Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD
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AUSSPRACHE<br />
Recht auf Heimat und das Recht, dort friedlich zu leben, zu erkämpfen.<br />
Vielen Dank.<br />
(Beifall)<br />
Liebe Genossinnen und Genossen, bevor ich Detlev Albers, Landesorganisation<br />
Bremen, das Wort erteile, ihm wird Gernot Erler, Baden-<br />
Württemberg, folgen, möchte ich euch auf das Schreiben aufmerksam<br />
machen, das uns der Arbeiter-Samariter-Bund vorgelegt hat. Es wird<br />
nachher für ein Kinderprojekt gesammelt werden. Ihr könnt das dem<br />
Schreiben entnehmen.<br />
Ich möchte euch auch auf den Brief von Hans Koschnick aufmerksam<br />
machen, der, wie ihr wißt, in Sarajevo ist.<br />
Detlev Albers, du hast das Wort. Dir folgt Gernot Erler. Bitte schön,<br />
Detlev.<br />
Detlev Albers, Parteirat: Liebe Genossinnen und Genossen, es ist,<br />
wenn ich richtig mitgezählt habe, heute der 18. Tag, daß Bomben von<br />
der NATO, auch von unserer Bundeswehr, auf den Kosovo, auf ganz Jugoslawien<br />
geworfen werden.<br />
Es ist deshalb richtig, daß wir uns hier unter dem Stichwort „<strong>Verantwortung</strong>“<br />
als Sozialdemokraten in unserem obersten Parteizusammenhang<br />
auf diesem <strong>Parteitag</strong> nicht in erster Linie die Grundsatzfrage zu stellen<br />
haben: Durfte das geschehen? Das ist eine gewaltige Frage, zu der wir sicher<br />
auch in Zukunft verschiedene Antworten aus unseren Reihen hören<br />
werden. Ich respektiere die Entscheidungsnot von Gerhard Schröder<br />
und Rudolf Scharping. Aber ich halte auch daran fest, daß es viele und<br />
ernsthafte Einwände dagegen gibt, daß der NATO-Einsatz in dieser Situation<br />
vor 18 Tagen die einzig mögliche Handlungsweise war.<br />
Aber nicht diese Frage steht aus meiner Sicht im Vordergrund. Vielmehr<br />
müssen wir heute eine Antwort auf die Frage suchen: Wie kommen<br />
wir, nachdem die Kriegshandlungen nun eröffnet worden sind, aus<br />
diesen wieder heraus?<br />
(Beifall)<br />
Wie verhindern wir, daß in einer Eigenlogik die Kriegshandlungen immer<br />
weiter getrieben, wie erreichen wir, uns statt Tag und Nacht alle<br />
Wege offenzuhalten, in denen Alternativen stecken können.<br />
■ PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 85