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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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AUSSPRACHE<br />

für diejenigen, die regieren, einen Vertrauensvorschuß – für Gerhard<br />

Schröder, für Rudolf Scharping und für all diejenigen, die für uns verantwortlich<br />

Politik gestalten.<br />

Wir werden heute nicht jedes Detail, das in den nächsten Wochen behandelt<br />

werden muß, besprechen können. Wir brauchen dieses Vertrauen.<br />

Wenn dieser Krieg hoffentlich bald vorbei ist, dann werden sich<br />

die Interessen wieder auf andere Dinge im Lande richten. Dann wird<br />

sich die Frage stellen: Haben wir zusammengehalten – ja oder nein?<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, ich bitte euch herzlich darum. Gerechtfertigt<br />

ist dies allemal.<br />

Vielen Dank.<br />

Vorsitzender Walter Momper: Das Wort hat Andrea Nahles. Ihr<br />

folgt Peter Struck, Bundestagsfraktion. Bitte, Andrea.<br />

Andrea Nahles, Vorsitzende der Jungsozialisten: Liebe Genossinnen<br />

und Genossen! 54 Jahre hat es gedauert, bis eine rot-grüne<br />

Bundesregierung die Beteiligung deutscher Truppenverbände an einem<br />

Krieg beschlossen hat. Zum ersten Mal ist eine Bundesregierung damit<br />

voll in die militärische Logik der NATO eingebunden. Das ist eine unausweichliche<br />

Folge einer Einschränkung ihrer autonomen Entscheidungsmöglichkeiten.<br />

Ich frage aber diesen <strong>Parteitag</strong> hier: Was heißt das für uns? Ist es ein unverantwortlicher<br />

Sonderweg, wenn wir hier heute nach Alternativen zu<br />

einem bloßen „Weiter so“ mit den Bomben suchen? Ich sage an dieser<br />

Stelle ganz klar: Es muß möglich sein, Handlungsspielräume zu nutzen,<br />

und es muß möglich sein, die militärische Logik durch eine politische<br />

Logik zu ersetzen.<br />

(Beifall)<br />

Ich bin wirklich sehr dankbar dafür, daß Pazifisten in dieser Partei Platz<br />

haben. Pazifismus heißt: Verzicht auf Gewalt bei Einsatz des eigenen<br />

Lebens. Von Leuten, die so etwas machen, sitzen hier sehr wenige. Es<br />

gibt hier wenige Gandhis, und es gibt hier auch wenige Träumer. Aber<br />

es gibt hier doch eine ganze Menge Sozialdemokraten, die wollen, daß<br />

wir eine befristete Feuerpause machen,<br />

(Teilweise Beifall)<br />

78 PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 ■

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