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PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH

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30 3 Raumanforderungen<br />

Zentrifugieren einer Probe, Laborgeräten übertragen, während die Beschickung des Gerätes<br />

sowie die Vor- und Nachbereitung der Proben von Hand erfolgt. Daneben werden für besondere<br />

Arbeitsschritte, z. B. PCR-Analysen, auch vollautomatische Forschungsgeräte genutzt.<br />

b) Die zellbiologischen Arbeitsabläufe umfassen das Präparieren, Züchten und Charakterisieren<br />

von Zellkulturen tierischen oder menschlichen Ursprungs unter sterilen Bedingungen. Obwohl<br />

der Schwerpunkt auf der Kultivierung von Zellen liegt, untersucht die biomedizinische<br />

Forschung auch Mikroorganismen wie Bakterien und Viren.<br />

c) Zu den biochemisch-nasspräparativen Arbeitsabläufen gehören alle Tätigkeiten, in denen<br />

saure oder alkalische Chemikalien eingesetzt werden, um organische Proben anhand chemischer<br />

Reaktionen zu analysieren. Zwar werden in der biomedizinischen Forschung überwiegend<br />

molekularbiologische Methoden auf Basis wässriger Lösungen verwendet, chemische<br />

Analysen bleiben aber auch in absehbarer Zukunft in begrenztem Umfang notwendig.<br />

d) Histologische Arbeitsabläufe setzten sich aus dem Anfertigen und Präparieren von Gewebeschnitten<br />

zusammen. Häufig dienen die Gewebeschnitte dem Auswerten von Tierversuchen.<br />

Die theoretischen Arbeitsabläufe umfassen prinzipiell alle gedanklichen Forschungsaktivitäten.<br />

Ressourcenwirksam sind die Unterstützung des Denkens durch Lesen und Schreiben am Schreibtisch,<br />

die Computerarbeit und Besprechungen mit anderen Forschern. Theoretische Arbeitsabläufe<br />

können in engem zeitlichen und räumlichen Zusammenhang mit der experimentellen Forschung<br />

stehen oder wie das Erstellen von Veröffentlichungen eigenständige Arbeitskontexte bilden.<br />

Vogel/Holzkamm (1998, S. 65) ermittelten Ende der 90er Jahre für wissenschaftliche Mitarbeiter in<br />

der Chemie und den Biowissenschaften einen Anteil der theoretischen Arbeitsabläufe an der gesamten<br />

Arbeitszeit von 20 bis 30%. Für die derzeitige Situation in der biomedizinischen Forschung<br />

dürfte dieser Wert eher die Untergrenze beschreiben. Hauptgrund ist der in der Zwischenzeit weiter<br />

gewachsene Rechnereinsatz. Durch die Automatisierung der experimentellen Arbeitsabläufe<br />

nehmen ergänzende theoretische Tätigkeiten wie Programmieren von Versuchsabläufen und<br />

Auswerten von Ergebnisdaten stetig zu. Zudem führt die wachsende internationale Vernetzung<br />

und der damit verbundene Publikationsdruck zu einer Zunahme der eigenständigen theoretischen<br />

Arbeitsabläufe wie Recherchieren, Verfassen von Texten und Kommunizieren.<br />

Den theoretischen Forschungstätigkeiten vergleichbare Ressourcenanforderungen besitzen administrative<br />

Arbeitsabläufe, zu denen das Forschungsmanagement, die Mitarbeiterführung und<br />

sonstige Verwaltungstätigkeiten gehören.<br />

3.1.2 Arbeitsbereiche für experimentelle Arbeitsabläufe<br />

Aus den verschiedenen Arbeitsabläufen ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die baulichen<br />

Ressourcen, deren gebäudetechnische Ausstattung und Einrichtung. Insbesondere Laborräume<br />

werden häufig durch Kombination unterschiedlicher Arbeitsbereiche so gestaltet, dass in ihnen<br />

mehrere unterschiedliche Arbeitsabläufe nebeneinander durchgeführt werden können. Solche<br />

Arbeitsbereiche umfassen − ähnlich wie Arbeitsplätze − Sets aus Geräten, Einrichtungsgegenständen<br />

und Ausstattungselementen, die erforderlich sind, um bestimmte Arbeitsabläufe durchzuführen.<br />

Anders als Arbeitplätze können Arbeitsbereiche teilweise von mehreren Mitarbeitern<br />

gleichzeitig genutzt werden.<br />

Zur Durchführung der oben beschriebenen laborexperimentellen Arbeitsabläufe benötigen biomedizinische<br />

Forschergruppen folgende experimentelle Arbeitsbereiche:<br />

a) Molekularbiologische Arbeitsbereiche sind mit Arbeits- und Gerätetischen, Stellflächen für<br />

Bodengeräte und Laborspülbecken ausgestattete Laborbereiche. Da in molekularbiologischen<br />

Arbeitsabläufen mit wässrigen Lösungen experimentiert wird, reichen melaminharzbeschichte-<br />

HIS <strong>GmbH</strong> Medizinische Forschungszentren

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