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PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH

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2 Strukturelle Grundlagen 23<br />

Kombinationsstudiengänge angeboten, die naturwissenschaftliche Methoden mit medizinischem<br />

Inhalten verbinden (vgl. Abschnitt E.3).<br />

In der biomedizinischen Forschung sind Nicht-Mediziner auf allen Ebenen tätig. Allerdings sind damit<br />

für die Phasen nach und vor der Promotion unterschiedliche Chancen und Risiken verbunden.<br />

• Promovierte Nicht-Mediziner<br />

Promovierte Nicht-Mediziner geben biomedizinischen Forschungsprojekten aufgrund ihrer wissenschaftlichen<br />

Erfahrung wichtige Impulse. Sofern sie nicht selbst als Projektleiter fungieren, übernehmen<br />

sie häufig die Rolle des Laborleiters. Dem stehen Rekrutierungsprobleme aufgrund unsicherer<br />

Berufsaussichten entgegen (vgl. Waller 1990, S. 42).<br />

Eine <strong>Hochschul</strong>tätigkeit nach Abschluss der Promotion ist zumeist auf das Erreichen einer Professorenstelle<br />

ausgerichtet. Nach der bisherigen Praxis erstellen die Nachwuchswissenschaftler dazu<br />

eine Habilitation, in Zukunft wird die Weiterqualifikation verstärkt auf Juniorprofessuren stattfinden.<br />

Für promovierte Nicht-Mediziner ist die <strong>Hochschul</strong>lehrerlaufbahn an einer medizinischen Fakultät<br />

jedoch mit Schwierigkeiten verbunden. Auch wenn die <strong>Hochschul</strong>lehrerstellen insbesondere in den<br />

theoretischen Instituten und die zunehmend eingerichteten Forschungsprofessuren teilweise von<br />

Nicht-Medizinern besetzt werden, bleiben Leitungspositionen zumeist Medizinern vorbehalten. Für<br />

promovierte Nicht-Mediziner in der biomedizinischen Forschung sind daher befristete Forschungstätigkeiten<br />

ohne Aussicht auf eine Professorenstelle typisch.<br />

Bei guter Konjunktur verbessert eine ein- oder zweijährige Post-doc-Phase an einer <strong>Hochschul</strong>e<br />

die Ein- und Aufstiegschancen in biotechnologischen Unternehmen. Bei schlechter Wirtschaftslage<br />

bleibt vielen Wissenschaftlern aber auch dieser Weg versperrt. Bisher wurden befristete Zeitverträge<br />

in der biomedizinischen Forschung daher häufig zu lebenslangen Projektkarrieren verknüpft.<br />

Dem stehen seit Kurzem die Befristungsgrenzen des neuen <strong>Hochschul</strong>rahmengesetzes entgegen.<br />

In Zukunft wird die Rekrutierung promovierter Nicht-Mediziner daher voraussichtlich schwieriger<br />

werden, wobei sich der Wettbewerb zwischen der <strong>Hochschul</strong>medizin und biotechnologischen Unternehmen<br />

an einigen Standorten deutlich verstärken wird.<br />

• Doktoranden aus nicht medizinischen Studiengängen<br />

Doktoranden mit naturwissenschaftlichen Studienabschlüssen insbesondere aus der Biologie und<br />

der Biochemie können aufgrund ihrer im Studium erworbenen Methodenkenntnisse einen erheblichen<br />

Beitrag zur Durchführung biomedizinischer Forschungsprojekte leisten. Ihre Rolle innerhalb<br />

der Forschergruppen ist oftmals der medizinischer Post-docs vergleichbar. Da sie ihre gesamte<br />

Arbeitszeit der Forschung widmen können, sind sie begehrte Forschungskräfte.<br />

Eine Promotion im Bereich der Molekularen Medizin eröffnet vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

außerhalb der <strong>Hochschul</strong>e. Die Rekrutierung naturwissenschaftlicher Doktoranden hängt daher<br />

weniger von den Aufstiegschancen innerhalb der <strong>Hochschul</strong>medizin, als vielmehr vom Angebot an<br />

Absolventen ab. Dieses wird maßgeblich vom Vorhandensein und der Größe naturwissenschaftlicher<br />

Fakultäten in der Nähe des Medizinstandortes bestimmt. Allerdings konkurrieren diese Fakultäten<br />

mit der Medizin um die begabtesten Absolventen.<br />

• Diplomanden aus nicht medizinischen Studiengängen<br />

Teilweise erstellen Diplomanden aus biowissenschaftlichen Studiengängen ihre Diplomarbeit in<br />

biomedizinischen Forschergruppen. Ihr Forschungsbeitrag während der zumeist halbjährigen Bearbeitungszeit<br />

ist teilweise dem medizinischer Doktoranden vergleichbar. Allerdings setzt ihre Rekrutierung<br />

eine Kooperation der Forschergruppen mit Lehrstühlen aus den Heimatfakultäten voraus.<br />

Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong>

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