Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD
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RESOLUTION ZUR EUROPAWAHL<br />
einst von ihnen selbst betriebene Europapolitik, weil sie glauben, aus ihrer<br />
Verweigerungspolitik bei der Europawahl am Wahltag Kapital<br />
schlagen zu können. Die <strong>SPD</strong> wird dafür sorgen, daß diese Rechnung<br />
nicht aufgeht. Wir unterstützen die Bundesregierung, für die deutsche<br />
Interessen und europäische Einheit die zwei Seiten derselben Medaille<br />
sind. Sie hat die Weichen für einen erfolgreichen Ausgang des Gipfels<br />
Anfang Juni in Köln gestellt, der mit einem europäischen Beschäftigungspakt<br />
die Richtung für eine erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit<br />
in Europa vorgeben wird.<br />
Erfolgreiche Politik in Europa braucht die Unterstützung und Absicherung<br />
durch das gestärkte Europäische Parlament. Dort muß die sozialdemokratische<br />
Fraktion Motor für Erneuerung und Beschäftigung, soziale<br />
Gerechtigkeit und grenzüberschreitenden Schutz der Umwelt,<br />
Reform der Institutionen und Stärkung der Demokratie in der Europäischen<br />
Union sein. Wir kämpfen in der Europawahl dafür, daß<br />
Deutschland durch mehr <strong>SPD</strong>-Abgeordnete im Europäischen Parlament<br />
vertreten ist und die Stellung der Fraktion der Sozialdemokratischen<br />
Partei Europas als stärkste Fraktion im Europäischen Parlament<br />
noch ausgebaut wird.<br />
Die <strong>SPD</strong> begrüßt es, daß die <strong>SPD</strong>-Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />
sich unbeirrt dafür einsetzen, daß das Europäische Parlament<br />
die demokratische Kontrolle über die EU-Kommission verstärkt. Gedrängt<br />
durch das Parlament hat die EU-Kommission die politische <strong>Verantwortung</strong><br />
für Mängel und Fehler in ihrem Bereich übernommen und<br />
ist zurückgetreten. Die Wahl eines neuen Kommissionspräsidenten<br />
und die Einsetzung einer neuen Kommission müssen für einen Neuanfang<br />
genutzt werden. Dabei geht es weniger um den Austausch von Personen<br />
als um eine strukturelle Reform der EU-Administration in Brüssel<br />
und der Arbeitsweise der Kommission.<br />
Die EU-Reform fortsetzen<br />
Wir begrüßen die Absicht der Bundesregierung, auf dem EU-Gipfel in<br />
Köln am 3./4. Juni den Prozeß der Reform der EU-Institutionen in<br />
Gang zu setzen. Ziel muß es sein, noch vor dem ersten Beitritt eines mittel-<br />
und osteuropäischen Staates die EU in die Lage zu versetzen, auch<br />
mit mehr als 15 Mitgliedstaaten handlungsfähig zu sein, ihre Politik<br />
146 PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 ■