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18 2 Strukturelle Grundlagen<br />

chung von Fragestellungen aus fast allen Fachgebieten der Medizin eingesetzt. Besondere Bedeutung<br />

besitzt die Molekulare Medizin für die Innere Medizin, z. B. für die Hämatologie/Onkologie, die<br />

Nephrologie, die Rheumatologie und die Kardiologie, aber auch für andere klinische Fachgebiete<br />

wie z. B. die Dermatologie und die Gynäkologie. Darüber hinaus prägen die biomedizinischen Methoden<br />

die Forschung einer Reihe theoretischer und klinisch-theoretischer Institute (vgl. Abbildung<br />

2.3). Sie bieten daher ein bevorzugtes Feld für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den<br />

medizinischen Teildisziplinen.<br />

2.1.2 Forschungsmethoden<br />

Charakteristisch für die biomedizinische Forschung sind experimentelle Arbeitsweisen, d. h. die<br />

Erkenntnisgewinnung durch planmäßige Variation einzelner Einflussfaktoren bei Kontrolle aller übrigen<br />

Randbedingungen. Damit deckt die Molekulare Medizin einen Kernbereich der medizinischen<br />

Forschung ab. Dennoch handelt es sich auch dabei nur um einen Ausschnitt der in der Medizin<br />

eingesetzten experimentellen Erkenntnismethoden, zu denen Abbildung 2.1 einen Überblick gibt.<br />

Forschungsobjekte<br />

Forschungsmethoden<br />

medizintechnische<br />

Forschung<br />

• Apparate für Diagnose-<br />

und Therapie<br />

• technische Hilfsmittel<br />

• Computeralgorithmen<br />

• Geräteentwicklung<br />

• Funktionstests<br />

• Funktionssimulationen<br />

biomedizinische<br />

Laborforschung<br />

• Moleküle<br />

• Zellen<br />

• Organe<br />

• molekular-bio. Meth.<br />

• biophysikalische Meth.<br />

• Zellzucht-Verfahren<br />

• gentechnische Meth.<br />

• computergestützte<br />

Auswertungen<br />

tierexperimentelle<br />

Forschung<br />

• Versuchstiere<br />

• Verhaltensexperimente<br />

• operative Experimente<br />

• Infektionsexperimente<br />

• experimentelle Zucht<br />

• Generierung genetisch<br />

veränderter Mausstämme<br />

Abb. 2.1: Experimentelle Erkenntnismethoden der Medizin im Überblick<br />

klinische<br />

Forschung i. e. S.<br />

• Probanden<br />

• Patienten<br />

• Leichen<br />

• Probandenversuche<br />

• klinische Studien<br />

• Obduktionen<br />

a) Die medizintechnische Forschung entwickelt und testet technische Apparate, Hilfsmittel und<br />

Verfahren für Diagnose und Therapie. Im Zentrum der aktuellen Medizintechnik steht die Weiterentwicklung<br />

bildgebender Techniken, wie z. B. von CT- und NMR-Verfahren, sowie die<br />

computergestützte Verarbeitung der gewonnen Daten zu interpretierbaren Bildern. Typische<br />

Forschungsmethoden der Medizintechnik sind Geräteentwicklung, Funktionstests und Funktionssimulationen.<br />

Die Entwicklung medizinischer Geräte und Hilfsmittel wird häufig außerhalb<br />

der <strong>Hochschul</strong>medizin von erwerbswirtschaftlichen Unternehmen oder ingenieurwissenschaftlichen<br />

und physikalischen Fakultäten durchgeführt. Tests von Diagnose- und Therapieapparaturen<br />

erfordern Testpersonen oder -tiere, was Kooperationen mit klinischen oder tierexperimentellen<br />

Forschern erforderlich macht. Viele Funktionstests, insbesondere in der Anfangsphase<br />

der Entwicklung, lassen sich allerdings durch Computersimulationen ersetzen.<br />

b) Die biomedizinische Laborforschung experimentiert „in vitro“, d. h. außerhalb lebender Organismen,<br />

mit deren Bausteinen. Dazu gehören einzelne Moleküle wie Proteine und Nukleinsäuren,<br />

in Nährlösungen kultivierte Zellen und separierte Organe, z. B. Nervenstränge. Darüber<br />

hinaus wird wie in der klassischen Mikrobiologie auch an Mikroorganismen wie Viren und<br />

Bakterien geforscht. Zur Durchführung der Experimente werden molekularbiologische, biochemische,<br />

biophysikalische, zellbiologische und gentechnische Methoden eingesetzt. Eine<br />

Schlüsselstellung bei den molekularbiologischen Methoden nimmt die PCR („polymerase chain<br />

reaction“) ein. Mit dem Enzym Polymerase wird die zu untersuchende Erbsubstanz in einer<br />

komplizierten Abfolge von Erwärmungs- und Abkühlungsprozessen so oft vervielfältigt, bis sie<br />

HIS <strong>GmbH</strong> Medizinische Forschungszentren

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