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Abendmahl - Kindergottesdienst in der Pfalz

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Der Streit <strong>der</strong> Brotzutaten<br />

Material:<br />

Tuch, Gläser, Schüsseln mit Hefe, Wasser, Salz, Mehl, Brennende Kerze, Hände<br />

51<br />

Das spitz aufgehäufte Mehl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schüssel versuchte, sich noch e<strong>in</strong> bisschen höher zu recken.<br />

„Ich b<strong>in</strong> hier das Wichtigste auf dem Tuch! In mir steckt schon so viel: alle Körner <strong>der</strong> Getreideähren,<br />

die Arbeit <strong>der</strong> Bauern und des Müllers! Ich b<strong>in</strong> so hell und weich. Ich b<strong>in</strong> das Wichtigste!<br />

Und damit basta!“, sagte das Mehl, so dass es etwas staubte und das Wasser zu husten<br />

anf<strong>in</strong>g.<br />

„Hust, Hust. .. Du und das Wichtigste! Dass ich nicht lache! Ohne mich, das klare, helle Wasser<br />

gäbe es gar ke<strong>in</strong> Leben. Auch de<strong>in</strong>e Körner wären nicht gewachsen ohne me<strong>in</strong>e Brü<strong>der</strong><br />

und Schwestern, die Regentropfen. Mich braucht jede Pflanze., jedes Tier, je<strong>der</strong> Mensch! Ich<br />

b<strong>in</strong> ganz e<strong>in</strong>deutig das Wichtigste hier auf dem Tuch!“<br />

„Pah“, machte das Mehl beleidigt und fiel e<strong>in</strong> bisschen <strong>in</strong> sich zusammen. Dabei bemerkte es<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Haufen neben sich und sprach ihn an: „Was bist du denn für e<strong>in</strong> kümmerlicher<br />

Haufen?!“<br />

„Ich b<strong>in</strong> das Salz. Von mir braucht ihr nicht viel, trotzdem gebe ich allem die Würze und den<br />

Geschmack.. Je<strong>der</strong> merkt sofort, wenn ich irgendwo fehle. Ohne mich bleibt alles dad und ungenießbar.<br />

Ich b<strong>in</strong> kle<strong>in</strong> aber sehr wichtig! Trotzdem mache ich nicht so viel Wirbel um mich,<br />

ich weiß e<strong>in</strong>fach, dass man mich braucht. Und wer bist Du?“, fragte es se<strong>in</strong>e Nachbar<strong>in</strong> im<br />

Glas.<br />

„Ich“, blubberte es zurück, „ich b<strong>in</strong> die Hefe. Ich b<strong>in</strong> behäbig und brauche me<strong>in</strong>e Zeit, um<br />

mich zu entfalten. Aber dann! Aber dann! Dann breite ich mich aus und werde größer und<br />

größer. Ich verwandle alles um mich herum. Ich b<strong>in</strong> also das Wichtigste!“ Die Hefe verstummte,<br />

denn ws waren Schritte zu hören. Zwei kräftige Hände begannen, das Mehl und die<br />

Hefe, das Wasser und das Salz zu mischen und zu kneten. Sie wurden durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gewirbelt,<br />

<strong>in</strong> die Luft gehoben, durch die Schüssel getrieben. Langsam vermischte sich das Mehl<br />

mit dem Salz und m it ihnen das Wasser und die Hefe. Und die Vier, die eben noch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gestritten hatten, wurden zu e<strong>in</strong>em Teig.<br />

Dann kam das Feuer mit se<strong>in</strong>er Wärme h<strong>in</strong>zu. Es sagte nachdenklich: „Ich b<strong>in</strong> eigentlich das<br />

Wichtigste. Ohne mich s<strong>in</strong>d die vier an<strong>der</strong>en ungenießbar, sie machen ke<strong>in</strong>en satt. Aber ich<br />

muss genau aufpassen: b<strong>in</strong> ich zu heiß, verbrennt alles und die ganze Mühe und Arbeit, die <strong>in</strong><br />

diesem Teig steckt, war umsonst. Ich vollende, was begonnen wurde. Durch mich werden die<br />

Vier zu e<strong>in</strong>em duftenden, knusprigen Brot.“<br />

„Aber“, mischten sich die Hände e<strong>in</strong>, aber jetzt, nach dem Backen, kommt doch das Wichtigste!<br />

Das s<strong>in</strong>d wir. Ohne uns Hände läge das Brot ohne S<strong>in</strong>n und Zweck herum. Wir brechen es<br />

<strong>in</strong> Stücke, wir teilen es mit an<strong>der</strong>en, wir geben es weiter. Und … wir fügen sogar noch etwas<br />

h<strong>in</strong>zu!“ „Was denn?“, fragte das Feuer. „Wir geben mit dem Brot Leben weiter, <strong>in</strong> dem wir<br />

an<strong>der</strong>en zeigen, dass wir an sie denken, dass wir etwas mit ihnen geme<strong>in</strong>sam haben wollen,<br />

dass wir an ihrem Leben (manchmal auch Überleben) <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d. Durch uns wird aus<br />

Mehl, Salz, Hefe, Wasser und Feuer<br />

Hoffnungsbrot für die Ängstlichen<br />

Vertrauensbrot für die Zweifelnden<br />

Stärkungsrot für die Mutlosen,<br />

Versöhnungsbrot für eure Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Friedensbrot für eueren Streit.<br />

Materialdienst 2007 „Auf das <strong>Abendmahl</strong> vorbereiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“

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