Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD
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Eines ist klar: Mit der sofortigen Einstellung der NATO-Luftschläge<br />
würden wir diesem Ziel keinen Millimeter näher kommen. Aber genauso<br />
klar ist auch, daß wir in unseren Bemühungen um eine politische Lösung<br />
nicht nachlassen dürfen und als Bundesregierung auch nicht nachlassen<br />
werden.<br />
Am letzten Freitag hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen,<br />
Kofi Annan, eine Erklärung zum Kosovo-Konflikt abgegeben. Sie entspricht<br />
voll unserer Haltung, voll dem, was Handlungsanleitung der<br />
Bundesregierung war. Ich habe deshalb die Initiative des Generalsekretärs<br />
uneingeschränkt unterstützt. Ich hoffe, daß dem gemeinsamen<br />
Drängen der westlichen Staatengemeinschaft und dem Drängen des<br />
Generalsekretärs durch die jugoslawischen Behörden die nachprüfbare<br />
Annahme der Forderungen folgt.<br />
Liebe Genossinnen und Genossen, für Mittwoch dieser Woche habe ich<br />
als Ratspräsident die Staats- und Regierungschefs der Europäischen<br />
Union nach Brüssel gebeten. Das habe ich natürlich auch getan, um zu<br />
einer politischen Lösung der Situation im Kosovo beizutragen. Wir werden<br />
dort unter den Staats- und Regierungschefs Europas, nicht nur unter<br />
denen der NATO-Mitglieder, über die Initiative des UN-Generalsekretärs<br />
beraten. Ich habe deswegen Kofi Annan zu dieser Zusammenkunft<br />
eingeladen. Ich freue mich, daß er diese Einladung akzeptiert hat.<br />
(Beifall)<br />
So klar es ist, daß die Bundesregierung und die westliche Staatengemeinschaft<br />
in Übereinstimmung mit dem NATO-Generalsekretär<br />
handeln und handeln wollen, so klar muß auch sein, daß wir in unseren<br />
Bemühungen, Rußland in eine politische Lösung einzubinden, nicht<br />
nachlassen werden und nicht nachlassen dürfen.<br />
(Beifall)<br />
REDE GERHARD SCHRÖDER<br />
Übrigens, auch hierzu möchte ich zur Klarstellung sagen: Rußland teilt<br />
die Ziele des Abkommens von Rambouillet. Die Bundesregierung hat<br />
immer die russischen Bemühungen begrüßt, auf Belgrad positiv einzuwirken,<br />
auch dann, wenn diese Bemühungen bisher nicht den erhofften<br />
Erfolg gezeigt haben. Die Bundesregierung hielt und hält engen Kontakt<br />
mit der russischen Führung. Das gilt für gestern, das gilt für heute,<br />
und das wird auch für morgen gelten.<br />
■ PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 43