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4 Versuchstierhaltung 49<br />

Generieren: Züchten: Halten:<br />

• Erzeugen gentechnisch • Vermehrungszucht • Vorratshaltung<br />

veränderter Tierstämme • experimentelle Zucht • experimentelle Haltung<br />

• Zucht zur Bestandssanierung • Quarantänehaltung<br />

Kryokonservieren: Experimentieren: Untersuchen:<br />

• Embryokonservierung • Verhaltensexperimente • mikrobiolgische Untersuchungen<br />

in flüssigem Stickstoff • operative Experimente • tierklinische Untersuchungen<br />

Abb. 4.1: Tierexperimentelle Arbeitsabläufe im Überblick<br />

• Infektionsexperimente • postmortale Untersuchungen<br />

• pharmakologische Experimente<br />

• reproduktionsmed. Experimente<br />

Als Generieren wird das Erzeugen gentechnisch veränderter Versuchstierlinien durch gezielte Eingriffe<br />

in das Erbgut bezeichnet. Dabei werden mit aufwendigen gentechnischen Verfahren („Vorkerninjektion“<br />

und „homologe Rekombination“) fremde Gene in den Gencode eingeschleust und/<br />

oder tiereigene Gene abgeschaltet.<br />

Zum Züchten gehören alle Arbeitsabläufe, die das Vermehren von Versuchstieren zum Ziel haben.<br />

In der Regel werden dazu die Maßnahmen der tierärztlichen Reproduktionsmedizin (In-vitro-<br />

Befruchtung, Embryotransfer etc.) eingesetzt. Wichtiger als die Betrachtung der einzelnen, dafür<br />

erforderlichen Arbeitsschritte ist aus der Perspektive der Ressourcenplanung die Differenzierung<br />

der Vermehrungszwecke. Die Vermehrungszucht dient dazu, die von der tierexperimentellen Forschung<br />

verwendeten Versuchstiere in den benötigten Stückzahlen zu erzeugen. Die früher weit<br />

verbreitete Vermehrungszucht von Standardtieren hat nur noch untergeordnete Bedeutung, da<br />

standardisierte Versuchstiere von kommerziellen Anbietern kostengünstiger fremdbezogen werden<br />

können. Im Mittelpunkt steht heute die Vermehrung gentechnisch veränderter Tiermodelle. Davon<br />

abzugrenzen ist die experimentelle Zucht, mit der neue Versuchstierlinien durch die klassische<br />

Kreuzung vorhandener Stämme generiert werden. Die Zucht zur Bestandssanierung ist erforderlich,<br />

um eine Versuchstierlinie mit unbekanntem oder unerwünschtem Hygienestatus durch Embryotransfer<br />

in einen SPF-Status zu überführen (vgl. Abschnitt 4.1.3).<br />

Als Halten von Versuchstieren wird hier die Unterbringung und Pflege von Versuchstieren über einen<br />

mehr oder weniger langen Zeitraum bezeichnet, die (noch) nicht in einen Tierversuch einbezogen<br />

sind. Bei der Vorratshaltung werden Versuchstiere auf Vorrat gehalten, bis sie von den Experimentatoren<br />

abgerufen werden. In der Zwischenhaltung sind Versuchstiere zwischen zeitlich<br />

auseinanderliegenden Versuchsphasen unterzubringen und zu pflegen. Die Quarantänehaltung<br />

dient demgegenüber der Isolierung von Versuchstieren mit unbekanntem oder unerwünschtem<br />

Hygienestatus (vgl. Abschnitt 4.1.3), um ein mögliches Übergreifen von Krankheitserregern auf<br />

Tiere mit anderem Hygienestatus zu verhindern.<br />

Falls einzelne gentechnisch veränderte Versuchstierstämme längerfristig nicht für Experimente<br />

benötigt werden, bietet sich als Alternative zur Vorratshaltung lebender Tiere die Kryokonservierung<br />

an, d. h. das Einfrieren und Lagern von Embryonen in flüssigem Stickstoff.<br />

Unter dem Oberbegriff Experimentieren werden alle mit dem Durchführen von Tierversuchen verbundenen<br />

Arbeitsabläufe zusammengefasst. In Verhaltensexperimenten werden definierte Reize<br />

erzeugt, um das Verhalten, mit dem die Tiere darauf reagieren, beobachten zu können. Operative<br />

Versuche erproben chirurgische Eingriffe, z. B. Organtransplantationen oder minimalinvasive Ope-<br />

Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong>

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