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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Teil II: Öffentlich finanzierte und getragene <strong>Kultur</strong>organisationen als <strong>Kultur</strong>anbieter und Arbeitgeber ...<br />

Konnex: <strong>Kultur</strong>arbeit und Öffentlichkeit<br />

Aufgrund des immer größer werdenden Stellenwerts von Kunst und <strong>Kultur</strong> sind verstärkt be-<br />

triebswirtschaftliche Evaluationskriterien (hier vor allem im Non-Profit Sektor) eingeflossen,<br />

was jedoch nicht zu mehr Handlungsspielraum in Form des Budgets geführt hat (vgl.<br />

Schmutzhard 2008). Eine zunehmende Professionalisierung in der freien <strong>Kultur</strong>arbeit hat<br />

stattgefunden (vgl. Assmann 2008). Diese zunehmende Professionalisierung und vermehrte<br />

Strukturiertheit des freien Kunst- und <strong>Kultur</strong>sektors verleiht diesem <strong>Arbeitsmarkt</strong>, fernab der<br />

steigenden Bedeutung des Beschäftigungspotentials der Kreativwirtschaft und der damit in<br />

Österreich einhergehenden Diskussion um den Rückzug des Staates aus der öffentlichen Kul-<br />

turförderung und der Ersetzung der öffentlich getragenen oder finanzierten <strong>Kultur</strong>einrichtun-<br />

gen durch Unternehmen der Kreativwirtschaft und dem impliziten Verkennen des Auftrags<br />

und Konzepts dieser <strong>Kultur</strong>betriebe, immer mehr einen Berufscharakter und ermöglicht<br />

gleichzeitig die Chance, kulturelle Tätigkeiten des Nonprofit-Sektors als professionelle Er-<br />

werbsarbeit zu diskutieren und das öffentliche Bewusstsein für diesen Bereich zu sensibilisie-<br />

ren. Auch für künstlerische Berufe bietet die aktuelle Diskussion um die neuen <strong>Kultur</strong>arbeits-<br />

plätze die Möglichkeit, diese unter den genannten Aspekten zu diskutieren (vgl. Schiffbän-<br />

ker/Mayerhofer 2003: 17).<br />

„Was wahrscheinlich auch wichtig ist, weil es sonst überhaupt unbegreifbar ist, wie die Menschen<br />

überleben sollen […] das ist einfach eine wilde Geschichte, wie viele Künstler können wirklich<br />

leben von dem, was sie tun? (Schweizer 2008)<br />

Dieser Weg der Effizienzsteigerung führte in der Sparte Museen dazu, dass Ausstellungen mit<br />

teils mehr finanziellen Mitteln ausgestattet und immer größer und spektakulärer werden und<br />

man in kürzerer Zeit immer mehr erledigen muss (vgl. Schweizer 2008).<br />

Konnex: Qualifizierung, Positionierung und Sicherheit<br />

Ein weiteres Spezifikum der <strong>Kultur</strong>berufe ist, dass sie meist nicht in korporatistischen Struk-<br />

turen eingebunden sind und somit eine intermediäre Position zwischen den klassisch privile-<br />

gierten Professionen einerseits und den verberuflichten abhängig beschäftigten Arbeitneh-<br />

mern andererseits einnehmen. So handelt es sich vielfach um offene Berufe, die ohne zertifi-<br />

zierte Bezeichnungen und ohne Schutz am <strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt mit anderen Berufsgruppen<br />

konkurrieren (vgl. Gottschall 2003: 7).<br />

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