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PDF-Fassung - Hochschul-Informations-System GmbH

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4 Versuchstierhaltung 51<br />

SPF-Tiere von SPF-Weibchen geboren und gesäugt werden, um die Weitergabe von Keimen<br />

zu verhindern. Versuchstierstämme mit kontaminiertem oder unbekanntem Hygienestatus können<br />

daher lediglich durch einen Embryotransfer in einen SPF-Status überführt werden.<br />

c) SPF-naher-Status<br />

Nachdem SPF-Tiere aufgrund reduzierter Hygienemaßnahmen nicht vollständig kontrollierten<br />

Umweltbedingungen ausgesetzt waren, kann nicht mehr mit Sicherheit ausgeschlossen werden,<br />

dass sie von einigen der spezifizierten Mikroorganismen besiedelt wurden. Auch bei geringer<br />

Kontaminationswahrscheinlichkeit kann der Hygienestatus daher nur noch als SPF-nah<br />

charakterisiert werden.<br />

Für viele Experimente kann eine geringe Kontaminationswahrscheinlichkeit in Kauf genommen<br />

werden, wie sie sich z. B. durch den Verzicht auf das Einschleusen von Experimentatoren und<br />

Material in den Tierraum ergibt. Die Rückführung SPF-naher Tiere in ihren SPF-Ursprungsbestand<br />

ist allerdings ausgeschlossen.<br />

d) Nicht kontrollierter Hygienestatus<br />

Da nicht kontrolliert wird, mit welchen Keimen die Tiere in Berührung kommen bzw. gekommen<br />

sind, können die Tiere während des Versuches mit verschiedensten Mikroorganismen besiedelt<br />

sein, sofern diese keine für den Versuch relevanten Krankheiten auslösen.<br />

Bei Schweinen und Schafen kann in der Regel auf die Kontrolle des Hygienestatus verzichtet<br />

werden, da für operative Experimente der experimentellen Chirurgie der Einsatz von Tieren<br />

ohne erkennbare Krankheiten zumeist eine genügende Standardisierung bietet.<br />

Gentechnisch veränderte Mäuse werden weltweit zwischen Forschungseinrichtungen ausgetauscht.<br />

Ihr Hygienestatus ist daher oftmals nicht sichergestellt, sodass sie nicht zusammen mit<br />

SPF-Mäusen gehalten werden können. Sofern die Versuche einen SPF-Status voraussetzen,<br />

müssen zunächst die entsprechenden mikrobiologischen Untersuchungen durchgeführt werden.<br />

Falls eine Kontamination festgestellt wird, muss der gentechnisch veränderte Tierstamm<br />

mittels Embryotransfer in den SPF-Status überführt werden.<br />

e) Infektiöser Status<br />

Von infektiösen Tieren ist bekannt, dass sie mit einem Krankheitserreger infiziert und daher für<br />

andere Tiere, unter Umständen auch für Menschen eine Ansteckungsgefahr darstellen.<br />

In der Regel ergibt sich der infektiöse Status durch den Einsatz von SPF-Mäusen in einem Infektionsexperiment,<br />

unter Umständen kann er auch die Folge einer unkontrollierten Ansteckung<br />

der Versuchstiere sein.<br />

Zur Sicherstellung der verschiedenen hygienischen Anforderungen erfordert die Haltung eines<br />

Tierbestandes in unterschiedlichem Umfang bauliche, gebäudetechnische und organisatorische<br />

Maßnahmen, um die Einschleppung von Krankheitserregern durch Tiere, Personen und über die<br />

Luft zu vermeiden. Idealtypisch lassen sich folgende Tierhaltungsformen unterscheiden:<br />

1) Isolator-Haltung<br />

Ein Isolator ist ein geschlossener Behälter zur keimdichten Abriegelung von Versuchstieren mit<br />

standardisiertem Binnenklima und Hochleistungsschwebstofffiltern für Zu- und Abluft, der je<br />

nach Bedarf mit Über- oder Unterdruck betrieben werden kann. Zum Ein- und Ausbringen von<br />

Tieren und Materialien besitzt der Isolator verschiedene Desinfektionsschleusen, zum Arbeiten<br />

an den Tieren Handschuheingriffe.<br />

Isolatoren werden zum Züchten, Halten und Experimentieren von bzw. mit gnotobiologischen<br />

Kleinnagern genutzt.<br />

Medizinische Forschungszentren HIS <strong>GmbH</strong>

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