Arbeitsmarkt Kultur - Kupf
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Teil II: Öffentlich finanzierte und getragene <strong>Kultur</strong>organisationen als <strong>Kultur</strong>anbieter und Arbeitgeber ...<br />
Kooperationsmöglichkeiten im Theaterbereich kurz exemplifiziert werden. Angenommen das<br />
Linzer Landestheater geht mit dem Theater in Nürnberg eine Koproduktion ein und führt ein<br />
Musical, eine Oper oder ein Ballet auf, dann stellt sich grundsätzliche die Frage, ob das unter<br />
einer Verzahnung und Verbesserung der Sachkosten-Situation, oder ob es unter einer<br />
Verzahnung der Personalkosten gemacht wird.<br />
„Wenn ich sage, wir bringen mit einer Kosten- und Erlösteilung einen Ballettabend heraus, der<br />
Frau […] in Nürnberg, dann habe ich einerseits keinen Aufwand für Garderoben, für Kulissen,<br />
Dekoration, etc., aber habe auf der anderen Seite Reiseaufwendungen für die Tänzer aus Nürn-<br />
berg, muss Hotels zahlen, habe Spesendiäten etc.“ (Königstorfer 2009)<br />
Damit verbunden wäre eine Auflösung des eigenen Ballettensembles im Haus (vgl.<br />
Königstorfer 2009):<br />
„Wenn du ein fixes Ballettensemble hast und du produzierst mit Nürnberg in der Form, wie ich es<br />
jetzt beschrieben habe und die Nürnberger Balletttänzer kommen für fünf Aufführungen nach<br />
Linz, dann verteuert das paradoxerweise die Situation, weil auf der einen Seite habe ich die Fix-<br />
kosten, die Monatsgehälter der eigenen Balletttänzer, und auf der anderen Seite habe ich zusätz-<br />
lich die Reise- und Aufenthaltskosten der Nürnberger Tänzer.“ (Königstorfer 2009)<br />
So sind Koprodukionen und Kooperationen im Theaterbereich eher üblich im Sinne einer<br />
reinen Sachkostenverzahnungen, d. h. man einigt sich auf eine gemeinsame Produktion (zum<br />
Beispiel „Entführung aus dem Serail“) und zwei Intendanzen einigen sich auf ein Regie- und<br />
Leitungsteam,<br />
„der Bühnenbildner, der Ausstatter hat den Auftrag die Kulissen so zu gestalten, dass sie mit den<br />
bühnentechnischen Gegebenheiten an beiden Häusern funktioniert, damit schränkt sich auch der<br />
Kreis von Häusern, die zusammen Produktionen entwickeln können üblicherweise ein, weil die<br />
Bühnentechnik in jedem Theater ein bisschen anders ist.“ (Königstorfer 2009)<br />
Nach der Einigung bezüglich finanzieller, zeitlicher und organisatorischer (zum Beispiel: wer<br />
produziert Dekoration, Kostüme, etc.) Rahmenbedingungen wird das Stück saisonal<br />
aufgeführt, „es spart natürlich“, jedoch ist<br />
„der Hebel ein denkbar geringer, […] ich habe immer Adaptionskosten [Anpassung, Kostüme,<br />
Abnutzungserscheinungen, Anm. BM] […], die zwar günstiger sind als die Herstellungskosten<br />
und das ist auch der Grund, warum es jetzt auch nicht so weiß Gott wieviel an Koproduktionen<br />
und Kooperationen gibt, eher noch Koproduktionen zwischen Häusern und Festivals, weil ich<br />
beim Festival dann dieses Thema der Personalkosten fokussiert habe auf fünf oder zehn Auffüh-<br />
rungen, und nicht auf ein ganzes Jahr verteile“ (Königstorfer 2009).<br />
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