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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Teil II: Öffentlich finanzierte und getragene <strong>Kultur</strong>organisationen als <strong>Kultur</strong>anbieter und Arbeitgeber ...<br />

zueinander gesetzt bzw. mit den entstehenden Konsequenzen für Individuum, Organisation<br />

und Staat ergänzt. Diese kurzen Ausführungen sollen einen allgemeinen Einblick in den<br />

<strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt gewähren und dessen Rahmenbedingungen erläutern, bevor im nächsten<br />

Kapitel der <strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt in der Stadtregion Linz dargestellt wird.<br />

Konnex: <strong>Kultur</strong>arbeitsmarkt und andere Arbeitsmärkte<br />

Die spezifischen Merkmale des <strong>Kultur</strong>arbeitsmarktes machen eine Vergleichbarkeit mit ande-<br />

ren Arbeitsmärkten schwierig und weisen auf die Eigenheiten dieser Erwerbsarbeit hin. Einer-<br />

seits gelten für diesen Arbeitsbereich „harte Deadlines“, die in dieser Art und Weise kaum in<br />

einem anderen Bereich vorzufinden sind und somit von Organisationen und MitarbeiterInnen<br />

hohe Flexibilität, Organisiertheit und Qualifikation erfordern und eine Fluktuation des Mitar-<br />

beiterstandes inkludieren, andererseits wird im Kunst- und <strong>Kultur</strong>bereich in Form der Produk-<br />

tion von Kunst (und deren Inhalten) und der Vermittlung und Präsentation dieser eine be-<br />

stimmte Arbeit an der Gesellschaft geleistet (vgl. Stocker 2008). Für KünstlerInnen ist<br />

„der <strong>Arbeitsmarkt</strong> […] natürlich auf der einen Seite ein nahezu überfüllter <strong>Arbeitsmarkt</strong> […] das<br />

ist also ein unglaublicher Wettbewerb um gute Stellen und attraktive Stellen, dass jemand eine<br />

Karriere macht, wie etwa der Oberösterreicher Franz Welser-Möst, das ist selbstverständlich<br />

Können, aber auch wahnsinnig viel Glück. Dass man an der richtigen Stelle steht und so weiter.<br />

Das ist auf dem Sektor sehr, sehr schwierig, das ist ein heikler Beruf mit grundsätzlich nicht ga-<br />

rantierten Erfolg.“ (Winkler 2008)<br />

So hatte zum Beispiel das Theater Phönix im Zuge einer Ausschreibung für die Erweiterung<br />

ihres Schauspielensembles um fünf Arbeitsplätze insgesamt 300 Bewerbungen (vgl. Stangl<br />

2008).<br />

Konnex: Ökonomisierung und <strong>Kultur</strong>budget<br />

Eine oftmals ausgabenseitige Indexsteigerungen in Form der jährlichen Anpassungen der<br />

MitarbeiterInnen-Einkommen an die (zumindest in manchen öffentlich getragenen Organisa-<br />

tionen) von der Gewerkschaft ausverhandelten Lohnerhöhungen, und das meist nicht in dieser<br />

Form erhöhte Gesamtbudget führt zu Mehrausgaben für das Personal, einhergehend mit dem<br />

Rückgang des Programmbudgets (vgl. Stocker 2008, vgl. Stangl 2008), was bereits auf eine<br />

der größten Herausforderungen dieses Bereichs verweist: Programmbudget vs. Personalbud-<br />

get. Natürlich ist diese Frage der Personalkosten für alle Arbeitsfelder evident und enorm prä-<br />

sent, jedoch sind die Auswirkungen im Kunst- und <strong>Kultur</strong>feld im Hinblick auf den demokrati-<br />

schen <strong>Kultur</strong>auftrag besonders brisant. Hinsichtlich der einzelnen <strong>Kultur</strong>anbieter wirkt sich<br />

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