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Abendmahl - Kindergottesdienst in der Pfalz

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Aus all dem sehen wir: <strong>Abendmahl</strong> mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist also ke<strong>in</strong> neues Thema, son<strong>der</strong>n nimmt<br />

e<strong>in</strong>e alte Tradition wie<strong>der</strong> auf. Das ist unsere Antwort auf e<strong>in</strong> Argument aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />

das gegen den Gesetzentwurf zu sprechen sche<strong>in</strong>t:<br />

5. Wie lautet nun <strong>der</strong> Gesetzentwurf und wie wird er begründet?<br />

Paragraph 1, Absatz 1 des Gesetzentwurfes lautet:<br />

„Wer getauft ist, ist zur Feier des <strong>Abendmahl</strong>s e<strong>in</strong>geladen.“<br />

5<br />

Wer getauft ist, ist Glied am Leib Christi, und das ist unabhängig davon, ober er logisch denken<br />

und verstehen kann o<strong>der</strong> nicht. Es gibt nur die e<strong>in</strong>e Taufe, durch die wir zu Christus gehören<br />

(vgl. Epheser 4, 5; 1. Kor<strong>in</strong>ther 12, 13). Deshalb darf man nicht unterscheiden zwischen<br />

Getauften und <strong>Abendmahl</strong>sberechtigten, und es sollte für uns die altkirchliche Regel wie<strong>der</strong><br />

gelten, die lautet: „Die Taufe eröffnet den Zugang zum <strong>Abendmahl</strong>“.<br />

Es wird Geme<strong>in</strong>schaft gefeiert. Und hat nicht Jesus den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gerade diese Heilsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

ohne Vorbed<strong>in</strong>gungen zugesprochen? Da besteht für mich <strong>der</strong> Zusammenhang mit dem<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>evangelium Markus 10.<br />

Der Absatz 2 im 1. Paragraphen des Gesetzentwurfes lautet: „K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ihrem Alter entsprechend<br />

auf die Feier des <strong>Abendmahl</strong>s vorzubereiten“.<br />

Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>Abendmahl</strong> zu feiern ist auch, aber nicht nur e<strong>in</strong> Erlebnis <strong>der</strong> Gefühle. Wer erlebt,<br />

will auch wissen und verstehen. Und das ist grundsätzlich <strong>in</strong> jedem Alter angemessen<br />

möglich.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> erleben Zeiten, Formen, Rhythmen, Texte, Rituale und Melodien und nehmen sie <strong>in</strong><br />

sich auf. Sie erleben Menschen, die ihren Glauben leben und die sie begleiten. Ich lernte beten,<br />

weil me<strong>in</strong>e Eltern und Großeltern auch beteten, K<strong>in</strong><strong>der</strong> erleben religiöse Praxis und lernen<br />

im Erleben. Das ist auch beim <strong>Abendmahl</strong> so. Es kommt darauf an, dass wir K<strong>in</strong><strong>der</strong> an<br />

das Geheimnis heranführen, es mit ihnen feiern und danach geme<strong>in</strong>sam darüber reden. Im Judentum<br />

ist dies z.B. beim Passafest noch heute so. Das jüngste K<strong>in</strong>d beg<strong>in</strong>nt die Se<strong>der</strong>mahl-<br />

Feier mit <strong>der</strong> Frage: „Vater, was unterscheidet diese Nacht von an<strong>der</strong>en Nächten?“<br />

Wir Erwachsenen s<strong>in</strong>d gefragt. Dazu sollten wir allerd<strong>in</strong>gs unseren Glauben auch mit eigener<br />

Sprache ausdrücken können. Wir können biblische Geschichten erzählen o<strong>der</strong> vorlesen, können<br />

mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n beten und sie durch unser Vorbild an das <strong>Abendmahl</strong> heran führen. Die<br />

Prägung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie ist die erste und tiefgreifendste.<br />

Aber heute s<strong>in</strong>d viele Eltern und Paten mit religiöser Erziehung überfor<strong>der</strong>t. Deshalb gehört<br />

zu <strong>der</strong> Zulassung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zum <strong>Abendmahl</strong> e<strong>in</strong> entsprechendes Geme<strong>in</strong>de-Konzept, wie<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum <strong>Abendmahl</strong> h<strong>in</strong>geführt werden können. Das kann <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten und <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>gottesdienst</strong>,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>bibelwochen und Religionsunterricht, aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit Tauf- und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garteneltern geschehen. Vor allem im Gottesdienst selbst kann k<strong>in</strong>dgemäß auf die Feier<br />

vorbereitet werden, dann s<strong>in</strong>d auch ALLE vorbereitet! So erfahren K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Erwachsene<br />

geme<strong>in</strong>sam die Vielfalt des biblischen <strong>Abendmahl</strong>sverständnisses. Den Entwürfen für Familiengottesdienste<br />

<strong>in</strong> unserer neuen Agende I merkt man diesen Ansatz an: E<strong>in</strong>erseits können<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den <strong>Abendmahl</strong>sgottesdienst <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen, weil traditionelle Texte<br />

übernommen werden. An<strong>der</strong>erseits haben Texte und Lie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgemäße Sprache. So<br />

werden sie auch erspüren, dass e<strong>in</strong> Sündenbekenntnis etwas Ernstes, Vergebung etwas Frohes<br />

Materialdienst 2007 „Auf das <strong>Abendmahl</strong> vorbereiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de“<br />

Es war<br />

schon immer so,<br />

dass man erst nach<br />

<strong>der</strong> Konfirmation zum<br />

<strong>Abendmahl</strong> geht.

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