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Die Wolfacher Fasnet - Netz-Seite

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Schrader: <strong>Die</strong> <strong>Wolfacher</strong> <strong>Fasnet</strong> und ihre Gestalten <strong>Seite</strong> 186<br />

Größere Bekanntheit erlangte die Weibermühle durch das 1837 entstandene Gedicht Erzengel Michaels<br />

Feder von Eduard Mörike. Der erste Teil endet mit den Zeilen:<br />

Zu guter Letzt ich melden will:<br />

Da bei dem Berg liegt auch Tripstrill,<br />

Wo, wie ihr ohne Zweifel wißt,<br />

<strong>Die</strong> berühmte Pelzmühl ist 1530 .<br />

In seiner Erzählung Der Schatz schreibt Mörike: »Du wärst ein Kerl«, sprach ich, »für den Ewigen Juden, dem<br />

es wenig verschlägt, ob er in Tripstrill oder Herrnhut zur Kirchweih ankommt.« 1531<br />

Anhang 1: Horst Scharfenberg (1919-2006)<br />

Der in Frankfurt / Main geborene SWF-Fernsehchefredakteur und Rundfunkpionier Horst Scharfenberg 1532<br />

(eigentlich Paul Arthur Berg; 1919-2006) begann seine Karriere beim Reichssender Frankfurt, wo 1935 sein<br />

erstes Hörspiel mit dem Titel <strong>Die</strong> Fahrt zum Schreckenstein entstand. Er studierte Soziologie an der Columbia<br />

University New York und arbeitete von 1946 bis 1973 beim SWF Baden-Baden. Ab 1948 ging er für ein Jahr als<br />

Auslandsreporter nach Amerika und machte sich später vor allem mit seinen Reportagen aus der arabischen Welt<br />

einen Namen. Sein selbst gedrehter Fernsehfilm Bergsteiger am Battert wurde 1960 bei der Triennale der Bergfilme<br />

in Trient mit Gold ausgezeichnet. Er konzipierte und moderierte die Fastnachtssendung Mainz, wie es singt<br />

und lacht, für die er rund zwei Jahrzehnte verantwortlich zeichnete. Zugleich war er Hauptabteilungsleiter des<br />

Zeitfunks. Als begeisterter Hobbykoch schrieb und übersetzte er mehr als 30 Bücher über das Kochen und den<br />

Wein und hielt auch zahlreiche Vorträge darüber. Am 5. Mai 1962 startete im SWF-Fernsehen der Koch-Klub,<br />

den Scharfenberg bis 1970 leitete; er begründete damit als erster Fernsehkoch die Tradition der Kochsendungen<br />

beim SWF. Als Rezitator trug er Balladen vor, die er selbst kommentierte.<br />

Anhang 2: Moritat von 1870 über die Preußische Gewerbeordnung<br />

Hallo! Hallo! Ihr Handwerksleut!<br />

Jetzt seyd Ihr gut daran,<br />

Wir sind durch Freiheit wohl erfreut,<br />

Macht jeder was er kann,<br />

Und Eure Weiber sind auch frei,<br />

Das ist für Euch nicht einerlei!<br />

/: Juhe! Juhe! Juhe! rep. :/<br />

Und wenn der Mann ein Esel ist,<br />

Und gar nicht denken kann,<br />

So ist die Frau dann voller List,<br />

Und macht statt ihn den Mann,<br />

Sie macht dann g’wiß die Arbeit recht,<br />

Er bleibt sodann der Frau ihr Knecht.<br />

/: Hoho! hoho! hoho! rep. :/<br />

<strong>Die</strong> and’re Hälfte heißen wir,<br />

Viel wahrer als zuvor;<br />

Wir geh’n in Zukunft auch zum Bier,<br />

Und singen mit im Chor.<br />

Wir trinken dann, wie Ihr so viel<br />

Und reiben einen [Krokodill?]<br />

/: Hura! Hura! Hura! :/<br />

Denn wer da säget oder backt,<br />

Es ist nun Alles Wurst<br />

Wer auch das Fleisch, die Kotlett hackt<br />

Der kriegt halt sicher Durst,<br />

Ihr kommt dann g’wiß recht bald nach Haus,<br />

Denn d‘ Frau ist mit beim Biere d’raus<br />

/: Ex ex! Ex ex! Ex ex! rep. :/<br />

Man kann jetzt treiben was man will,<br />

Wenn s Hand und Kopf nur hat,<br />

1530 Mörike: Erzengel Michaels Feder, 398.145.<br />

1531 Mörike: Der Schatz, 398.980.<br />

1532 Deutschlands erster Fernsehkoch; Autorinnen und Autoren in Baden-Württemberg, s. v. Scharfenberg, Horst; Geschichte des SWR<br />

(1961-1980).

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