PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH
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3 Raumanforderungen 31<br />
te Tischplatten aus. Die Tischflächen dienen einerseits als experimentelle Arbeitsplätze und<br />
andererseits als Stellfläche für „on-the-bench“-Geräte z. B. automatische Pipettensätze, Tischzentrifugen<br />
oder einfache Mikroskope. Während Forschungsgeräte üblicherweise bei Bedarf<br />
von unterschiedlichen Gruppenmitgliedern genutzt werden, sollte jedem Experimentator ein<br />
1,20 m breiter Anteil an einem Arbeitstisch als persönlicher experimenteller Arbeitsplatz zugeordnet<br />
werden (vgl. Vogel/Holzkamm 1998, S. 157). Für sitzende Tätigkeiten eignen sich<br />
Tischhöhen von 75 cm. An einigen Standorten wird ein Teil der Arbeitstische mit einer Tischhöhe<br />
von 90 cm für stehende Tätigkeiten bzw. die Nutzung von Laborhockern ausgelegt. Bei<br />
den Tischtiefen sind 80 cm für die Aufstellung an den Querwänden und in Innenräumen üblich,<br />
wobei zusätzlich 10 cm für die Medienleisten einzuplanen sind. Vor Fensterfronten werden<br />
zumeist nur 70 cm tiefe Arbeits- oder Gerätetische aufgestellt. Neben den Arbeits- und Gerätetischen<br />
gehören zu molekularbiologischen Arbeitsbereichen Bodenstellflächen für Großgeräte<br />
z. B. Zellsorter und PCR-Analyser.<br />
b) Zellbiologische Arbeitsbereiche werden typischerweise aus einer Sicherheitswerkbank und<br />
einem oder mehreren daneben aufgestellten Inkubatoren bzw. Brutschränken gebildet. Zum<br />
Aufbewahren organischer Arbeitsstoffe werden zudem handelsübliche Kühlschränke benötigt.<br />
Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke<br />
schützen die zu präparierenden Proben<br />
und die Experimentatoren vor der Kontamination<br />
durch Bioaerosole, d. h. durch<br />
feinste, in der Luft schwebende Partikel<br />
biologischen Ursprungs. Dazu werden die<br />
bei mikrobiologischen Arbeitsabläufen auftretenden<br />
Bioaerosole über einer abgeschirmten<br />
Arbeitsfläche mit einem Luftstrom<br />
fortgeführt und durch einen Hochleistungs-Schwebstofffilter<br />
zurückgehalten.<br />
In der biomedizinischen Forschung werden<br />
üblicherweise Sicherheitswerkbänke der<br />
Klasse II eingesetzt, in denen etwa 70%<br />
des Luftstroms über den Hauptfilter in einer<br />
vertikalen Fallströmung wieder auf die<br />
Arbeitsfläche zurückgeführt und dann erneut<br />
abgesaugt werden. Die verbleibenden<br />
30% werden über Hochleistungsschwebstofffilter<br />
in die Raumluft abgegeben.<br />
Gleichzeitig bilden 30% Rohluft aus dem<br />
Laboratorium, die in die vorderen Absaugöffnungen<br />
eingesaugt wird, einen Luftvorhang<br />
für den Schutz des vor der Sicherheitswerkbank<br />
sitzenden Experimentators.<br />
In Abbildung 3.1 ist das Funktionsprinzip<br />
schematisch dargestellt (vgl. Universität<br />
Frankfurt 2002). Sicherheitswerkbänke benötigen<br />
im Gegensatz zu Abzügen keinen<br />
Anschluss an das zentrale Abluftsystem,<br />
bieten aber auch keinen Schutz vor dampfenden<br />
oder gasförmigen Gefahrstoffen.<br />
Abb. 3.1: Funktionsprinzip einer Sicher-<br />
heitswerkbank (Klasse II)<br />
Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong><br />
a<br />
b<br />
HEPA-gefilterte Luft<br />
Raumluft<br />
verschmutzte Luft<br />
a Arbeitsöffnung<br />
b Frontscheibe<br />
c Gebläse<br />
d Luftkanal<br />
e HEPA-Filter<br />
(Hochleistungsschwebstoff-Filter)<br />
Quelle: http://www.uni-frankfurt.de/si/gentech/<br />
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