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3 Raumanforderungen 29<br />

3 Raumanforderungen<br />

Biomedizinische Forscher untersuchen Fragestellungen aus allen Bereichen der Medizin mit Hilfe<br />

von Methoden der modernen Biowissenschaften. Aufgrund des eingesetzten Methodenspektrums<br />

stellen biomedizinische Forschergruppen verschiedene qualitative Anforderungen an die baulichen<br />

Ressourcen, deren Erfüllung ein Set unterschiedlicher Raumtypen erforderlich macht. Im vorliegenden<br />

Kapitel werden diese Anforderungen herausgearbeitet und darauf aufbauend Gestaltungsempfehlungen<br />

für die benötigten Räume entwickelt.<br />

Zunächst gibt Abschnitt 3.1 einen Überblick über den Raumbedarf. Dazu werden den typischen<br />

biomedizinischen Arbeitsabläufen die erforderlichen Arbeitsbereiche bzw. -plätze zugeordnet. Abschnitt<br />

3.2 leitet die qualitativen und quantitativen Merkmale der wichtigsten Raumarten her. Abschließend<br />

skizziert Abschnitt 3.3 die Sicherheitsanforderungen an Laborräume, in denen mit nicht<br />

risikolosen, biologischen Arbeitsstoffen, gentechnisch veränderten Organismen oder Radionukliden<br />

experimentiert wird.<br />

3.1 Raumbedarf<br />

3.1.1 Experimentelle, theoretische und administrative Arbeitsabläufe<br />

In der Untersuchung zum Ressourcenbedarf der Chemie- und Biowissenschaften unterscheiden<br />

Vogel/Holzkamm (1998, S. 57) Forschungsgruppen mit schwerpunktmäßig molekularbiologischnasspräparativer,<br />

chemisch-nasspräparativer, geräteintensiver und theoretischer Arbeitsweise. Im<br />

Prinzip lassen sich die gleichen Forschungsaktivitäten und die daraus resultierenden Ressourcenanforderungen<br />

auch in der biomedizinischen Forschung identifizieren, wobei die tierexperimentelle<br />

Forschung zu ergänzen ist. Die Planung medizinischer Forschungszentren macht jedoch einen<br />

Wechsel der Perspektive erforderlich. Da sich biomedizinische Forscher zwar inhaltlich, nicht aber<br />

methodisch spezialisieren, ist eine Differenzierung zwischen den Arbeitsweisen unterschiedlicher<br />

Arbeitsgruppen für die Ressourcenplanung nicht zweckmäßig. Zur Beschreibung der biomedizinischen<br />

Arbeitsweise ist vielmehr bei den verschiedenen experimentellen und theoretischen Arbeitsabläufen<br />

einer typischen Forschergruppe anzusetzen. Arbeitsabläufe sind charakteristische<br />

Tätigkeitsmuster aus einem oder mehreren eng zusammenhängenden Arbeitsschritten, deren<br />

Durchführung jeweils eine spezifische Ressourcenausstattung erfordert.<br />

Experimentelle Arbeitsabläufe dienen der Durchführung planmäßiger Experimente zur Beantwortung<br />

gezielter Forschungsfragen. Anhand der Einteilung der biomedizinischen Forschungsmethoden<br />

in Abschnitt 2.1.2 lassen sich laborexperimentelle Arbeitsabläufe, in denen Versuche „in<br />

vitro“ vorbereitet, durchgeführt und analysiert werden, und tierexperimentelle Arbeitsabläufe im Zusammenhang<br />

mit „in vivo“-Versuchen unterscheiden. Die tierexperimentellen Arbeitsabläufe werden<br />

in Abschnitt 4.1 in Zusammenhang mit den Grundlagen der Versuchstierhaltung betrachtet.<br />

Für die Planung der unmittelbar von den Forschern genutzten Räume lassen sich folgende laborexperimentelle<br />

Arbeitsabläufe differenzieren:<br />

a) Charakteristisch für molekularbiologisch-nasspräparative Arbeitsabläufe sind klassische<br />

Labortätigkeiten wie Pipetieren, Präparieren und Analysieren von Reagenzien in wässrigen Lösungen.<br />

Auch wenn das manuelle Experimentieren nach wie vor einen hohen Stellenwert besitzt,<br />

werden zunehmend Labor- und Forschungsgeräte eingesetzt. Beim gerätegestützten Experimentieren<br />

werden einzelne Arbeitsschritte, beispielsweise das Pipetieren, Schütteln oder<br />

Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong>

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