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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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BERICHT DER ANTRAGSKOMMISSION<br />

und haben versucht, ein Abkommen zustande zu bringen. Wer sagt,<br />

Rambouillet sei eine Überraschung gewesen, der irrt und der übersieht<br />

etwas. Zu den Verhandlungen in Rambouillet mit deren Fristsetzung<br />

wurde nach dem scheußlichen Massaker in Racak eingeladen und danach,<br />

als wir erste Hinweise darauf hatten, daß es eine systematische<br />

Vertreibung und Ermordung gibt.<br />

Während der Verhandlungen in Rambouillet und in Paris wurde das alles,<br />

was ich euch geschildert habe, immer stärker ins Werk gesetzt. Es<br />

blieb nur noch ein Mittel. Man entscheidet darüber nicht mit leichter<br />

Hand, schon gar nicht mit unbeschwertem Herzen, aber doch mit klarem<br />

Verstand. Wenn dieser mörderischen Maschinerie nicht die Kraft<br />

genommen wird, dann wird uns Milosevic irgendwann den Waffenstillstand<br />

auf dem Friedhof anbieten, und zwar erst dann, nachdem er die<br />

gesamte Bevölkerung vertrieben und unterjocht hat.<br />

Wir sollten uns nichts vormachen: Die Beendigung der Gewalt und des<br />

Mordens ist schon schwer genug. Sie richtet sich nicht gegen das serbische<br />

Volk, wohl aber gegen eine Diktatur, die die Kraft dieses Volkes<br />

mißbraucht und sein demokratisches und europäisches Potential unterdrückt,<br />

die Serbien daran hindert, Teil der europäischen Familie zu werden.<br />

(Beifall)<br />

Wenn die Kraft dieser mörderischen Maschine nicht gebrochen wird,<br />

dann besteht auch keine Chance auf eine wie auch immer geartete politische<br />

Lösung.<br />

Der Antrag des Parteivorstandes nennt euch insbesondere in den Ziffern<br />

3.1 bis 3.5 genau jene Elemente, die erreicht werden müssen, um<br />

überhaupt eine längerfristige politische Perspektive eröffnen zu können.<br />

Wir haben heute das großartige Engagement, die Hilfsbereitschaft vieler<br />

Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und allen anderen europäischen<br />

Ländern. Wir haben nicht nur die Hilfsbereitschaft der Hilfsorganisationen,<br />

sondern auch die der Angehörigen der Bundeswehr, die<br />

diese jetzt in Mazedonien, ein wenig auch in Albanien unter Beweis stellen.<br />

Das alles wird aber vergeblich bleiben, es wird nur eine bescheidene<br />

Linderung eines entsetzlichen Leids bedeuten, wenn es nicht zur<br />

62 PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 ■

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