Die Wolfacher Fasnet - Netz-Seite
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Schrader: <strong>Die</strong> <strong>Wolfacher</strong> <strong>Fasnet</strong> und ihre Gestalten <strong>Seite</strong> 173<br />
Lisette, ............................................................. Jgfr. Bopp.<br />
dessen Töchter.<br />
Rose, ............................................................. Jgfr. Neher.<br />
August, sein Pflegsohn........................................... Jgfr. Fuchs, jünger.<br />
Ruppel, ein alter Bergmann ................................... Angele.<br />
Frize, dessen Sohn ................................................. Hr. Schenk.<br />
Wenzel Sappold, ein junger Bergmann .................. Fuchs.<br />
Der Bergbote .......................................................... Lieb.<br />
Ein Corporal .......................................................... Wenzel, älter.<br />
Zwei Hundtläufer 1402 .............................................. Bucher, jgr.<br />
............................................................. Hildebrandt jgr.<br />
Der Berggeist ......................................................... ...<br />
Gefolge des Fürsten. Bergleute.<br />
Der Anfang ist punkt 6 Uhr.<br />
Von der dritten Aufführung hat sich ebenfalls ein gedruckter Theaterzettel erhalten 1403 :<br />
Biberach, Freitag den 25. März 1825.<br />
Mit hoher Genehmigung / wird heute die hiesige / b ü rgerli che Schauspiel erGes ellschaft / unter der Direction des Herrn Friedrich<br />
Stecher / zu m Best en d es U n t er zei chnet en / nochmals die Ehre haben aufzuführen: / Der B er gg ei st / Große Oper von<br />
Herrn Magister Bredelin.<br />
Verehrungswürdige!<br />
Da die heutige Einnahme zu meinem Besten bestimmt ist; so schmeichle ich mir eines gütigen und zahlreichen Besuchs. / Johannes<br />
Fuchs.<br />
Ein Wort verharrt, indeß die andern schwinden,<br />
Der Strom der Zeit reißt alle mit sich fort.<br />
Ein Wort verharrt, ich will es laut verkünden,<br />
Ein ewig unvergeßlich, nie besiegtes Wort:<br />
<strong>Die</strong> Wohltat die wir andern freundlich zugemessen,<br />
Wird nie verlohren, nimmermehr vergessen.<br />
Im Biberacher Braith-Mali-Museum befindet sich ein Portrait Bredelins, gemalt von Karl Joseph Bernhard<br />
Neher d. Ä. (1743-1801) in Öl auf Leinwand im Format 84,5 cm * 60,8 cm, das 1909 vom Biberacher Kunst-<br />
und Altertumsverein in Bad Buchau erworben wurde 1404 : Der Dargestellte steht in grünem Rock und weißer<br />
seidener Weste mit Goldstickerei vor roter Draperie; er trägt eine kurze Perücke und hält in den Händen eine<br />
Schnupftabaksdose 1405 .<br />
1813 ging Bredelin unter Beibehaltung eines Teils seiner Besoldung in den Ruhestand. Das Amt des Musikdirektors<br />
übernahm der Uhrmacher Joseph Brogle, seine Schulstelle bekam Joseph Augustin Epple 1406 . Einem<br />
Verwandten schrieb Bredelin im gleichen Jahr ins Stammbuch:<br />
Von einem invaliden Lehrer<br />
Nimm diese kranken Zeilen hin,<br />
Ich bleib als Vetter Dein Verehrer<br />
Und heiß: Magister Bredelin 1407 .<br />
Am 15. November 1814 starb Bredelin im Alter von 62 Jahren 1408 .<br />
Ein besonders enges Lehrer-Schüler-Verhältnis bestand zwischen Bredelin und dem in Biberach a. d. Riß geborenen,<br />
im 19. Jahrhundert als schwäbischer Dialektdichter bekanntgewordenen Joseph Epple (1789-1841), der<br />
ab 1815 in Schwäbisch Gmünd als Lehrer wirkte 1409 . Epple veröffentlichte in seinem 1821 erschienenen Buch<br />
Vermischte Gedichte in schwäbischer Mundart und in reindeutscher Sprache ein Gedicht auf den Tod seines<br />
väterlichen Freundes 1410 :<br />
1402<br />
Hundtläufer ‚diejenigen Arbeiter, die Schutt und Erz mit einem Hund, also einem Laufkarren im Bergwerk, fortschaffen’. Adelung:<br />
Grammatisch-kritisches Wörterbuch II, 1324, s. v. Hundsläufer.<br />
1403<br />
Bürgerliche Schauspieler-Gesellschaft, 51.<br />
1404<br />
Abbildung in Schlegel: Justinus Heinrich Knecht, 17; Klein: <strong>Die</strong> Weibermühle des fürstlichen Schulvisitators, 70; <strong>Die</strong>mer: Simultaneum<br />
und Parität, 46. – Eine Fotografie des Gemäldes befindet sich im Museum Schloss Wolfach, Inventar-Nr. 1989/10. Das Gemälde wurde<br />
2010 in der Großen Landesausstellung „Vom Minnesang zur Popakademie“ im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe ausgestellt. Vom<br />
Minnesang zur Popakademie, 108, Nr. II.11 (mit Abbildung). Vgl. hierzu auch: Vom Minnesang zur Popakademie, 375 (Nr. VI.58:<br />
Textheft Weibermühle), 204 (Nr. III.46/47: Biberacher Theatertafeln).<br />
1405<br />
Hoffmann, H.: Städtische Sammlungen, 64.<br />
1406<br />
Aus dem Leben des Musikdirektors Georg Anton Bredelin.<br />
1407<br />
Zitiert nach: Kunst und Wissenschaft.<br />
1408<br />
Eine Nachlassteilung Bredelins ist im Stadtarchiv Biberach / Riß nicht vorhanden. Briefl. Mitteilung von Dr. Kurt <strong>Die</strong>mer, Kreiskulturund<br />
Archivamt Biberach / Riß, vom 20.3.1989.<br />
1409<br />
Ein Portrait Epples befindet sich im Städtischen Museum Schwäbisch Gmünd.<br />
1410<br />
Epple: Vermischte Gedichte in schwäbischer Mundart, 216f. – Vgl. hierzu Schrader: Bredelin ist berühmter als gedacht.