Arbeitsmarkt Kultur - Kupf
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162<br />
15.3 Aufbau dieses Teil III der Arbeit<br />
... Katharina Siegl<br />
In der Folge werden zwei Typen zur Analyse der Erwerbstätigkeit im Kunst- und<br />
<strong>Kultur</strong>bereich vorgestellt. Es handelt sich dabei um den Typus AlleindienstleisterIn von<br />
Gottschall/Betzelt (2005) und den Typus ArbeitskraftunternehmerIn von Pongratz/Voß<br />
(2004). Theoretisch fundiert sind diese durch die Subjektivierung von Arbeit, die bei den<br />
Kunst- und <strong>Kultur</strong>berufen besonders ausgeprägt ist. Darüber hinaus werden die<br />
Erwerbsverhältnisse im Kunst- und <strong>Kultur</strong>bereich sozial- und arbeitsrechtlich verortet. Damit<br />
soll gezeigt werden, dass die destandardisierten, flexibilisierten und individualisierten<br />
Erwerbssituation, die im Kunst- und <strong>Kultur</strong>bereich vorherrschend sind, mit dem<br />
österreichischen Wohlfahrtssystem nicht optimal kompatibel sind.<br />
Vor dem Hindergrund dieser theoretischen und systemischen Verortung werden verschiedene<br />
Aspekte der Erwerbstätigkeit in <strong>Kultur</strong>berufen untersucht. Die Einkommenssituation zeigt am<br />
deutlichsten die ausgeprägte Ungleichheit im Erwerbsfeld. Neben der Einbeziehung<br />
quantitativer Daten interessieren besonders die Rahmenbedingungen der Einkommens-<br />
erzielung der jungen Linzer Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffenden.<br />
Der Erzielung von Einkommen aus künstlerischer bzw. kultureller Tätigkeit geht meist ein<br />
intensive und lange Ausbildung voraus. Mit dem Zugang zur Ausbildung, den Bedingungen<br />
des Berufseinstieges und dem beginnenden Etablierungsprozess liegt das Hauptaugenmerk in<br />
diesem Kapitel auf der Bewältigung von Statuspassagen. Eine besondere Rolle spielen dabei<br />
so genannte GatekeeperInnen und das soziale Kapital der Personen.<br />
Besondere Bedeutung kommt der Untersuchung der Erwerbsorientierung zu. In enger<br />
Anlehnung an Pongratz/Voß (2004) werden verschiedene Dimensionen der Erwerbs-<br />
orientierung – die Leistungsorientierung, die berufsbiographische Orientierung und die<br />
Orientierung am „Lebenswert“ der Arbeit – untersucht, um die Anwendbarkeit des<br />
ArbeitskraftunternehmerInnen-Konzeptes auf Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffende zu prüfen. Zum<br />
Abschluss wird auf den Umgang der AkteurInnen mit ihrer Position zwischen den<br />
unterschiedlichen Logiken von <strong>Kultur</strong> und Ökonomie eingegangen und die Spezifika der<br />
<strong>Kultur</strong>szene in der Stadtregion Linz betrachtet.<br />
Die eigenen empirischen Ergebnisse fließen in die gesamte Arbeit – im Kapitel 16 und 17<br />
aufgrund der hauptsächlich theoretischen und sozial- und arbeitsrechtlichen Themen-<br />
bearbeitung schwächer, in den nachfolgenden Kapiteln umfassend – ein und werden durch<br />
repräsentative Zitate aus den geführten Interviews illustriert.