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Die Wolfacher Fasnet - Netz-Seite

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Schrader: <strong>Die</strong> <strong>Wolfacher</strong> <strong>Fasnet</strong> und ihre Gestalten <strong>Seite</strong> 170<br />

Biberach / Riß 49 Schemmerberg 1375 3<br />

Marchtal 11 Stafflangen 1376 1<br />

Meersburg 1 Uttenweiler 1<br />

Mönchsroth 1377 1 Wolfegg 1<br />

Munderkingen 4<br />

Tabelle 16: <strong>Die</strong> Besetzungsstärke der einzelnen Stimmen in Haydns „Schöpfung“<br />

Herkunft Biberach Marchtal Ochsen- Schussen- Sonstige Gesamt<br />

Stimme<br />

/ Riß<br />

hausen ried Orte<br />

Diskant 13 - - - 4 17<br />

Alt 5 - - - 2 7<br />

Tenor 4 2 - - 1 7<br />

Bass - 4 1 2 4 11<br />

1. Violine 2 - 5 3 3 13<br />

2. Violine/Bratschen 6 3 2 - 5 16<br />

Violoncello - - 2 - - 2<br />

Kontraviolone/Bass 1378 4 2 1 2 - 9<br />

1., 2. Oboe 2 - - 1 1 4<br />

1., 2. Flöte 1 - - 1 1 3<br />

1., 2. Klarinette 1 - - - 2 3<br />

1., 2. Fagott 1 - - - 2 3<br />

1., 2. Waldhorn 2 - - - - 2<br />

1., 2. Trompete 1 - 1 - - 2<br />

Kontrafagott/Serpent 1 - - - - 1<br />

Posaune 1379 3 - - - - 3<br />

Pauken 1 - - - - 1<br />

Direktion 2 - - - - 2<br />

Mitdirektor - - - - 1 1<br />

Summe 49 11 12 9 26 107<br />

Sänger<br />

Streicher<br />

22 6 1 2 11 42<br />

1380 11 5 10 5 8 39<br />

Bläser 12 - 1 2 6 21<br />

Flügel 1 - - - - 1<br />

Pauken/Direktion 3 - - - 1 4<br />

<strong>Die</strong> Gesamtzahl der Stimmen ist größer als die der Personen, weil drei Personen mehrfach genannt sind: Pater<br />

Aurelius (Bassist, 1. Violine) sowie Pater Augustin und Philipp (2. Violine oder Bratsche, Violoncello). <strong>Die</strong> 17<br />

Sopranstimmen wurden mit fünf Knaben, zehn Mädchen (Jungfern) und zwei Frauen besetzt, die sieben Altstimmen<br />

mit einer Frau, einem Mädchen und fünf Knaben oder Männern 1381 . In der Tenor- und Basslage sind<br />

sieben bzw. zehn Sänger vermerkt. Nicht klar gekennzeichnet ist, welche Sänger die fünf Solopartien (Gabriel<br />

und Eva, Sopran; Uriel, Tenor; Adam und Raphael, Bass) übernahmen. Alle Instrumentalstimmen sind mit<br />

Männern (oder Klosterschülern) besetzt, denn zu jener Zeit war den Frauen das öffentliche Musizieren, falls<br />

überhaupt, nur im vokalen Bereich erlaubt 1382 . <strong>Die</strong> Besetzung der unter der Überschrift Contra Violone/Bäss.<br />

zusammengefassten Continuogruppe lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Jedenfalls gehörte dazu ein Flügel.<br />

Des weiteren könnten je ein Violone, Violoncello und Fagott zum Einsatz gekommen sein.<br />

Aus der am 12. Oktober 1802 erstellten Endabrechnung des Projektes in den evangelischen Rechnungsbücher<br />

geht hervor, dass das Notenmaterial in Ravensburg bei Herrn Steub und in Ulm bei Herrn Öchslen ausgeliehen<br />

wurde 1383 . Alle Mitwirkenden werden namentlich mit ihrer jeweiligen Bezahlung genannt und alle weiteren<br />

Kosten genau verzeichnet, beispielsweise für vier zerschlagene Gläser, Wegzehrung, Porto, Fahrten, Trinkgelder<br />

Kutscher, Soldaten, Knechte, Boten, Handzettel, Textzettel, Billetts, Zeitungsanzeigen und das Notenschreiben;<br />

selbst die Männer bei den Türen das Geld einzunehmen und der Schultheiß, der den Violon nach Ochsenhausen<br />

hin und her getragen hat, werden bezahlt. Ein weiterer wichtiger Kostenpunkt waren die Anschaffung oder<br />

Reparatur von Instrumenten (der Flügel bekommt beispielsweise einen neuen Fuß) und Notenpulten. Musikdirektor<br />

Knecht erhält, wie von ihm verlangt, 16 fl 30 kr, Magister Bredelin für die Einstudierung des Chores<br />

1375<br />

Gehört jetzt zu Schemmerhofen.<br />

1376<br />

Gehört jetzt zu Biberach / Riß.<br />

1377<br />

Kloster Mönchsroth in Rot an der Rot.<br />

1378<br />

Zu den unter diesem Punkt zusammengefassten Generalbassinstrumenten in der Schöpfung zählt zumindest auch ein Flügel.<br />

1379<br />

Alt-, Tenor- und Bassposaune. – <strong>Die</strong> Posaune wurde früher anscheinend in erster Linie in der weltlichen Musik, insbesondere für die<br />

städtische Turmmusik, eingesetzt; in den Beständen der oberschwäbischen Klöster lassen sich jedenfalls keine Posaunen nachweisen.<br />

Brockhaus Riemann Musiklexikon III, 318f., s. v. Posaune; Günther: Lump oder Bettler, 181.<br />

1380<br />

Unter den Streichern sind auch alle Continuoinstrumente mit Ausnahme des Flügels gezählt, die nicht explizit in der Liste genannt<br />

werden.<br />

1381<br />

<strong>Die</strong> Angaben im Verzeichnis lassen nicht immer eine genaue Bestimmung des Alters zu.<br />

1382<br />

Eine Ausnahme bildete hier nur die Musikpflege in Frauenklöstern. Ein gut belegtes Beispiel dafür ist das Zisterzienserinnenkloster<br />

Gutenzell. Günther: Ad Chorum Bonacellensem, 458f.<br />

1383<br />

Zu dieser Rechnung siehe Rittau: Haydns „Schöpfung“ 1802 unter Knecht, 87f.

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