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PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH

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1 Einleitung 1<br />

1 Einleitung<br />

Die Humanmedizin besitzt im deutschen <strong>Hochschul</strong>system im Vergleich zu den übrigen Fachgebieten<br />

eine überragende wirtschaftliche Bedeutung. Rund 45 % aller Ausgaben für die <strong>Hochschul</strong>en<br />

entfallen auf die Medizin, 75 % der Einnahmen der deutschen <strong>Hochschul</strong>en werden von der<br />

<strong>Hochschul</strong>medizin erwirtschaftet. Rund ein Viertel des wissenschaftlichen und mehr als die Hälfte<br />

des nicht wissenschaftlichen <strong>Hochschul</strong>personals sind in medizinischen Einrichtungen beschäftigt<br />

(Wissenschaftsrat 1999, S. 4ff., 2002, S. 20ff.). Ursache dafür ist die Krankenversorgung in den<br />

Universitätsklinika, die als drittes Aufgabenfeld der <strong>Hochschul</strong>medizin neben Forschung und Lehre<br />

tritt. Dagegen waren im Wintersemester 2001/2002 in Deutschland lediglich 93.230 von 1,87 Mio.,<br />

d. h. nur 5 % der Studierenden, in den Studiengängen Medizin und Zahnmedizin eingeschrieben<br />

(Statistisches Bundesamt 2002a). Auch im <strong>Hochschul</strong>bau spiegelt sich die besondere Rolle der Medizin<br />

wider. Ein Drittel der Investitionen für Grundstücke, Gebäude und Großgeräte auf Basis des<br />

<strong>Hochschul</strong>bauförderungsgesetzes fließt in die <strong>Hochschul</strong>medizin (Wissenschaftsrat 2002, S. 28f.).<br />

Der quantitativen Bedeutung der Universitätsklinika entsprechend konzentrieren sich die vorhandenen<br />

Planungsmaterialien zur Medizin auf den Bereich der Krankenversorgung. Krankenhausplaner<br />

in privaten Büros und öffentlichen Einrichtungen behandeln vor allem bauliche, ausstattungsbezogene<br />

und organisatorische Fragen der Kliniken: Baukonstruktion, Raumtypen,<br />

Ausstattungsstandards, Klinikmanagement etc. Eine überschlägige Planung des Flächenbedarfs<br />

für Forschung und Lehre – beispielsweise mittels Flächenansätzen pro Studienplatz oder Wissenschaftler,<br />

wie dies bei anderen fachlichen <strong>Hochschul</strong>einrichtungen üblich ist – findet in der Medizin<br />

allenfalls ansatzweise statt. Die Gründe dafür liegen in der komplexen Struktur der medizinischen<br />

Einrichtungen und der engen Verzahnung von Forschung und Lehre mit der Krankenversorgung.<br />

Die vorliegende HIS-Untersuchung zur Ressourcenplanung für medizinische Forschungszentren<br />

leistet einen Beitrag, um diese Lücke zu schließen. Die Beschränkung auf separate Forschungsgebäude<br />

erlaubt es, die Krankenversorgung vollständig auszuklammern. Die in den Zentren betriebene<br />

biomedizinische Forschung weist ähnliche Strukturen und Ressourcenanforderungen wie die<br />

Biowissenschaften auf. Entsprechend kann das von HIS entwickelte Instrumentarium der Bedarfsplanung<br />

für fachliche <strong>Hochschul</strong>einrichtungen in den Naturwissenschaften (z. B. Vogel/Holzkamm<br />

1998, Moog/Federbusch 2002) auf diesen Ausschnitt der <strong>Hochschul</strong>medizin adaptiert werden.<br />

In Abschnitt 1.1 werden zunächst medizinische Forschungszentren als Untersuchungsgegenstand<br />

charakterisiert. In Abschnitt 1.2 werden die Vorgehensweise der Studie und in Abschnitt 1.3. der<br />

Aufbau des Berichts vorgestellt.<br />

1.1 Untersuchungsgegenstand<br />

Medizinische Forschungszentren sind Gebäude, in denen bauliche und apparative Ressourcen<br />

für die biomedizinische Forschung gebündelt zur Verfügung stehen.<br />

Ziel solcher Objekte ist es, die Rahmenbedingungen der biomedizinischen Forschung zu verbessern,<br />

denn zu den generellen Problemen vor allem der klinischen Forschung gehört u. a. der Mangel<br />

an modernen Forschungsflächen (vgl. Waller 1990, S. 43; Schölmerich/Gerok 1997, S. 46).<br />

Dabei geht es zum einen darum, den Ressourcenbedarf insbesondere drittmittelfinanzierter Forschergruppen<br />

abzudecken. Zum anderen soll die räumliche Nähe von Forschern aus Universitätskliniken<br />

und medizinisch-theoretischen Instituten die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Fachgebiete forcieren. Darüber hinaus wird der Neubau eines Forschungsgebäudes<br />

an vielen Standorten mit der Zentralisierung der Versuchstierhaltung verbunden.<br />

Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong>

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