31.01.2013 Aufrufe

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

196<br />

Abbildung 60: Äquivalenzierte Nettohaushaltseinkommen im Vergleich<br />

... Katharina Siegl<br />

Quellen: Statistik Austria (2008c) für die Gesamtbevölkerung und Hochqualifizierte, Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008) für<br />

die Kunstschaffenden. Die Daten sind methodisch vergleichbar, allerdings ergeben sich durch die unterschiedlichen<br />

Vergleichsabstände (Zehntel und Quartil bei Statistik Austria bzw. Terzil bei Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt) Unschärfen. Die<br />

fehlenden Angaben zu den Kunstschaffenden wurden durch Schätzungen auf Basis der in Tabelle 95 ausgewiesenen<br />

Verteilung der Äquivalenzeinkommen von Kunstschaffenden in Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008: 205) ergänzt.<br />

Daraus geht hervor, dass Kunstschaffende nicht nur generell über deutlich niedrigere<br />

Einkommen als der Durchschnitt verfügen, sondern dass unter ihnen auch eine höhere<br />

Ungleichheit bezüglich Einkommen herrscht als in der Gesamtbevölkerung. Damit ähneln sie<br />

wiederum der Gruppe der Hochqualifizierten, die ebenfalls eine stärker ausgeprägte<br />

Lohnspreizung als die Gesamtbevölkerung aufweisen – jedoch ausgehend von einem deutlich<br />

höheren Niveau als <strong>Kultur</strong>schaffende. Während hohe Qualifikation im Allgemeinen der beste<br />

Schutz gegen Armut ist – die Armutsgefährdungsquote unter AkademikerInnen liegt mit 6<br />

Prozent mehr als die Hälfte unter dem Gesamtdurchschnitt (Statistik Austria 2008c) – gilt das<br />

für <strong>Kultur</strong>schaffende nicht: 37 Prozent der von Schelepa/Wetzel/Wohlfahrt (2008: 97)<br />

befragten Kunstschaffenden verfügen über ein Äquivalenzeinkommen unter der Armuts-<br />

gefährdungsquote.<br />

Die ausgeprägte Lohnspreizung der <strong>Kultur</strong>schaffenden kann auch als Hinweis auf die stärkere<br />

Marktabhängigkeit der <strong>Kultur</strong>schaffenden gelten. Der pauschale Vergleich mit den anderen<br />

Hochqualifizierten, die als nicht weiter ausdifferenzierte Gruppe eine ähnlich ausgeprägte<br />

Lohnspreizung aufweisen, hinkt jedoch: Unter dieser Bezeichnung versammlen sich<br />

Berufsgruppen mit unterschiedlichen <strong>Arbeitsmarkt</strong>bedingungen und -regulierungsschemata<br />

und damit auch unterschiedlichen Commodifizierungsgraden der Arbeit.<br />

Für die breiter definierte Gruppe der in der Wiener Kreativwirtschaft Erwerbstätigen ist von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!