PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH
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36 3 Raumanforderungen<br />
Zur Durchführung nasspräparativer Versuche und zum Betrieb von Laborspülmaschinen werden<br />
neben kaltem und heißem Trinkwasser unterschiedliche Sorten von aufbereitetem Wasser benötigt.<br />
Entionisiertes Wasser kann in einer zentralen Anlage erzeugt und durch ein eigenes Leitungsnetz<br />
in alle Labore geführt werden. Reinstwasser muss dagegen dezentral in den Laborräumen<br />
oder für einzelne Laborgruppen aufbereitet werden, da auf längeren Leitungswegen die Gefahr der<br />
Verunreinigung besteht (vgl. Vogel/Holzkamm 1998, S. 146).<br />
Eine zentrale Sondergasversorgung empfiehlt sich für Kohlendioxid (CO2), Sauerstoff (O2) und<br />
Stickstoff (N), wobei insbesondere Kohlendioxid für die vielfach eingesetzten Inkubatoren unverzichtbar<br />
ist. Weitere Sondergase sollten bei Bedarf dezentral zur Verfügung gestellt werden. Die<br />
dazu erforderlichen Gasschränke können an die Abluftleitungen der Abzüge angeschlossen werden.<br />
Ob Standardlabore mit Erdgasanschlüssen ausgerüstet werden sollten, lässt sich nicht generell<br />
beantworten. Obwohl Bunsenbrenner mit offenen Flammen in der biomedizinischen Forschung<br />
nur vereinzelt eingesetzt werden, halten viele Nutzer Erdgasanschlüsse für unverzichtbar.<br />
Die verschiedenen Anschlüsse sollten in Medienleisten entlang der Querwände bzw. Mittelkonsolen<br />
geführt werden, sodass jeder Arbeitsplatz versorgt werden kann.<br />
Ausstattungsvarianten<br />
Die Ausstattung der Standardlabore ergibt sich aus den in den jeweiligen Räumen einzurichtenden<br />
experimentellen und theoretischen Arbeitsbereichen. Häufig werden mehrere zellbiologische Arbeitsbereiche<br />
zu Zellkultur-Laboren zusammengefasst. Biochemische Arbeitsbereiche werden zumeist<br />
in molekularbiologische Labore integriert. Da biochemische Arbeitsabläufe nur in geringem<br />
Umfang anfallen, reicht erfahrungsgemäß ein Abzug für sechs bis acht Experimentatoren aus.<br />
Im Durchschnitt ist nur in jedem dritten 20-m 2 - bzw. jedem zweiten 40-m 2 -Labor ein biochemischer<br />
Arbeitsbereich erforderlich. Beobachtungen aus in Betrieb befindlichen Forschungszentren zeigen,<br />
dass bei einer höheren Dichte viele Abzüge zweckentfremdet werden.<br />
Ein weiteres Ausstattungsmerkmal ergibt sich daraus, ob in den Laborräumen Schreibarbeitsplätze<br />
für theoretische Arbeitsabläufe eingerichtet werden oder nicht. Abbildung 3.5 zeigt die exemplarische<br />
Ausstattung eines 20-m 2 - und eines 40-m 2 Standardlabors ohne Schreibarbeitsplätze.<br />
B B<br />
B B<br />
3,45 m<br />
Zellkultur-<br />
Labor<br />
6,75 m<br />
Molekularbiologisches Labor<br />
mit biochemischem Arbeitsbereich<br />
Abb. 3.5: 20- und 40-m 2 -Standardlabore ohne Schreibarbeitsplätze<br />
6,00 m<br />
6,30 m<br />
HIS <strong>GmbH</strong> Medizinische Forschungszentren<br />
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