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Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

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200<br />

... Katharina Siegl<br />

Versorgungsleistungen wie der Witwenrente. Ein möglicher Grund für den Einkommens-<br />

einbruch bei KünstlerInnen zwischen 55 und 65 Jahren mag das niedrigere Pensionsalter von<br />

Frauen sein, aber möglicherweise auch die strukturelle Benachteiligung auf dem kunst- und<br />

kulturnahen <strong>Arbeitsmarkt</strong>: Hochschullehre, leitende und beratende Tätigkeiten in<br />

<strong>Kultur</strong>institutionen oder ExpertInnentum sind nach wie vor stark männlich dominierte<br />

Bereiche.<br />

18.2.2 Etablierung als wesentliche Voraussetzung für Einkommen<br />

Es ist nicht überraschend, dass der Grad der Etablierung eine wichtige Bedeutung für die<br />

Höhe des Einkommens hat. Kriterien für den Grad der Etablierung sind die Auftragslage bzw.<br />

die regelmäßige Nachfrage nach den Ergebnissen des künstlerischen Schaffens sowie dessen<br />

regelmäßige Präsentation, finanzielle Aspekte (der „Marktwert“) sowie Bekanntheitsgrad und<br />

Rezeption des Schaffens durch die Öffentlichkeit (vgl. Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt 2008: 46).<br />

All diese Kriterien greifen vielfältig ineinander: Regelmäßige Präsentationen erhöhen die<br />

Bekanntheit, setzen jedoch gelegentlich schon eine gewisse Bekanntheit voraus.<br />

Regelmäßiges Schaffen ist eine weitere Voraussetzung für regelmäßige Präsentationen,<br />

erfordert jedoch auch bestimmte Ressourcen. Diese Ressourcen aus freischaffender<br />

künstlerischer Tätigkeit zu erwirtschaften, setzt einen gewissen Marktwert voraus, der<br />

wiederum teilweise von der Rezeption beeinflusst ist, die ihrerseits wieder von Präsentation<br />

und Bekanntheit beeinflusst sind.<br />

Mit dem Grad der Etablierung steigt das Einkommen aus künstlerischer Tätigkeit: Gut<br />

etablierte Künstler erzielen ein mehr als doppelt so hohes Gesamteinkommen wie nicht<br />

etablierte, die Erträge aus künstlerischer Tätigkeit sind mehr als 18 mal so hoch wie bei den<br />

nicht etablierten. Künstlerinnen profitieren ebenfalls von einer guten Etablierung, allerdings<br />

nicht im selben Ausmaß wie ihre männlichen Kollegen: Ihr Gesamteinkommen steigt um das<br />

eineinhalbfache, ihre Erträge aus künsterischer Tätigkeit um das 13 fache. Während nicht<br />

etablierte Künstlerinnen und Künstler hinsichtlich des Einkommens auf ungefähr demselben<br />

Niveau starten, vergrößern sich die Unterschiede mit zunehmender Etablierung. Hinzu<br />

kommt, dass sich die von Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008: 45) befragten Männer eher<br />

etabliert vorkamen als die befragten Frauen (22 Prozent zu 13 Prozent).

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