Arbeitsmarkt Kultur - Kupf
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Teil III: <strong>Kultur</strong>.Arbeitskraft.UnternehmerIn. ...<br />
Abbildung 67: Typen der Leistungsorientierung<br />
� Souveränes Erfüllen der Anforderungen ………………………... konsequenter Optimierungsanspruch �<br />
Leistungssicherung Leistungsoptimierung<br />
Sachlich nüchterne Erfüllung professioneller<br />
Arbeitsstandards mit Betonung von Kompetenz,<br />
Erfahrung, Normtreue, Korrektheit<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach Pongratz/Voß (2004: 75ff)<br />
233<br />
Verbindung von emotionaler Erlebnisqualität und<br />
Effizienzanspruch bei der Bewältigung neuer<br />
Herausforderungen, Bereitschaft zur Improvisation<br />
und hoher Leistungsverausgabung<br />
� ArbeitskraftunternehmerIn � � �<br />
Alle interviewten Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffenden weisen die Merkmale von Leistungs-<br />
optimiererInnen auf. Die hohe Identifikation mit der eigenen Tätigkeit und die in den meisten<br />
Fällen weitreichende Autonomie 30 bei der Konzeption, Planung und Umsetzung der Projekte<br />
trifft auf alle drei Gruppen – KünstlerInnen, <strong>Kultur</strong>arbeiterInnen und Kreative sowie die<br />
Personen mit geteilten Berufsbildern – zu. Bei den Personen mit geteilten Berufsbildern ist sie<br />
teilweise in ihren dienstleistungsorientierten Tätigkeiten eingeschränkt.<br />
Die weitreichende Selbst-Kontrolle und Optimierung der eigenen Leistungen ist einerseits<br />
Bedürfnis, andererseits ergibt es sich als Anforderung aus den Rahmenbedingungen der<br />
Erwerbsarbeit. Bedürfnis ist sie insofern, als das kreative Schaffen, die Möglichkeit eigene<br />
Interessen und Ansprüche zu verwirklichen sowie ideele Motive die zentralen, intrinsischen<br />
Motivatoren für das Berufsbild sind. Die Rahmenbedingungen der Erwerbstätigkeit erfordern<br />
jedoch auch erweiterte Selbst-Kontrolle. Viele InterviewpartnerInnen arbeiten<br />
• projektbasiert in losen Netzwerkstrukturen ohne festgelegte Hierarchien,<br />
• in dezentralen Betriebsstrukturen kleiner und/oder junger Unternehmen,<br />
• in Organisationsstrukturen mit ehrenamtlichen AktivistInnen und freien MitarbeiterInnen,<br />
• auf Werkvertragsbasis, wobei sie die Aufträge in der Regel auf Basis ihrer persönlichen<br />
Referenzen und des damit verbundenen Vertrauens erhalten,<br />
• auf Basis selbstentwickelter Angebote, die sie alleine oder mit PartnerInnen umsetzen.<br />
20.1.1 Hohe intrinsische Motivation in fachlichen Aspekten<br />
Die Kunst- und <strong>Kultur</strong>schaffenden identifizieren sich sehr stark mit ihrer Tätigkeit, haben<br />
ausdrücklich Spaß an ihren Projekten und Produktionen und genießen es, sich neuen<br />
30 Der Grad der Autonomie bei den jeweiligen Tätigkeiten ist freilich unterschiedlich; für die Orchestermusikerin ist eine gewisse Auto-<br />
nomie lediglich bei den Nebentätigkeiten möglich.