Abendmahl - Kindergottesdienst in der Pfalz

4. Erzählung der Emmaus-
Jünger im Raum der guten Erinnerungen, Teil II
(Die Kopftücher überstreifend gehen die beiden Jünger wieder in die Mitte des Kreises.)
79
J: Du, Kleophas, ich erinnere mich gerade an den letzten Abend mit Jesus, vor Beginn des
Passahfestes. Wir wollten uns gerade zu Tische legen.
K: Ja, ich weiß, was du meinst: Jesus stand auf, legte sein Obergewand ab, nahm ein Leinentuch
und schlug es sich um den Leib, so wie eine Schürze. Ich dachte, was wird das
jetzt geben.
J: Ich weiß noch, wie wir uns ansahen, als er Wasser in ein Becken goss.
K: Ich wusste nicht: Soll ich lachen oder weinen. Ich war ratlos und dachte nur: Hoffentlich
nicht bei mir! Aber als ich dran war, konnte ich mich nicht dagegen wehren. Es war ein
seltsames Gefühl, wie er mir die Sandalen auszog, vorsichtig meine Füße wusch und sie
mit dem umgebundenen Leintuch sorgfältig abtrocknete.
J: Ja, ich wusste auch nicht, wie mir geschah: Jesus, den wir alle verehrten, kniete sich vor
mir nieder und wusch mir die Füße. Umgekehrt hätte es sein müssen.
K: Und doch: Es passte zu Jesus. Er wollte nichts Besseres sein als wir.
J: Aber ich konnte auch Petrus verstehen. Im Grund sprach er mir aus dem Herzen, sprach
er aus, wozu ich zu feige war: Herr, du willst mir die Füße waschen? Nie und nimmer
sollst du mir die Füße waschen!
K: Endlich, endlich sagt es einer! dachte ich.
J: Aber Jesus ließ sich nicht beirren und sagte nur kurz: "Wenn ich dich nicht wasche, gehörst
du nicht zu mir."
K: Was Petrus dann sagte, fand ich aber unverschämt von ihm. Typisch Petrus, dachte ich.
J: Ich weiß gar nicht mehr, was er sagte.
K: "Herr, wenn es so ist, dass ich sonst nicht zu dir gehöre, dann wasche nicht nur die Füße,
sondern auch Hände und Haupt!" Typisch Petrus, er kann nie genug bekommen, immer
schießt er über das Ziel hinaus.
J: Ich werde es nie vergessen, wie Jesus uns dann erklärte: Wenn ich euch nun die Füße
gewaschen habe als euer Lehrer und Herr, so sollt auch ihr einander die Füße waschen.
Ich habe euch ein Vorbild gegeben, so wie ich getan habe, so tut auch ihr!
K: Trotzdem, mir fällt es schwer, anderen die Füße zu waschen.
J: Mir auch, aber vielleicht sollten wir es einmal versuchen, vielleicht sollten wir anfangen
mit denen, die jetzt bei uns sind.
K: Ja, wollen wir es wagen!
(Die beiden holen die Schüsseln mit Wasser und die Handtücher und beginnen, einigen Kindern,
mit denen es vorher abgesprochen ist, die Füße zu waschen. Jedem, der möchte, werden
dann die Füße gewaschen. Keiner soll dabei aber übermäßig gedrängt werden.)
5. Symbolhandlung
Die Mitarbeiter (wieder aus der Rolle der Emmaus-Jünger geschlüpft) waschen einigen Kindern
die Füße. Wichtig: Vorher einige Konfirmanden ansprechen, sonst die Hemmschwelle
leicht zu groß.
6. Singen
Danke für diesen guten Abend (Morgen) (EG 334)
Gottes Liebe ist wie die Sonne (EG 654)
Materialdienst 2007 „Auf das Abendmahl vorbereiten in der Gemeinde“