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Katalog/Catalogue - deutsch/englisch

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Fig. 10 Yayoi Kusama<br />

Dots Obsession, 2000<br />

Installationsansicht,<br />

Studio Guenzani, Mailand<br />

Fig. 10 Yayoi Kusama<br />

Dots Obsession, 2000<br />

Installation view at<br />

Studio Guenzani, Milan<br />

einer Perspektive wahrzunehmen, während wir durch die Technik der<br />

Parallelschaltung von digitalen Bildern und Tönen in der Lage sind,<br />

neue, parallele Wirklichkeiten entstehen zu lassen.<br />

Masaki Fujihata beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit Animationen<br />

und Computergrafik und sucht seit den 1990er Jahren mithilfe<br />

seiner eigenen Deskriptionsmethode von Raum und Zeit nach<br />

den neuen Realitäten des digitalen Zeitalters. In seiner neueren<br />

Serie Fieldworks führt er Experimente mit öffentlicher Beteiligung<br />

durch, in denen er digitale Videotechnik mit dem Satellitennavigationssystem<br />

GPS verbindet, um über verschiedene Kommunikationsformen<br />

ein mehrdimensionales Realitätsgefühl entstehen zu lassen.<br />

So führte er ein Experiment durch, bei dem ihm der Shinji-See bei<br />

Matsue, der in Japan selbst als Inbegriff einer japanischen Landschaft<br />

gilt, als gigantische Leinwand diente, auf die er virtuelle Bilder<br />

produzierte. Zugleich versuchte er damit, über die Beziehungen der<br />

Region und der Menschen eine neue kollektive Erinnerung im Cyberspace<br />

zu schaffen.<br />

Auch Miwa Yanagi benutzt digitale Techniken, um in neue Dimensionen<br />

von Zeit und Gedächtnis vorzudringen. Mitte der 1990er Jahre,<br />

machte sie sich eine digitale Technik zu Eigen, die ihr vollkommene<br />

Kontrolle über ihre Bilder ermöglicht, und veröffentlichte die eigenwillige<br />

Serie Elevator Girls, 1995–1999. In einer späteren Serie, Fairy<br />

Tale, interpretiert sie Märchen wie Rotkäppchen oder Erendira auf<br />

ganz eigene Weise, indem sie die Rollen des jungen Mädchens und<br />

der alten Frau vertauscht, sodass ein merkwürdiger, grotesk-erotischer<br />

Effekt entsteht. Yanagi interessiert sich überhaupt ganz<br />

besonders für das Alter. In ihrem jüngsten Werk My Grandmothers,<br />

2000, bat sie junge Frauen, die als Model arbeiten, sich vorzustellen,<br />

wie sie in 50 Jahren aussehen würden, und stellte mithilfe von<br />

speziellen Schmink- und Bildbearbeitungstechniken deren ideales<br />

Altersbild her. Dabei zeigte sich eine unbekümmerte Vitalität, die<br />

den gängigen negativen Altersklischees diametral entgegengesetzt<br />

ist. Für ihre Videoarbeit Granddaughters aus dem Jahr 2004 interviewte<br />

Yanagi ältere Frauen aus verschiedenen Ländern und bat sie,<br />

sich an ihre Großmütter und an ihre Kindheit zu erinnern. Dann ließ<br />

sie die Erzählung in der jeweiligen Landessprache des Ausstellungsortes<br />

von jungen Mädchen synchronisieren. In Fairy Tale zeigt Yanagi<br />

eine Greisin und ein Mädchen, die gleichzeitig in einer Figur existieren,<br />

und demonstriert dabei ihre besondere Zeitlichkeit, in der sie<br />

ungehindert zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hin<br />

und her pendelt.<br />

Wahrnehmung entsteht aus den wechselseitigen Einwirkungen von<br />

Mensch und Umwelt. Die japanische Wahrnehmung steht auch<br />

worlds, he creates tropical arctic climes, diverse<br />

historical periods existing side by side, mysterious<br />

topo-fictions that push time and place to the chaotic<br />

vanishing point of an accelerating Japan. Do these<br />

scenes depict some alternative nature antedating<br />

human existence, or a paradisiacal pure land after<br />

our demise? These puzzling vistas give us glimpses<br />

of an uncanny utopia.<br />

The 1980s and 1990s saw startling developments<br />

in the realm of information technologies, and the<br />

subsequent advances in media networking brought<br />

sweeping changes across the whole of Japanese<br />

society, as people’s attention turned away from<br />

physical things towards virtual reports via digital<br />

communication terminals. A near-delusionary media<br />

fixation permeated the close quarters of the island<br />

Japan. Information deluged us, entered our pores,<br />

rendered ambiguous all distinctions – self-other,<br />

internal-external, real-unreal – and scrambled our<br />

very time axes. Likewise, different ways and means<br />

by which events are recorded significantly altered<br />

our perceptions; our sense of reality changed as a<br />

co-function of shifts in the specific media supporting<br />

our living environment. Nor is it any longer the<br />

singular reality we are predisposed to believe from<br />

the physical limits of our flesh-and-blood body. For<br />

the more media technologies come to externalise<br />

memory and ever more interconnected networks<br />

span far beyond our physical self, the more difficult<br />

it becomes to apprehend reality in terms of any one<br />

time or viewpoint. Now simultaneous sound and<br />

image feeds inform new parallel realities in digital<br />

expression.<br />

Masaki Fujihata has worked in computer graphics<br />

and animation since the 1980s, then in the 1990s<br />

began searching for an artistic means to come to<br />

terms with the new realities of the digital age, eventually<br />

finding his own unique notational methods for<br />

describing time and space. In his recent Fieldworks<br />

series, he links up digital video to global positioning<br />

system (GPS) technologies to perform public participatory<br />

experiments in interpersonally multi-imaging<br />

the world around us. In one version, he uses the<br />

scenic Lake Shinji on the north coast of Japan as

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