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PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH

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10 Exkurs: Kennzeichen der <strong>Hochschul</strong>medizin<br />

E.2 Organisationen<br />

Typischerweise umfasst die <strong>Hochschul</strong>medizin an einem Standort sowohl eine zur örtlichen Universität<br />

gehörende medizinische Fakultät als auch ein Universitätsklinikum als zugehörigem<br />

Krankenhausbetrieb. Aufgrund der Vernetzung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung gibt<br />

es zwischen beiden Institutionen vielfältige aufgabenbezogene, personelle und organisatorische<br />

Überscheidungen. Deutlichere Trennlinien sind auf der mittleren Organisationsebene der Institute<br />

und Abteilungen vorhanden. Demgegenüber spiegelt sich das Verhältnis von medizinischer Fakultät<br />

und Universitätsklinikum in erster Linie in den Leitungsstrukturen wider.<br />

Teileinheiten<br />

In der <strong>Hochschul</strong>medizin werden die Wissenschaftler der einzelnen Fachgebiete mit den ihnen zuarbeitenden<br />

nicht wissenschaftlichen Mitarbeitern - wie in vielen anderen Fakultäten - zu Instituten<br />

bzw. Abteilungen gruppiert. Die historisch gewachsenen Teildisziplinen sind durch den Fächerkanon<br />

der Approbationsordnung geprägt (vgl. Waller 1990a, S. X). Dabei ist ein umfangreicher Katalog<br />

entstanden, in dem sich unterschiedliche Gliederungskriterien widerspiegeln. Zwar spezialisieren<br />

sich die meisten Fachdisziplinen auf die Erkrankungen bestimmter Organsysteme, wie z. B. die<br />

Dermatologie. Im Mittelpunkt anderer Fächer, beispielsweise der Chirurgie, der Anästhesie und der<br />

Radiologie, stehen dagegen bestimmte Behandlungs- oder Diagnosetechniken. Wieder andere<br />

Spezialgebiete sind auf die Erkrankungen be-<br />

Lehre<br />

Forschung<br />

mittelbare<br />

Krankenversorgung<br />

unmittelbare<br />

Krankenversorgung<br />

theoretische<br />

Institute<br />

klinischtheoretische<br />

Institute<br />

Abb. E.2: Teileinheiten der Medizin<br />

klinische<br />

Abteilungen<br />

stimmter Altersgruppen ausgerichtet, so z. B.<br />

die Pädiatrie und die Geriatrie. Überschneidungen<br />

und Vernetzungen sowie ortsspezifische<br />

Zuordnungen verhindern eine übersichtliche<br />

<strong>System</strong>atik.<br />

Anhand der Aufgabenfelder, die von den einzelnen<br />

Fachgebieten idealtypisch übernommen<br />

werden, lassen sich allerdings theoretische<br />

Institute, klinisch-theoretische Institute<br />

und klinische Abteilungen unterscheiden. Abb.<br />

E.2 zeigt die typischen Funktionen der verschiedenen<br />

Teileinheiten.<br />

a) Als theoretische Institute werden die Einrichtungen aller Grundlagenfächer bezeichnet, die<br />

ausschließlich Aufgaben in Lehre und Forschung wahrnehmen. Die Bezeichnung „theoretisch“<br />

ist in diesem Zusammenhang allerdings missverständlich. Denn zu den medizinisch-theoretischen<br />

Fachgebieten gehören sowohl theoretisch-deduktiv arbeitende Fächer, wie z. B. Medizinsoziologie<br />

und -geschichte, als auch experimentell forschende Disziplinen, beispielsweise<br />

Physiologie oder Anatomie. Definitionsmerkmal ist lediglich die weitgehende Entkoppelung von<br />

der Krankenversorgung. Theoretische Institute in der Medizin sind daher in ihren Aufgaben und<br />

Strukturen Instituten anderer naturwissenschaftlicher Fakultäten vergleichbar.<br />

Teilweise wird noch von der „vorklinischen Medizin“ gesprochen, um diejenigen theoretischen<br />

Institute zusammenzufassen, die primär Lehrveranstaltungen im „vorklinischen Studienabschnitt“<br />

anbieten. In der neuen Approbationsordnung wird der Begriff „Vorklinik“ jedoch nicht<br />

mehr verwendet, da zunehmend klinische Anteile in das Grundstudium integriert werden.<br />

b) Charakteristisch für klinisch-theoretische Institute ist die mittelbare Krankenversorgung, die<br />

zu Forschung und Lehre als dritte Kernaufgabe hinzutritt. Dabei handelt es sich um Dienstleistungen<br />

für die Krankenversorgung, z. B. durch Gewebe- oder Blutuntersuchungen sowie<br />

die Unterstützung der Kliniken durch gezielte krankheitsorientierte Forschungen. Typische klinisch-theoretische<br />

Fachgebiete sind die Mikrobiologie, die Immunologie und die Virologie. Die<br />

HIS <strong>GmbH</strong> Medizinische Forschungszentren

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