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Protokoll Parteitag Bonn Verantwortung - SPD

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REDE GERHARD SCHRÖDER<br />

Ich stehe in ständiger Verbindung mit dem russischen Präsidenten Jelzin<br />

und Premierminister Primakow. Wir sind uns einig, liebe Genossinnen<br />

und Genossen, daß die deutsch-russischen und die europäisch-russischen<br />

Beziehungen durch diesen Konflikt im Kosovo nicht prinzipiell<br />

beeinträchtigt werden dürfen. Wir tun alles, das zu verhindern.<br />

(Beifall)<br />

Liebe Freundinnen und Freunde, wir wissen: Rußland ist ein zentraler<br />

Stabilitätsfaktor in Europa. Rußland muß in der Lage bleiben, auf dem<br />

eingeschlagenen Reformweg weiter voranzuschreiten. Als Stabilitätsfaktor<br />

in Europa ist es uns ein enorm wichtiger Partner. Das werden wir<br />

jederzeit deutlich machen, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

Aber auch etwas anderes muß klar sein: Gegenüber denjenigen, die meinen,<br />

es bedürfe nur dieser selbstverständlich engen Zusammenarbeit,<br />

um eine diplomatische Lösung zu erreichen, muß ich deutlich machen,<br />

daß Deutschland überfordert wäre, wenn man glaubte, es gehe allein<br />

mit Rußland. Einen deutschen Sonderweg, ein Ausbrechen aus der Solidarität<br />

innerhalb der Allianz wird es mit dieser Bundesregierung nicht<br />

geben, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

(Beifall)<br />

Je größer unser Vertrauen, je fester unsere Verankerung in der westlichen<br />

Staatengemeinschaft ist, desto größer ist unsere Möglichkeit,<br />

etwas dazu beizutragen, daß Rußland am Prozeß einer politischen<br />

Lösung beteiligt bleibt, liebe Genossinnen und Genossen. So herum<br />

wird ein Schuh aus einer politischen Strategie, die gelegentlich zu<br />

hören ist.<br />

(Vereinzelter Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wir wissen, daß die jetzt notwendige<br />

Krisenbewältigung im Kosovo kein Ersatz für eine langfristige Stabilisierung<br />

Südosteuropas sein wird und sein kann. Am Ende dieser Krise,<br />

als Licht am Ende des Tunnels – das ist glasklar –, muß eine politische<br />

Perspektive stehen, eine Friedensperspektive für Südosteuropa und damit<br />

eine Friedensperspektive für ganz Europa. Das zu gewährleisten<br />

wird die Aufgabe der Zukunft sein.<br />

(Beifall)<br />

44 PROTOKOLL PARTEITAG BONN 1999 ■

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