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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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Teil III: <strong>Kultur</strong>.Arbeitskraft.UnternehmerIn. ...<br />

Abbildung 63: Persönliches Nettoeinkommen nach Grad der Etablierung<br />

Quellen: Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt 2008: 208<br />

Eine gute Etablierung und damit ein höheres Einkommen aus künstlerischer Tätigkeit<br />

ermöglicht Kunstschaffenden auch die Reduktion bzw. den Verzicht auf andere Tätigkeiten<br />

im kunstnahen oder kunstfernen Bereich. Unter den von Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008:<br />

52f) Befragten erzielen 44 Prozent ihr Einkommen schwerpunktmäßig aus dem künstlerischen<br />

Bereich, die relativ meisten in den Sparten Darstellende Kunst und Film. Ein Viertel der<br />

Erwerbstätigen erzielt Einkommen im künstlerischen und kunstnahen Bereich gleichermaßen<br />

und kann somit hinsichtlich finanziellem und ideellem Schwerpunkt ebenso eine hohe<br />

Deckung erreichen. Besonders häufig ist diese Konstellation bei MusikerInnen. Rund 22<br />

Prozent der Kunstschaffenden erzielen ihr Einkommen schwerpunktmäßig in einem<br />

kunstfernen Beruf und führen damit ein „geteiltes“ Leben. Ihre Einkünfte aus künstlerischer<br />

Tätigkeit sind sehr gering (ebd. 87), besonders häufig zu finden sind in dieser Gruppe<br />

SchriftstellerInnen. Durch den Bedarf nach kunstfernen Erwerbsmöglichkeiten ist der<br />

Etablierungsprozess stark beeinträchtigt:<br />

„Da ich von meiner Kunst nicht leben kann, muss ich eben diverse Jobs machen, die mich in mei-<br />

nem künstlerischen Schaffen verlangsamen. Ergo: Ich bin nicht produktiv genug, um mich besser<br />

etablieren zu können.“ (Zitat aus einem Fragebogen, Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt 2008: 53)<br />

Um den eigenen Etablierungsprozess voranzutreiben, spielt daher die größtmögliche<br />

Konzentration auf die eigene künstlerische Arbeit und allem, was ihr nützt (vgl. Thurn 1997:<br />

106), eine bedeutende Rolle. Diese ist jedoch mit hohen Risiken verbunden: Der<br />

Etablierungsprozess ist mit hoher Wahrscheinlichkeit begleitet von einer längeren Phase an<br />

der Armutsgefährdungsgrenze, ohne die Sicherheit, einmal ein höheres Einkommen aus der<br />

201

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