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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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REDE GERHARD SCHRÖDER<br />

haben diese historische <strong>Verantwortung</strong>, wir, die Deutschen, die in der<br />

Vergangenheit Schuld auf sich geladen und unermeßliches Leid zugefügt<br />

haben. Gerade wir – so verstehe ich unsere <strong>Verantwortung</strong> – müssen<br />

mit anderen, zusammen mit den Partnern, dafür sorgen, daß das nie<br />

wieder geschieht.<br />

So herum kann und muß man geschichtliche <strong>Verantwortung</strong> vielleicht<br />

auch verstehen. Verbrechen, wie sie serbische Truppen in Kroatien und<br />

auch in Bosnien begangen haben und auch heute an den Kosovo-Albanern<br />

begehen, können gerade die Deutschen vor dem Hintergrund ihrer<br />

Geschichte nicht erneut hinnehmen. Wir müssen dagegen vorgehen.<br />

Das ist es, was wir mit unserer <strong>Verantwortung</strong> für die Werte unserer<br />

Demokratie, die auch die Werte des Bündnisses sind, meinen. Das<br />

sind die Maßstäbe, nach denen wir gehandelt haben. Deshalb sind Soldaten<br />

der Bundeswehr an dem Einsatz der NATO beteiligt. So haben es<br />

die von euch gewünschte und unterstützte Bundesregierung und der<br />

Deutsche Bundestag mit seiner übergroßen Mehrheit beschlossen.<br />

Auch in diesem Zusammenhang ein klares Wort: Ich betrachte es als alles<br />

andere als einen Nachteil, daß wir in dieser Frage zwischen den<br />

großen politischen Kräften in Deutschland keinen kleinlichen parteipolitischen<br />

Streit führen müssen, sondern daß sich die Deutschen in ihrer<br />

übergroßen Mehrheit im Parlament, im Volke selber einig sind, daß das<br />

Morden im Kosovo beendet werden muß.<br />

(Beifall)<br />

Die Belgrader Führung hat es in der Hand, den NATO-Einsatz zu beenden.<br />

Sie muß sich nur glaubhaft für den Frieden entscheiden und entsprechend<br />

handeln. Dafür gibt es, liebe Genossinnen und Genossen,<br />

ganz klare substantielle Bedingungen. Wir erwarten die tatsächliche<br />

und nachvollziehbare Einstellung der Kampfhandlungen und des Mordens<br />

im Kosovo. Wir erwarten den Abzug der militärischen und paramilitärischen<br />

Kräfte, also jener Mörderbanden, die im Kosovo ihr Unwesen<br />

treiben. Wir wollen die Stationierung internationaler Sicherheitskräfte,<br />

damit die Vertriebenen und Flüchtlinge ungehindert und<br />

ohne Furcht in ihre Heimat zurückkehren können. Das ist unser Ziel,<br />

liebe Genossinnen und Genossen!<br />

(Beifall)<br />

42 PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 ■

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