Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD
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AUSSPRACHE<br />
Nein, hier muß klar entschieden werden, und hier muß die Frage beantwortet<br />
werden: Wollen wir eine Feuerpause und einen Waffenstillstand<br />
oder wollen wir das, was immer auch die Zielrichtung der Beschlüsse<br />
des Bundestages war, nämlich: Wollen wir, daß Milosevic seine<br />
Mörderbanden aus dem Kosovo zurückzieht? Wollen wir, daß er die<br />
Kampfhandlungen einstellt, und wollen wir, daß er bereit ist, eine internationale<br />
Friedenstruppe in seinem Land zu akzeptieren?<br />
Deshalb, liebe Genossinnen und Genossen, plädiere ich dafür, daß wir<br />
dem Antrag des Parteivorstandes zustimmen.<br />
(Beifall)<br />
Vorsitzender Walter Momper: Liebe Genossinnen und Genossen,<br />
Frau Arbana Vidishiqi ist Betroffene und Mitglied der Ibrahim-Rugova-Partei<br />
LDK. Sie wurde deportiert und war einige Tage im Lager<br />
von Blace. Sie arbeitet für die Zeitung Koha Dittoré und ist direkt aus<br />
Skopje zu uns gekommen. Wir danken Ihnen, daß Sie zu uns sprechen.<br />
Bitte, Frau Vidishiqi, Sie haben das Wort.<br />
(Beifall)<br />
Arbana Vidishiqi (Übersetzung): Danke.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freunde! Sehr geehrter Herr<br />
Bundeskanzler! Liebe hier anwesende Delegierte! Ich danke herzlich<br />
für die Einladung, an diesem <strong>Parteitag</strong> teilzunehmen und Ihnen mein<br />
ganz persönliches Schicksal und das meiner Familie zu schildern. Es ist<br />
mir eine besondere Ehre, hier vor Ihnen sprechen zu können, aber insbesondere<br />
vor dem deutschen Bundeskanzler Schröder, dessen Rede ich<br />
heute gehört habe. Es freut mich sehr, daß ein Land wie Ihres die friedlichen<br />
Bestrebungen der Albaner unterstützt, um uns zu ermöglichen,<br />
frei und in Frieden in unserem Land zu leben.<br />
(Teilweise Beifall)<br />
Erlauben Sie mir, mit den frühen Morgenstunden des 30. März anzufangen,<br />
wo auch der Massenexodus, die Vertreibung der Albaner, begann.<br />
Die serbische Polizei und Militäreinheiten haben sich in Zusammenarbeit<br />
mit den paramilitärischen serbischen Einheiten systematisch<br />
die ganzen Wohnviertel der Stadt Pristina, der Stadt, in der ich aufgewachsen<br />
bin, vorgenommen und alle aufgefordert, ihre Häuser zu ver-<br />
■ PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 81