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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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REDE GERHARD SCHRÖDER<br />

enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, auch mit den Verbänden der<br />

Wirtschaft, besonders drücken würde. Ich betrachte das übrigens, liebe<br />

Genossinnen und Genossen laßt mich auch das einmal sagen, nicht als<br />

einen Fehler. Wer glaubt, unsere Mitglieder, die Menschen, die uns<br />

wählen, wünschten nicht, daß wir ein vernünftiges Arbeitsverhältnis zu<br />

dem haben, was man Wirtschaft nennt, der irrt.<br />

(Beifall)<br />

Aber angesichts gelegentlicher Äußerungen aus den Verbänden sage ich<br />

mit der Zurückhaltung, zu der nur ich fähig bin:<br />

(Heiterkeit)<br />

So, liebe Freunde da drüben, geht es auch nicht. Wer gegenüber einer<br />

sozialdemokratischen Bundesregierung, die sich auf eine wirklich deutliche<br />

Legitimation durch die Menschen in Deutschland stützen kann,<br />

auftritt, als habe er das Sagen, der irrt, und zwar deutlich.<br />

(Beifall)<br />

So groß meine Bereitschaft zur Zusammenarbeit auch und gerade mit<br />

der Wirtschaft ist: Wer versucht hat, uns, die wir in der Bundesregierung<br />

zusammenarbeiten, über den Tisch zu ziehen, ist noch immer gescheitert<br />

und wird auch in Zukunft scheitern.<br />

Wer partikulare Interessen vertritt, wie das die Verbände der Wirtschaft<br />

tun – das ist erlaubt in einer Demokratie, sogar geboten in einer pluralistischen<br />

Demokratie –, der darf das auch ruhig lautstark tun. Aber er<br />

muß sich auch sagen lassen, daß in einer Demokratie allein die gewählte<br />

Regierung, allein das gewählte Parlament bestimmt, was die Interessen<br />

des gemeinen Wohls gegenüber Partikularinteressen sind. Darauf<br />

werden wir achten, liebe Freunde.<br />

(Beifall)<br />

Es hat – laßt mich das noch anfügen – vielfältige Diskussionen über die<br />

Frage gegeben: Wie kommen wir, Partei und Regierung, nun miteinander<br />

zurecht, in der Frage, die ich eingangs thematisiert habe, und in anderen<br />

wirtschafts-, sozial- und innenpolitischen Fragen?<br />

Einen Rat habe ich mir nach langen Jahren gelegentlich anderen Verhaltens<br />

von Johannes Rau abgeguckt. Johannes hat nämlich gesagt:<br />

■ PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 51

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