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8 Exkurs: Kennzeichen der <strong>Hochschul</strong>medizin<br />
Lehre<br />
In der <strong>Hochschul</strong>medizin sind Lehre und Forschung wie in den anderen Fächern durch die personelle<br />
Identität von Lehrenden und Forschenden, die Vermittlung der Forschungsergebnisse als<br />
Lehrinhalte und die Rekrutierung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem Kreis der Studierenden<br />
miteinander verknüpft. Die Verbindungen der Lehre zur Krankenversorgung ergeben sich<br />
aus der Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) sowie der Bundesärzteordnung.<br />
13. Sem.<br />
12. Sem.<br />
11. Sem.<br />
10. Sem.<br />
9. Sem.<br />
8. Sem.<br />
7. Sem.<br />
6. Sem.<br />
5. Sem.<br />
Arzt im Praktikum (AIP)<br />
18 Monate<br />
In Diskussion: Abschaffung des AIP<br />
(Änderung der Bundesärzteordnung notwendig)<br />
Ärztliche Prüfung 2. Abschnitt (schriftl. + mündl.-prakt.)<br />
Praktisches Jahr<br />
3 x 16 Wochen<br />
Innere Medizin, Chirurgie, Allgemeinmedizin oder<br />
anderes klinisch-praktisches Fachgebiet<br />
3. - 5. Studienjahr<br />
476 Stunden Unterricht am<br />
Krankenbett<br />
Patientendemonstration:<br />
max. 6 Studierende<br />
medizinisches Wahlfach<br />
22 Fächer,<br />
12 Querschnittsbereiche<br />
mind. 868 Stunden insgesamt<br />
Famulatur<br />
4 Monate<br />
5 Blockpraktika<br />
Innere Medizin<br />
Chirurgie<br />
Kinderheilkunde<br />
Frauenheilkunde<br />
Allgemeinmedizin<br />
Ärztliche Prüfung 1. Abschnitt (schriftl. + mündl.-prakt.)<br />
4. Sem.<br />
3. Sem.<br />
1. und 2. Studienjahr<br />
98 Stunden Seminare<br />
(klin.-integriert)<br />
56 Stunden Seminare<br />
Krankenpflegedienst<br />
3 Monate<br />
2. Sem.<br />
(klin. Bezug)<br />
Wahlfach<br />
(Angebot der <strong>Hochschul</strong>e)<br />
1. Sem. mind. 630 Stunden insgesamt Erste-Hilfe-<br />
Ausbildung<br />
Abb. E.1: Ärztliche Ausbildung nach der<br />
neuen Approbationsordnung<br />
zunehmend Lehrveranstaltungen am Krankenbett bzw. in der Ambulanz.<br />
Nach § 2 der neuen, am 27.06.2002 in Kraft<br />
getretenen Approbationsordnung umfasst die<br />
ärztliche Ausbildung ein sechsjähriges Studium<br />
der Medizin, eine aus zwei Abschnitten<br />
bestehende ärztliche Prüfung sowie eine 18monatige<br />
Tätigkeit als Arzt im Praktikum<br />
(AIP). Während des Medizinstudiums sind eine<br />
Ausbildung in erster Hilfe, ein 3-monatiger<br />
Krankenpflegedienst und ein als Famulatur<br />
bezeichnetes 4-monatiges Krankenhauspraktikum<br />
zu absolvieren. Abbildung E.1 gibt dazu<br />
einen schematischen Überblick.<br />
Das eigentliche Medizinstudium gliedert sich<br />
in zwei Teile. Im ersten Studienabschnitt, traditionell<br />
als „vorklinisches Studium“ bezeichnet,<br />
werden den Studierenden in vier Semestern<br />
die naturwissenschaftlichen Grundlagen<br />
der Medizin und ihre gesellschaftlichen Bezüge<br />
vermittelt. Darauf baut ein etwa sechssemestriger<br />
Studienabschnitt auf, das bisher sogenannte<br />
„klinische Studium“. Dieses dient der<br />
theoretischen Ausbildung und der praktischen<br />
Unterweisung in ärztlichen Tätigkeiten.<br />
Während die Veranstaltungsformen im ersten<br />
Studienabschnitt im Wesentlichen denen in<br />
naturwissenschaftlichen Studiengängen entsprechen,<br />
gehören zum klinischen Studienabschnitt<br />
neben Vorlesungen, Seminaren und<br />
Laborpraktika mit fortschreitendem Semester<br />
Die Änderungen der Approbationsordnung im Jahr 2002 verfolgen das Ziel, das Medizinstudium<br />
praxisnäher zu gestalten sowie die theoretische und die klinische Ausbildung enger miteinander zu<br />
verknüpfen. Dazu soll das vorklinische Studium durch klinisch-integrierte Seminare eine intensivere<br />
Patientenorientierung erhalten. Mit der Verringerung der Gruppengrößen, insbesondere durch<br />
Festschreibung von mehr (teilnehmerbegrenzten) Pflichtseminaren und einer Verkleinerung der<br />
Personenzahl, die gleichzeitig am Patienten unterwiesen werden darf, sollen die praxisbezogenen<br />
Elemente des Studiums verbessert werden. Dem gleichen Ziel dient die Einführung von Blockpraktika.<br />
Mittelfristig soll die verstärkte Integration praktischer Anteile in das Studium die Tätigkeit als<br />
Arzt im Praktikum (AIP) überflüssig machen (Wüsthof 2001). Für die Abschaffung des AIP ist jedoch<br />
eine Änderung der Bundesärzteordnung notwendig.<br />
Ab dem Wintersemester 2003/2004 sollen die ersten Studienanfänger nach Studienplänen auf Basis<br />
der neuen Approbationsordnung studieren. Insbesondere der Raum- und Personalbedarf des<br />
Kleingruppenunterrichts stellt viele medizinischen Fakultäten jedoch vor Umsetzungsprobleme.<br />
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