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Abendmahl - Kindergottesdienst in der Pfalz

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dem Heimweg s<strong>in</strong>d. Im Gespräch erfahren wir von den Hoffnungen, die sie auf Jesus gesetzt<br />

hatten: <strong>der</strong> Messias sollte er se<strong>in</strong>, aber nun ist wohl alles aus und am Ende. War Jesus doch<br />

nicht Gottes Sohn? Ganz e<strong>in</strong>fach kommt e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Wan<strong>der</strong>er dazu und wie e<strong>in</strong> Seelsorger<br />

lässt er die beiden von ihrem Kummer erzählen. Und dann er<strong>in</strong>nert er sie an Vorhersagen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Heiligen Schrift, was sie eigentlich wissen sollten: <strong>der</strong> Gottessohn musste leiden und sterben<br />

und wird dann zu Gott zurückgehen. Offensichtlich hilft ihnen <strong>der</strong> Fremde auf den Weg<br />

ihrer Trauerarbeit und sie wollen noch mit ihm zusammen Abendbrot essen. Während dieses<br />

Essens merken sie plötzlich an se<strong>in</strong>em Verhalten, dass <strong>der</strong> Fremde Jesus se<strong>in</strong> muss. Sie erkennen<br />

ihn wie<strong>der</strong>. In dem Moment ist Jesus wie<strong>der</strong> fort. Und sie wissen, was sie zu tun haben:<br />

ihre Ostergeschichte weitererzählen.<br />

In dieser Geschichte ist Jesus „handfester“ beschrieben, aber doch auch wie<strong>der</strong> ganz unnahbar,<br />

denn <strong>in</strong> dem Moment, wo sie ihn erkennen, ist er wie<strong>der</strong> verschwunden. Sie haben se<strong>in</strong>e<br />

Nähe erlebt, er tat ihnen gut, er brachte sie auf den Weg, das neue Leben zu sehen, er teilte<br />

ihnen noch e<strong>in</strong>mal die Zeichen Brot und We<strong>in</strong> aus, aber er isst nichts, er verschw<strong>in</strong>det. Eigentlich<br />

e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>bar offene Geschichte, die uns daran er<strong>in</strong>nerte, dass wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trauer<br />

von an<strong>der</strong>en getröstet werden und dass uns die Nähe des Verstorbenen Trost se<strong>in</strong> kann. Und<br />

wie wir diese Nähe erleben, ist e<strong>in</strong> Geheimnis, ist unsere Geschichte. Das heißt nicht, dass wir<br />

sie mit “Es war ihnen, als ob....“ erzählen sollten. Das kann man tun, zeugt aber von e<strong>in</strong>er<br />

großen Distanz. Und wenn wir diese Distanz haben, dann ist es sicher ehrlich und gut, so zu<br />

erzählen. Aber wenn wir unseren Glauben zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen wollen, dann machen wir<br />

diese Geschichte auch zu unserer und versuchen, unser eigenes Erleben mit Abschied, neuem<br />

Leben und Auferstehung mit zu erzählen. Die Emmaus-Geschichte wollten wir die Beteiligten<br />

erzählen lassen o<strong>der</strong> sie von e<strong>in</strong>er Erzähler<strong>in</strong> (Magdalena) als e<strong>in</strong>s von vielen Oster-Erlebnissen<br />

darstellen lassen. Dabei sollten optisch nur die Menschen, die es erlebten, gezeigt werden,<br />

denn: Wie sieht eigentlich e<strong>in</strong> Auferstandener aus? konnten und wollten wir nicht beantworten.<br />

In <strong>der</strong> Sch<strong>in</strong>dler-Bibel werden auch noch an<strong>der</strong>e Ostergeschichten kurz erwähnt. Es fasz<strong>in</strong>ierte<br />

die Idee, dass Jesus am See Tiberias für se<strong>in</strong>e Freunde e<strong>in</strong> Grillfeuer vorbereitet hat und sie<br />

später Fische mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> grillten. Genauso <strong>in</strong>teressant im H<strong>in</strong>blick auf jene K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die immer<br />

alles genau wissen und bewiesen haben wollen erschien uns die Geschichte vom ungläubigen<br />

Thomas, <strong>der</strong> sogar die Wunden berühren konnte. In den an<strong>der</strong>en Geschichten ließ sich<br />

Jesus ja nicht anfassen! Durch die unterschiedlichen Erzählungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibel sahen wir uns<br />

dar<strong>in</strong> bestärkt, eigene Glaubenserfahrungen <strong>in</strong> unsere Geschichten e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und so unsere<br />

eigenen Auferstehungsgeschichten zu erzählen.<br />

Für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>Kirche ergab sich die Beson<strong>der</strong>heit, dass im ersten Gottesdienst nach Ostern<br />

auch Taufer<strong>in</strong>nerung gefeiert werden sollte. Da Ostern früher DER Tauftag war, passte diese<br />

Verb<strong>in</strong>dung auch ganz gut. Außerdem verdeutlicht dieses Zusammenfallen <strong>der</strong> Ereignisse den<br />

wichtigen Zusammenhang von Taufe und <strong>Abendmahl</strong>. Die Beson<strong>der</strong>heiten unseres Taufer<strong>in</strong>nerungsfestes<br />

werden im Gottesdienst erklärt.<br />

Materialdienst 2007 „Auf das <strong>Abendmahl</strong> vorbereiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“

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