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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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REDE GERHARD SCHRÖDER<br />

Der Balkan – das muß klar sein – braucht endlich europäische Hilfe. Er<br />

braucht, wie damals das Nachkriegsdeutschland, Demokratisierung<br />

und wirtschaftlichen Aufbau. Was wir zusammen mit den europäischen<br />

und transatlantischen Partnern schaffen müssen, das ist eine Art Marshallplan<br />

für den gepeinigten Balkan. Das ist die Zielrichtung, in die wir<br />

Politik drängen müssen.<br />

(Beifall)<br />

Denen, die uns in Europa und anderswo und auch im eigenen Land sagen<br />

werden, eine solche politische Perspektive für den Balkan koste<br />

Geld, sage ich: Das ist wohl wahr; aber eine dauerhafte militärische Präsenz,<br />

Krieg führen zu müssen, um Menschen das Leben zu erhalten, das<br />

kostet noch mehr Geld, und deswegen wollen wir eine politische Lösung<br />

erreichen.<br />

(Beifall)<br />

Das ist der Grund, warum die deutsche Ratspräsidentschaft eine solche<br />

Initiative vorbereitet hat und warum wir beharrlich an einer solchen<br />

Stabilitätsinitiative weiter arbeiten werden – Schritt für Schritt, aber<br />

mit großer Beharrlichkeit.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, die historische Entwicklung wollte<br />

es, daß eine sozialdemokratisch geführte Regierung den ersten deutschen<br />

Militäreinsatz nach dem Zweiten Weltkrieg zu verantworten hat.<br />

Die Geschichte unserer Partei weist aus – die Menschen in Deutschland<br />

wissen das auch –: Nie haben Sozialdemokraten mit dem Leben von<br />

Soldaten und dem anderer Völker gespielt. Das ist der Grund, warum es<br />

vielleicht so schlecht nicht ist, daß so besonnene Menschen wie zum<br />

Beispiel Rudolf jetzt politisch handeln können und handeln müssen.<br />

Liebe Freundinnen, liebe Freunde, ich möchte aber von dieser Stelle<br />

aus nicht nur den Verantwortlichen für ihre Arbeit danken; nein, ich<br />

möchte vor allen Dingen den deutschen Soldaten danken.<br />

(Beifall)<br />

Unsere Soldaten erfüllen eine schwierige und eine gefährliche Mission.<br />

Die Redlichkeit gebietet es, darüber nicht hinwegzureden. Sie und ihre<br />

Familien können sich darauf verlassen, daß wir alles für ihren Schutz<br />

und für ihre Sicherheit tun. Aber eines bleibt klar: Wir können Gefah-<br />

■ PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 45

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