Katalog/Catalogue - deutsch/englisch
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Da jedes dieser „kanji“- Zeichen – die vor etwa 1600 Jahren<br />
aus China nach Japan gekommen sind – seine eigene Bedeu-<br />
tung hat, werden Gestalt und Bedeutung von „kanji“ als etwas<br />
untrennbar miteinander Verflochtenes wahrgenommen. Demgegenüber<br />
drücken die vor etwa 1100 Jahren in Japan entwickelten<br />
„kana“-Zeichen lediglich einen Klang aus, und deshalb<br />
besteht hier keine Beziehung zwischen Form und Bedeutung.<br />
Wenn man beispielsweise das „kanji“ für Wasser betrachtet,<br />
dann vermittelt das Zeichen das Bild und die Idee von Wasser<br />
(durch das bloße Anschauen, nicht das Verstehen des Zeichens).<br />
Die Gestalt des Schriftzeichens für „Wasser“ erscheint als das<br />
Bild von „Wasser“, das heißt, das Zeichen ist das Objekt selbst.<br />
Wenn dasselbe Wort als „kana“ geschrieben wird, vermittelt die<br />
Form des Schriftzeichens für „Wasser“ kein Bild. Die westlichen<br />
Sprachen gleichen dem System von „kana“. Es ist die Anordnung<br />
der fünf Symbole, die das Wort „Wasser“ (water) bilden.<br />
Es ist also nicht die Form der Buchstaben, die das Bild von<br />
„Wasser“ übermittelt, das Schriftzeichen ist hier ein Symbol.<br />
(Genau genommen ist es aber nicht so, dass das „kana“-Zeichen<br />
kein Bild darstellt, aber das Bild wird durch die Aussprache<br />
und die „Gestaltung“ der einzelnen Buchstaben hervorgerufen.<br />
Sogar die Buchstaben des Alphabets können Bilder enthalten.<br />
Durch die Art und Weise der Buchstabenverteilung wird, ähnlich<br />
wie bei Seriennummern, die in Produktnamen verwendet werden<br />
(A oder X beispielsweise), auf das Ursprungsbild verwiesen.)<br />
In der japanischen Sprache werden diese beiden unterschiedlichen<br />
Systeme – ideografisches und phonografisches – gleichzeitig<br />
im selben Text verwendet. Der Erkenntnisprozess des<br />
Gehirns, der sich entwickelt, während wir uns beim Lesen und<br />
Schreiben mit den Schriftzeichen verbinden, lässt sich auch auf<br />
andere Bereiche übertragen. Es ist denkbar, dass dieses<br />
Schriftzeichen-Erkennungssystem nicht nur unsere schriftliche<br />
Welt beeinflusst, sondern auch unser visuelles Umfeld und das<br />
visuelle Erfassen der Landschaft und der Dinge um uns. Es<br />
besteht auch die Möglichkeit, dass die Beziehung Form/<br />
Bedeutung und Idee/Bild ebenfalls in einer Weise parallel verarbeitet<br />
wird, die der Spracherfassung in vielerlei Hinsicht<br />
ähnelt.<br />
Wenn verarbeiten beinhaltet, dass sich Bedeutung direkt aus<br />
der Form der Zeichen erschließt, wie beim „Lesen“ der „kanji“-<br />
Zeichen, dann bedeutet das womöglich, dass aus allen uns<br />
umgebenden sichtbaren Zeichen Bedeutung abgeleitet wird.<br />
Die Spracherfassung, die die Bedeutung nicht aus der Form der<br />
(simply by looking at, not reading, the character). The<br />
shape of the character for “water” appears as the image<br />
for “water”, that is, the character as object. When the<br />
same word is written in “kana”, however, the “shape”<br />
of the character for water does not convey an image.<br />
Western languages are also similar to “kana”. It is the<br />
arrangement of the five symbols forming the word<br />
“water” that signifies water. It is not the “shape” of the<br />
characters that conveys the image of water, that is, the<br />
character as symbol. (Strictly speaking, it is not as though<br />
a “kana” character does not represent an image. In the<br />
case of “kana”, however, the image is generated by the<br />
pronunciation and the “design” of each letter. Even letters<br />
of the alphabet can contain images. For example, the<br />
source of the image can be ascertained by the partiality<br />
in the way model numbers used in product names are<br />
distributed (A or X, for example).<br />
In the Japanese language, these two different approaches<br />
to writing systems — ideographic and phonographic<br />
— are simultaneously distributed within the same text.<br />
The brain’s recognition processing system that develops<br />
during the process in which we, too, develop as we read<br />
and write these characters and live together with them,<br />
does not only function within the realm of characters.<br />
There is clearly a possibility that this character information<br />
processing system is influencing not only our written<br />
world but our visual environment and the visual processing<br />
of the landscape and the things we see around us.<br />
There is a possibility that the relationship between “form/<br />
meaning” and “concept/image” is being parallel-processed<br />
through many ways similar to the way language is processed.<br />
When processing involves meaning being directly derived<br />
from the shape of the characters – as is done when<br />
“kanji” characters are “read” – this perhaps results in an<br />
attempt to derive meaning from all the different shapes<br />
that we find around us.<br />
The eventual outcome of language processing that does<br />
not involve meaning being derived from the shape of<br />
the characters – as in “kana” – is perhaps a belief amongst<br />
people that deriving meaning from the natural environment<br />
is impossible. If both of these are being carried out<br />
on an ongoing basis, what kind of processing is taking