Arbeitsmarkt Kultur - Kupf
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Teil III: <strong>Kultur</strong>.Arbeitskraft.UnternehmerIn. ...<br />
Der Weg zur künstlerischen Ausbildung weist jedoch in vielen Fällen bereits Brüche auf.<br />
Sechs der Befragten haben vor Beginn ihres Kunststudiums bereits Berufserfahrung in einem<br />
„normalen“ Beruf gesammelt, drei weitere zumindest ein anderes Studium begonnen. Es<br />
handelt sich dabei ausschließlich um jene, die in Bezug auf die Eltern keine besondere Kunst-<br />
oder <strong>Kultur</strong>affinität angeben. Die vor der Hinwendung zur Kunst eingeschlagenen Wege sind<br />
in jedem Fall relativ konventionell: Tourismusmanagement, Werbegrafik, Jobs in Industrie,<br />
Handwerk und Handel, ein kaufmännischer Lehrberuf oder begonnene bildungs-, sprach-<br />
bzw. wirtschaftswissenschaftliche Studien weisen auf vertraute Berufsbilder hin. Auch die<br />
beiden Befragten ohne akademische Ausbildung (D2 studiert zwar, jedoch eher sporadisch)<br />
waren trotz ihres frühen Interesses für künstlerische Ausdrucksformen vor ihrem Einstieg in<br />
einen Beruf im Kunst- und <strong>Kultur</strong>bereich in anderen Branchen tätig. Der Abbruch dieses<br />
Weges und die Orientierung hin zur Kunst erfolgten in der Regel aufgrund eines starken<br />
inneren Dranges, eine lange gehegte Leidenschaft zu professionalisieren und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
“Also vom Beruf her hab ich die Ausbildung als Grafiker gemacht, aber trotzdem muss ich sagen,<br />
vom Interesse her hab ich musikalische Projekte verfolgt. Von daher war es schon ein<br />
Wunschtraum, dass ich das auch studiere.” (Interview B3, Abs. 32)<br />
“Naja, die Leidenschaft war sehr klar, sehr früh. Das war mit 16 schon. Ohne irgend eine Ahnung<br />
gehabt zu haben. Ich hab ja zuerst [Lehrberuf] gelernt, das auch abgeschlossen, und hab aber da<br />
schon mit Video herumgebastelt. [...] Und aufgrund dieses Interesses hab ich dann zu sondieren<br />
begonnen, was gibt es. Und da bin ich dann auf die Kunstuni gestoßen, die vom Studienplan<br />
genau das war, was ich mir vorgestellt hab.” (Interview B2, Abs. 32)<br />
Und dann bin ich sofort genommen worden [als Fachkraft in der Zentrale eines großen<br />
Handelskonzerns, Anm. KS]. Und bin dann nach [Stadt] gegangen, und hab aber nach drei<br />
Monaten gemerkt, dass das nichts ist für mich. Also ich bin einfach nicht glücklich geworden. Es<br />
hat Spaß gemacht, gar keine Frage, aber ich wusste, ich muss ans Theater. (Interview C2, Abs.<br />
63)<br />
Neben dem Drang zum künstlerischen Schaffen fördern auch die als unbefriedigend<br />
empfundenen Modi des gängigen Erwerbslebens den Mut zum Bruch mit dem davor<br />
eingeschlagenen Weg.<br />
“[…] Dann hab ich eben Zivildienst gemacht, dann ein Jahr gearbeitet als, als<br />
[kunsthandwerklicher Beruf] bei einer Firma in [Stadt]. Das war total unbefriedigend für mich,<br />
weil das war wirklich so in der Früh reingehen, um sieben Uhr stempeln und um halb vier raus,<br />
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