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Katalog/Catalogue - deutsch/englisch

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Makoto Sei Watanabe<br />

Fiber Wave I – G, 2005<br />

Simulation<br />

Zeichen ableitet, wie das „kana“-System, kommt wahrscheinlich<br />

aus einem Glauben der Menschen, dass es unmöglich sei, aus<br />

der natürlichen Umgebung Bedeutung abzuleiten. Wenn<br />

diese beiden Systeme ständig gleichzeitig angewandt werden,<br />

welcher Art sind dann die Prozesse zur Erfassung von Welt,<br />

die in unserem Gehirn ablaufen?<br />

Dies ist eine vorläufige Theorie, aber vielleicht kann uns die<br />

Betrachtung der ausgestellten Arbeiten einen Hinweis zu ihrer<br />

Verifizierung geben. Durch die Botschaft der Gestalt, aus einer<br />

Welt, die von Bedeutung umgeben ist...<br />

Sind die Arbeiten, die ihre Wirkung in diesem Raum entfalten,<br />

„Ideogramme“ oder „Phonogramme“?<br />

Die Wirkung des Objekts:<br />

der Mechanismus von Spüren, Erinnerung und Natur<br />

Die Arbeiten in der oberen Ebene strahlen die Kraft des<br />

Objekts aus. Yayoi Kusamas „sich selbst nachbildende“ Kunst<br />

aktiviert zuerst die physiologischen Sinneseindrücke und<br />

bewirkt dann, dass die gemeinsame Grunderfahrung, die die<br />

Basis unserer Erinnerungen bildet, aktiviert wird. Diese Erfahrung<br />

ist mit einer Erinnerung verbunden, die wir nicht genau<br />

identifizieren können, noch können wir sagen, wo und wann wir<br />

ihr begegnet sind, aber wir wissen, dass sie stattgefunden hat.<br />

Kusamas Arbeit benötigt keine Beschreibung. Sie zeigt die Kraft<br />

des Objektes, das keinen erklärenden Text benötigt. (Umso<br />

mehr bin ich von der Kraft des Textes in Kusamas Büchern<br />

überrascht.)<br />

Die Stärke dieser Arbeit liegt darin, dass sie einen überzeugenden<br />

Schaltkreis besitzt, der auf dem Hervorholen von<br />

Erinnerung basiert. Hier funktioniert die physiologische Empfindung<br />

als Teller, auf dem man ein Gericht aus Erinnerungen<br />

anordnen kann, als Glas, in das der Wein des Gedächtnisses<br />

eingeschenkt wird.<br />

„Geschmack“ stimuliert bei allen Menschen die gleichen physiologischen<br />

Empfindungen. Wenn man eine Zitrone ansieht,<br />

dann löst dies den vertrauten sauren Geschmack im Mund aus<br />

(selbst wenn man nur ein einziges Mal in eine Zitrone gebissen<br />

hat). Der starke Sinneseindruck, der durch dieses einmalige<br />

Kosten ausgelöst wurde, verschwindet nicht so schnell. Der<br />

saure Geschmack bleibt für einige Zeit im Mund. Diese Art von<br />

Kunst entfaltet ihre Wirkung dadurch, dass Bedeutung in die<br />

place inside the brain when we look at the world through<br />

such eyes?<br />

This is a tentative theory, but perhaps observing the works<br />

featured in this exhibition will provide clues to help us<br />

verify it. Through the message of form, from a world surrounded<br />

by meaning...<br />

Are the works unfolding in this space “ideograms” or are<br />

they “phonograms”?<br />

The effect of the object: the mechanism surrounding<br />

sensing, memory and nature<br />

The power of the object is emanated by the works on<br />

the upper level. Yayoi Kusama’s “self-replicating” art first<br />

activates the physiological sensations and then has the<br />

effect of making the common experience that lies at the<br />

base of our memories to levitate. This is a memory that<br />

we are unable to clearly identify, nor can we say where<br />

and when the encounter took place but is one in which<br />

we can say for sure that we knew it happened. There is<br />

no need for a description of Kusama’s work. Her work<br />

represents the power of the object that requires no<br />

explanatory text (nonetheless, I find myself surprised by<br />

the power of the text spun by Kusama in her books).<br />

The strength of this work is the fact that it possesses<br />

a persuasive circuitry based on such a memory recall.<br />

Here, physiological sensation functions as a plate on<br />

which to place the meal of memories, a glass into which<br />

is poured the wine of recollections.<br />

“Taste” stimulates the same physiological sensation in<br />

everyone. If one looks at a lemon, that familiar sourness<br />

wells up inside our mouths (if one has tasted a lemon<br />

even once). The throb of the sensation that has been<br />

stimulated, even just the one time, does not cease so<br />

easily. The sourness of lemons remains in our mouths<br />

for some time. In the mechanism behind this type of<br />

work, meaning slides into the work as long as that<br />

taste – that sourness – remains. However, throbbing<br />

emotions alone do not make art. If the only aim were to<br />

create a throb or resonance, then a roller coaster would<br />

have a more powerful effect. On the other hand, if the<br />

aim were simply to describe “meaning”, then writing<br />

a paper expounding the theory would be more effective.

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