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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Teil III: <strong>Kultur</strong>.Arbeitskraft.UnternehmerIn. ...<br />

Helmut Klages und Ulrich Beck. In Bezug auf die Subjektivierung der Arbeit spricht Martin<br />

Baethge (1991: 7) diesbezüglich von einer normativen Subjektivierung, die sich im<br />

„Geltendmachen persönlicher Ansprüche, Vorstellungen und Forderungen in der Arbeit“<br />

äußere und Unternehmen vor eine große Herausforderung stelle:<br />

„Man will sich in der Arbeit nicht wie ein Jedermann, sondern als Subjekt mit besonderen Fähig-<br />

keiten, Neigungen und Begabungen verhalten können und die Tätigkeit in der Dimension persön-<br />

licher Erfaltung und Selbstverwirklichung interpretieren können“ (1991: 8).<br />

Insgesamt fügen sich in den Ansatz der Subjektivierung als Ausdruck eines<br />

gesamtgesellschaftlichen Wandels die Ergebnisse von Albrecht Göschel zum<br />

generationenspezifischen Wandel des <strong>Kultur</strong>begriff ein (siehe Teil I).<br />

b) Subjektivierung als Folge der post-tayloristischen Produktion:<br />

Die Folgen des Endes der tayloristisch organisierten Massenproduktion bzw. deren<br />

Verlagerung in Schwellenländer und der im Zuge des verschärften globalen Wettbewerbs sich<br />

erhöhenden Kosten-, Produktivitäts- und Qualitätsdrucks auf die betrieblichen Arbeitsabläufe<br />

sind eines der Kerngebiete der Industrie-, Arbeits- und Organisationssoziologie. Im<br />

Vordergrund steht hier nicht die „Humanisierung der Arbeit“, sondern das Nutzbarmachen<br />

subjektiver Ressourcen zur Erhöhung der Produktivität und Qualität (Kleemann/Matuschek/<br />

Voß 2003: 70). Im Gegensatz zum Taylorismus wird die Subjektivität der Arbeitenden vom<br />

Störfaktor zum produktiven Potential (Moldaschl 2003: 100). Die Subjektivierung der Arbeit<br />

endet dabei nicht bei der verstärkten Nutzung der Selbstorganisationsfähigkeit, sondern<br />

bedeutet einen<br />

„erweiterten Zugriff auf bislang kaum systematisch genutzte Potentiale der Arbeitskraft wie Inno-<br />

vativität, Kreativität, Sozial- und Kommunikationskompetenzen, Begeisterungsfähigkeit und ul-<br />

timative Leistungsbereitschaft, Loyalität und Solidarität usw. Zielsetzung der neuen Formen der<br />

Arbeitsorganisation ist damit ein grundlegend erweiterter und letztlich sogar nahezu ,totaler’<br />

Zugriff auf die gesamte Person gegenüber der bislang allenfalls partiell möglichen Verfügung<br />

über ihr Arbeitskraftpotential“ (Voß 1994 zit. n. Kleemann/Matuschek/Voß 2003: 72).<br />

Diese umfassende Nutzung der Erwerbsperson geht einher mit einer Entgrenzung von Arbeit<br />

und Leben, die durch weitere Entwicklungen wie der zeitlichen und räumlichen<br />

Flexibilisierung der Erwerbssituation (ermöglicht durch den Fortschritt der Informations-<br />

technologien), einer Individualisierung und De-Institutionalisierung von Erwerbsbiographien<br />

und den spezifischen Ansprüchen von Frauen am <strong>Arbeitsmarkt</strong> begleitet werden.<br />

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