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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Organisationen als „Hochleistungsorganisationen“, indem sie behaupten,<br />

... Martin Böhm<br />

„die Machteliten in den Organisationen benutzten das Ideal der lernenden Organisation so, wie sie<br />

andere rhetorische Ideale als geschickte normative Kontrollwerkzeuge benutzen, um die Einwilli-<br />

gung, ja die Selbstverpflichtung der Untergebenen zu erlangen, und das auf Arten, die zwar viel-<br />

leicht gut für die sind, die die Kontrolle ausüben, aber schlecht für diejenigen, die ihnen unterstellt<br />

sind.“ (Argyris/Schön 1999: 203)<br />

Des Weiteren wird von verschiedenen Forschern (Campbell 1969, Nelson und Winter 1982)<br />

auf die Evolutionstheorie von Darwin (Evolution durch Anpassung und natürliche Auslese)<br />

zurückgegriffen. Sie sehen das organisationale Lernen als Anpassung der Organisationen an<br />

die Umwelt, infolgedessen Routineabläufe erzeugt und übernommen werden. Für andere<br />

Forscher (Fiol und Lyles 1985, Leavitt und March 1988) sind lernende Organisationen die<br />

Bewahrer des Status quo, d.h. sie lernen, diesen zu erhalten. Für sie steht das organisationale<br />

Lernen im Dienste der Stabilität und nicht des Wandels. Die Einwände und Skepsis bezüglich<br />

des organisationalen Lernens kreisen um die Kriterien der Widersprüchlichkeit, Unsinnigkeit<br />

und Paradoxie oder darum, ob Organisationen wirklich produktiv lernen können bzw.<br />

überhaupt dazu kommen, produktiv zu lernen. Ein weiterer Kritikpunkt gesteht zwar den Sinn<br />

dieses Lernens für die Organisationen ein, jedoch stellt er in Frage, ob dies überhaupt oder<br />

immer nützlich ist (Argyris/Schön 1999: 198ff.).<br />

Argyris/Schön (1999: 204f.) unterteilen die Gefährdungen für das organisationale Lernen in<br />

drei Stufen:<br />

• Gefährdung für das einheitliche Handeln, da Organisationen aus (rivalisierenden)<br />

Untergruppen bestehen und diese nicht als einheitlicher Agent des Lernens auftreten<br />

können.<br />

• Gefährdung für gültige Rückschlüsse, da Organisationen in „Kompetenzfallen“ geraten<br />

können und mit den Handlungsstrategien, die früher funktioniert haben, Zukünftiges<br />

bewältigen wollen, d.h. die Form des Lehren-Ziehens aus Beobachtungen vergangener<br />

Erfahrungen wird in Zweifel gezogen.<br />

• Gefährdung für das effektive Handeln, da Lernergebnisse oft situationsbedingt und teils<br />

nur bruchstückhaft vorhanden sind, ist es fraglich, ob diese in die Organisation<br />

inkorporiert werden.

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