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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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... Martin Böhm und Katharina Siegl<br />

gleichzeitig die Personalbudgets entlasten, bedeuten sie für den Wohlfahrtsstaat eine enorme<br />

Herausforderung. Gerade der konservativ-korporatistisch geprägte österreichische<br />

Wohlfahrtsstaat orientiert sich am Status-Erhalt der Versicherten. Doch diskontinuierliche<br />

Erwerbsbiographien stellen das Konzept eines Status in Frage: Der laufende Wechsel<br />

zwischen exzessiver Arbeit und Unterbeschäftigung, zwischen Selbständigkeit und<br />

Unselbständigkeit, zwischen hohen Honoraren und Zeiten ohne Einkünften, den einige der<br />

Befragten seit Jahren vollziehen und wie dies auch in den Ergebnissen von Reidl/Steyer<br />

(2006), Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008) und Eichmann/Flecker/Reidl (2007) zum<br />

Ausdruck kommt, bedeutet eigentlich das Gegenteil eines feststellbaren Status. Wenn nun<br />

dem Feld der Kunst- und <strong>Kultur</strong>arbeit tatsächlich eine wegweisende Funktion für die Zukunft<br />

einer individualisierten, subjektivierten und flexibilisierten Arbeit zukommt und damit diese<br />

komplexe Unsicherheit auch in anderen Bereichen zur Wirkung kommt, dann hat dies zwei-<br />

fellos Konsequenzen für den Wohlfahrtsstaat und die gesellschaftliche Solidarität zwischen<br />

Berufsgruppen ebenso wie zwischen Generationen.<br />

Auf Basis der vorliegenden Untersuchung des Kunst- und <strong>Kultur</strong>arbeitsmarktes in der<br />

Stadtregion Linz ergeben sich einige Ansätze zu einer Verbesserung sowohl für die <strong>Kultur</strong>-<br />

Institutionen als auch für die Erwerbstätigen im Sektor.<br />

23.3.1 Handlungsoptionen für politische AkteurInnen auf Ebene der<br />

Gebietskörperschaften und der Interessensvertretungen<br />

Die Handlungsoptionen der Politik betreffen vor allem die Förderung von Strukturen und<br />

Rahmenbedingungen für eine lebhafte kulturelle Szene. Sowohl von Seiten der <strong>Kultur</strong>institu-<br />

tionen als auch von Seiten der <strong>Kultur</strong>schaffenden werden die Bemühungen um Kunst und<br />

<strong>Kultur</strong> in Linz mehrheitlich positiv bewertet. Dennoch ergeben sich aus der Analyse Verbes-<br />

serungsbedarf bzw. Möglichkeiten, positive Anreize für eine weitere Förderung eines für<br />

Kunst und <strong>Kultur</strong> offenen gesellschaftlichen Klimas zu setzen.<br />

Zur Verbesserung des Handlungsspielraumes der <strong>Kultur</strong>institutionen<br />

• Verbesserung der Planungssicherheit durch eine Ausweitung der Budgetverträge je nach<br />

Größe der Institution, beispielsweise auf Fünf- bis Sieben-Jahres-Verträge. Sechs-<br />

Jahresverträge würden der Regierungsperiode auf Landes- und Gemeindeebene<br />

entsprechen (siehe hierzu auch die Empfehlungen von Leyerer/Mörth 2008).<br />

• Regelmäßige Inflationsanpassungen von <strong>Kultur</strong>budgets und Fördertöpfen zum Erhalt der

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