelevant, da es<br />

zu spät liegt, wir sind schon so gut wie<br />

durch mit dem Booking. Aber egal, ich<br />

mag das Set-up hier: Alles ist so nah<br />

beieinander, sehr bequem. Und wenn<br />

man aus den mehr <strong>als</strong> 1600 Bands<br />

für sich selbst 20 gute rausgefiltert<br />

hat, dann hat sich der Trip auch schon<br />

gelohnt.<br />

Wen mochtest du besonders dieses<br />

Jahr? Ich bin hin und weg von: Health<br />

(sehr kraftvolles Set), The Extraordinaires<br />

(spaßig und schön) und Duchess<br />

Says (die beste Frontfrau, die ich seit<br />

Jahren gesehen habe). Aber das ganz<br />

offizielle Festivalhighlight muss natürlich<br />

mein Landsmann El Guincho sein.<br />

Und wer hat dich nicht überzeugt? Ich<br />

liebe die Breeders, aber die Show hat<br />

mich nur traurig gestimmt.<br />

Auf wen freust du dich besonders<br />

dieses Jahr auf dem Primavera?<br />

Vampire Weekend, Mary Weiss von The<br />

Shangri-Las, The Sonics und so viele<br />

andere. Das Line-up ist verrückt.<br />

The Mae-Shi<br />

Gesehen: Victory Grill, Vice Saves Texas Party<br />

Im Netz: www.mae-shi.com<br />

Das Wichtigste: Ein seltsam vielseitiges Quartett aus Los<br />

Angeles. Mal sind seine Songs mit Post-Hardcore-Figuren<br />

vollgestellt wie der einzige Notausgang bei Feueralarm.<br />

Mal ergehen sich The Mae-Shi in epischen Elektronik-Frickeleien,<br />

die auch vor Vocodern nicht haltmachen. Und<br />

plötzlich wird dann auch gerne mal alles unterbrochen<br />

durch wunderschöne mehrstimmige A-cappella-Passagen.<br />

Am schönsten wird es, wenn alles zusammenkommt<br />

– wie beim Überhit »Run To Your Grave«. Nach mehreren<br />

Alben folgte dieses Jahr das Label-Debüt bei Moshi Moshi,<br />

die Band tourt Ende Mai zum wiederholten Mal auch<br />

durch Deutschland.<br />

Akt. Release: »HLLLYH« (Moshi Moshi / Coop / Uni versal)<br />

Wofür steht The Mae-Shi?<br />

Wenn man es bei Google eingibt, findet man nur uns <strong>als</strong><br />

Band. Das ist wichtig heutzutage.<br />

Habt ihr schon einmal in Deutschland gespielt? Wir waren<br />

vor drei Jahren in Deutschland unterwegs. Das war<br />

großartig, besser <strong>als</strong> in den USA. Wir haben in total vielen<br />

kleinen Städten gespielt. Die erste Show war in Weilheim,<br />

dann waren wir noch in Münster und in irgendeiner<br />

Stadt an der polnischen Grenze. Diesen Januar haben wir<br />

dann in Berlin gespielt. Das war cool, fast legendär. Im<br />

White Trash. Im Mai sind wir wieder in Berlin und auch<br />

in Hamburg.<br />

Gibt es in der Band viele Diskussionen über euren Stilmix?<br />

Ihr klingt ja fast, <strong>als</strong> würden in eurer Brust mehrere<br />

Herzen schlagen? Nein. Das alles kommt einfach so<br />

aus uns heraus. Frühere Songs von uns waren oft deutlicher<br />

Post-Hardcore in verschiedensten Variationen. Mit<br />

der Zeit wurden wir dann melodischer. Wir versuchen nun,<br />

die Sachen nebeneinander existieren zu lassen, die Ideen<br />

von jedem Einzelnen einzubringen. Und sollte es mal<br />

nicht trashig genug sein, hauen wir einfach noch einmal<br />

ordentlich Verzerrung über den Mix.<br />

Seid ihr zum ersten Mal beim SXSW? Wir sind zum dritten<br />

Mal hier. Wir haben hier letztes Jahr den Moshi-Moshi-Deal<br />

bekommen. Man spielt hier einfach immer vor<br />

großem Publikum und vielen Presseleuten. Wir haben in<br />

Austin schon in ein paar Tagen 17 Shows gespielt. Und so<br />

was ist das Wichtigste für eine Band. Das ist phänomenaler<br />

<strong>als</strong> alles andere.

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