PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH
PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH
PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH
- TAGS
- www.his.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
54 4 Versuchstierhaltung<br />
über Hochleistungsschwebstofffilter zu führen. Um Kontaminationen innerhalb der Versuchstieranlage<br />
zu unterbinden, sollten die Lüftungssysteme der einzelnen Tierräume voneinander abgetrennt<br />
sein. Der Umfang des Luftaustausches hängt von der Zahl der pro Raum untergebrachten Tiere ab<br />
und kann bis zum einem 15-fachen Luftwechsel pro Stunde reichen. Dabei dürfen die Tiere allerdings<br />
keiner Zugluft ausgesetzt werden. Anstelle der in GV-SOLAS (1988, S. 40f.) empfohlenen Injektionslüftung,<br />
haben sich Quelllüftungen knapp oberhalb des Bodens bewährt. Durch das Aufsteigen<br />
der Frischluft zu den Entlüftungsschächten an der Decke werden Luftwirbel vermieden.<br />
Wände und Türen müssen zur Desinfizierung und zum Halten des Luftüber- oder -unterdrucks<br />
gasdicht sein. Generell sollten Standardtierräume die Anforderungen der Sicherheitsstufe 2 erfüllen.<br />
Dazu ist insbesondere darauf zu achten, dass alle Oberflächen (Böden, Wände, Decken)<br />
leicht zu reinigen und zu desinfizieren sind (vgl. Abschnitt 3.3.1).<br />
Einrichtungsgegenstände<br />
Käfigtyp:<br />
Boden-<br />
Breite Tiefe Höhe fläche<br />
(cm) (cm) (cm) (cm 2 Außenmaße<br />
)<br />
I 13,5 24,0 13,0 205<br />
II 20,7 26,7 14,0 410<br />
II L 20,7 36,5 14,0 530<br />
III 26,6 42,5 15,5 820<br />
III H 26,6 42,5 18,5 820<br />
IV 38,0 59,5 20,0 1.820<br />
Abb. 4.3: Kunststoffkäfige für Kleinnager<br />
3,0 m<br />
6,5 m<br />
Käfiggestell für 24 Käfige Typ III<br />
Breite: 125 cm, Tiefe: 55 cm, Höhe: 178 cm<br />
Abb. 4.4: 20-m 2 -Standardtierraum mit<br />
8 Gestellen à 24 Käfigen<br />
Kleinnager werden in Kunststoffkäfigen gehalten.<br />
Herstellerübergreifend werden die in<br />
Abbildung 4.3 beschriebenen Typen unterschieden.<br />
In der <strong>Hochschul</strong>praxis werden für<br />
Mäuse überwiegend Käfige vom Typ II L und<br />
Typ III, für Ratten vom Typ IV verwendet. Zum<br />
Aufstellen im Tierraum werden jeweils 20 bis<br />
60 Kunststoffkäfige in ein fahrbares Käfiggestell<br />
eingehängt. Käfiggestelle werden in unterschiedlichsten<br />
Varianten und Abmessungen<br />
angeboten.<br />
In Abbildung 4.4 ist exemplarisch die Aufstellung<br />
von 8 Käfiggestellen für jeweils 24 Käfige<br />
vom Typ III in einem Standardtierraum von<br />
19,50 m 2 skizziert. Dabei ist berücksichtigt,<br />
dass die Gestelle zum Austausch der Käfige<br />
und Umsetzen der Tiere innerhalb des Raumes<br />
hin- und hergeschoben werden müssen.<br />
Bei einem Besatz von 5 Mäusen pro Käfig ergibt<br />
sich so eine Maximalbelegung von 960<br />
Mäusen pro Raum.<br />
Gestelle für Ratten mit vergleichbaren Abmessungen<br />
nehmen typischerweise 18 Käfige vom<br />
Typ IV auf, sodass in einem Standardtierraum<br />
144 Käfige untergebracht werden können. Bei<br />
einem Besatz von 4 Ratten pro Käfig führt dies<br />
zu einer rechnerischen Maximalbelegung von<br />
576 Ratten je Standardtierraum.<br />
Die zum Teil deutlich höheren Belegungsdichten<br />
in den Empfehlungen der GV-SOLAS<br />
(1988, S. 27) ergeben sich daraus, dass sich<br />
bei Vorratshaltung die Käfige mit fast doppelt<br />
so vielen Tieren wie in der experimentellen<br />
Haltung belegen lassen. Allerdings hat die reine<br />
Vorratshaltung wegen des heute üblichen<br />
Fremdbezugs von Standardtieren nur noch ei-<br />
HIS <strong>GmbH</strong> Medizinische Forschungszentren