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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Teil III: <strong>Kultur</strong>.Arbeitskraft.UnternehmerIn. ...<br />

„Mein Einstieg ins richtige Theater am [Institution] war dann mit einem einjährigen Praktikum,<br />

eine Hospitanz nennt man das am Theater, unbezahlterweise, und hätten meine Eltern mich da<br />

nicht durchgefüttert in der Zeit – ähm, es hat sicher auch ein bisschen Überzeugungsarbeit geko-<br />

stet, [...] ihnen das dann zu vermitteln, dass man davon dann auch irgendwann mal leben kann,<br />

weil die Angst war schon da. Also meine Eltern, beide Lehrer, mein Vater immer, Ja, werd doch<br />

auch Kunstlehrer, da hast was Sicheres, mit der Überzeugung, aber da braucht man halt einfach<br />

einen Dickschädel.“ (Interview C2, Abs. 51)<br />

In diesem Zitat kommt auch der zuvor behandelte Aspekt des Trade-Off zwischen Freiheit<br />

und Sicherheit zum Ausdruck.<br />

b) Berufseinstieg über vermittelnde Personen<br />

Eine für den Zugang zu Aufträgen und Engagements im Kunst- und <strong>Kultur</strong>betrieb besonders<br />

bedeutsame Rolle spielen Kontakte im Bereich des sozialen Netzwerks, die InformantInnen-<br />

und MittlerInnenrollen zwischen potenziellen Auftrag- oder ArbeitgeberInnen und Auftrag-<br />

oder ArbeitnehmerInnen übernehmen. Dies gilt auch bereits für junge Kunst- und<br />

<strong>Kultur</strong>schaffende, deren einschlägiges soziales Netzwerk erst im Aufbau begriffen ist.<br />

“[…] und dann bin ich in Linz, wie ich in den <strong>Kultur</strong>bereich eingestiegen bin, bin ich angefragt<br />

worden, weil eben ein gewisser Personenkreis [aus dem Freundeskreis, Anm. KS] gewusst hat,<br />

was ich vorher schon gemacht habe, vom technischen-inhaltlichen Verständnis her. Und das ist so<br />

Hand in Hand gegangen und ich bin einfach angefragt worden.” (Interview D2, Abs. 46)<br />

Diese Art des Zugangs zu Engagements wird von den Befragten vor allem im Zusammenhang<br />

mit kulturnahen Dienstleistungen angegeben, aber auch im künstlerischen Bereich.<br />

Voraussetzung für diese Art des Zugangs zu Engagements ist ein bereits vorhandenes<br />

Netzwerk von Personen, welche über die Fähigkeiten, Interessen und Referenzen der Auftrag-<br />

oder ArbeitnehmerInnen und die Bedürfnisse der AuftraggeberInnen informiert sind. Dieses<br />

Netzwerk kann auch durch einschlägiges ehrenamtliches Engagement gefördert werden, etwa<br />

in <strong>Kultur</strong>vereinen oder der HochschülerInnenschaft. Diese Rolle von MittlerInnen als<br />

GatekeeperInnen wird im folgenden Kapitel noch detaillierter beleuchtet.<br />

c) Berufszugang über eigene Arbeiten und Projekte<br />

Für junge freischaffende KünstlerInnen spielen erste Möglichkeiten, eigene Arbeiten zu<br />

präsentieren, eine bedeutende Rolle für den weiteren Etablierungsprozess. Rahmenbedin-<br />

gungen dafür bieten einerseits die Universitäten und Ausbildungsstätten in Form von<br />

planmäßigen, öffentlichen Ausstellungen und Aufführungen unter praxisnahen Bedingungen.<br />

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