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52 4 Versuchstierhaltung<br />

2) Barriere-Haltung<br />

Als Barriere werden in der Tierhaltung lüftungstechnisch abgeschlossene Reinraumbereiche<br />

mit gefilterter Zuluft und standardisiertem Raumklima bezeichnet, in die Menschen und Tiere<br />

nur durch Zugangsschleusen und Materialien nur nach Sterilisation in einem Durchreicheautoklaven<br />

hinein- und hinausgelangen können (GV-SOLAS 1988, S. 15). In SPF-Barriere-Haltungen<br />

wird ein geringer Luftüberdruck erzeugt, damit bei Undichtigkeiten keine Keime aus der<br />

Außenluft hineingelangen und die SPF-Tiere kontaminieren können. Dagegen verhindern Infektions-Barriere-Haltungen<br />

mit einem geringen Luftunterdruck auch bei Störfällen ein Entweichen<br />

der Krankheitserreger von den infektiösen Tieren in die Umwelt.<br />

SPF-Barrieren dienen zur Zucht und Bevorratung von SPF-Mäusen, Infektions-Barrieren dagegen<br />

zum Durchführen von Infektionsexperimenten und zur Quarantänehaltung kranker Tiere.<br />

3) Semi-Barriere-Haltung<br />

Bei der Semi-Barrierehaltung werden Versuchstiere in lüftungstechnisch von der Umwelt abgeschotteten<br />

Reinräumen mit gefilterter Zuluft und standardisiertem Raumklima untergebracht.<br />

Geringe Kontaminationswahrscheinlichkeiten beim Betreten der Räume durch Tierpfleger und<br />

Experimentatoren sowie dem Ein- bzw. Ausbringen von Futter, Einstreu, Geräten und Abfällen<br />

werden in Kauf genommen, da weder Personen- noch Materialschleusen vorhanden sind.<br />

Semi-Barriereräume werden in der Regel für die Durchführung von Experimenten mit SPFnahen<br />

Tieren genutzt. Zumeist werden auch gentechnisch veränderte Mäuse mit unbekanntem<br />

Keimstatus wegen ihrer Empfindlichkeit in Semi-Barriere-Haltungen untergebracht.<br />

4) konventionelle Haltung<br />

Die konventionelle Haltung kommt ohne besondere bauliche und lüftungstechnische Hygienemaßnahmen<br />

aus, die über die Erfordernisse einer artgerechten Unterbringung hinausgehen. In<br />

der Regel wird auf die Filterung der Zuluft verzichtet. Eine Abluftfilterung erfolgt nur, falls emissionsrechtliche<br />

Vorschriften dies vorschreiben.<br />

Die konventionelle Haltung eignet sich für alle Versuchstiere ohne kontrollierten Hygienestatus.<br />

Gewöhnlich werden die von der experimentellen Chirurgie verwendeten Schweine und Schafe<br />

konventionell gehalten. Darüber hinaus werden gewöhnlich Kleinnager mit unkontrolliertem<br />

Hygienestatus in größerem Umfang für operative und Verhaltensexperimente verwendet.<br />

Abbildung 4.2 fasst die Formen der Versuchstierhaltung und ihre Einsatzbereiche zusammen.<br />

Isolator-<br />

Haltung<br />

SPF-<br />

Barriere-Haltung<br />

Infektions-<br />

Barriere-Haltung<br />

Semi-Barriere-<br />

Haltung<br />

konventionelle<br />

Haltung<br />

Kennzeichen Hygienestatus Tierarten<br />

keimdichte Kammern gnotobiologisch Kleinnager<br />

baulich und lüftungstechnisch<br />

abgeriegelte Raumeinheit<br />

mit Überdruck<br />

baulich und lüftungstechnisch<br />

abgeriegelte Raumeinheit<br />

mit Unterdruck<br />

lüftungstechnisch<br />

optimierte Einzelräume<br />

Tierräume ohne lüftungstechnische<br />

Abschirmung<br />

Abb. 4.2: Formen der Versuchstierhaltung und ihre Einsatzbereiche<br />

SPF Kleinnager<br />

infektiös Kleinnager<br />

SPF-nah<br />

unkontrolliert<br />

• SPF-Kleinnager im Experiment<br />

• Transgene u. Knock-out Mäuse<br />

• Großtiere<br />

• Kleinnager<br />

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