Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />
■ Eltern und Lehrkräfte geben sich gegenseitig<br />
Feedback<br />
■ Schulleitung und Lehrkräfte geben sich gegenseitig<br />
Feedback<br />
■ alle Beteiligten beurteilen das Schulklima ( z. B.<br />
mit dem Schulbarometer)<br />
M148 E<strong>in</strong>führung von Feedback-Kultur als Türöffner<br />
<strong>für</strong> Veränderungsprozesse (Dagmar Schreiber, Democaris)<br />
M149 Gruppenfeedback ( Elke Kle<strong>in</strong>, Kobra.Net)<br />
M150 Feedback-Arbeit als Beitrag zur Unterrichtsentwicklung<br />
( Bastian/combe)<br />
M150a–d Feedbackbögen <strong>für</strong> die Orientierungs-,<br />
Mittel- und Oberstufe<br />
Gewaltfreie Kommunikation<br />
Gefühle und Bedürfnisse während des Lernprozesses<br />
zu berücksichtigen, hat <strong>für</strong> <strong>den</strong> Lernerfolg<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung. Wenn starke Gefühle und<br />
wichtige Bedürfnisse über längere Zeit nicht bewusst<br />
wahrgenommen und ausgedrückt wer<strong>den</strong><br />
und damit ke<strong>in</strong>e chance bekommen, berücksichtigt<br />
zu wer<strong>den</strong>, entsteht e<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerer Zustand der Frustration.<br />
Dies trifft auf Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler wie auf<br />
Lehrkräfte zu. Wie die Selbstbestimmungstheorie<br />
von Deci/Ryan 4 zeigt, hängt der Erfolg <strong>in</strong> Lernprozessen<br />
wesentlich davon ab, dass die Bedürfnisse<br />
nach Kompetenzerfahrung, nach Partizipation und<br />
nach Sicherheit und e<strong>in</strong>em Klima des Vertrauens<br />
erfüllt wer<strong>den</strong>. Gel<strong>in</strong>gensbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d da<strong>für</strong><br />
die Kommunikation und Interaktion zwischen <strong>den</strong><br />
Lehren<strong>den</strong> und <strong>den</strong> <strong>Lernen</strong><strong>den</strong>. Die Wahrnehmung<br />
der Bedürfnisse <strong>in</strong> der Kommunikation kann man<br />
lernen. Dazu gehören die<br />
■ Sensibilisierung <strong>für</strong> die Grundbedürfnisse von<br />
Lehrkräften und Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern im<br />
Schulalltag,<br />
■ übernahme von Verantwortung <strong>für</strong> die eigenen<br />
Bedürfnisse und<br />
■ Wege zur Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />
von Lehren<strong>den</strong> und <strong>Lernen</strong><strong>den</strong>.<br />
M151 Beispiel aus der Schule zu dem Kommunikationsmodell<br />
von Friedemann Schulz von Thun<br />
M151a Die vier Seiten e<strong>in</strong>er Nachricht<br />
M151b übungen zur Kommunikation<br />
M31, M32a–d, M32 Wie das Kommunizieren von Bedürfnissen<br />
Beziehungen verändern kann<br />
Token-Systeme<br />
Das Tokensystem ist e<strong>in</strong> aus der Verhaltensmodifikation<br />
stammendes Programm, mit dem erwünschtes<br />
Verhalten verstärkt und abweichendes<br />
Verhalten bestraft wird.<br />
Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler erhalten am Ende<br />
e<strong>in</strong>er Stunde oder e<strong>in</strong>es Tages von ihrer Lehrkraft<br />
Punkte oder Gegenstände als E<strong>in</strong>schätzung ihres<br />
Verhaltens. Wenn sie genügend gesammelt haben,<br />
können sie sie gegen e<strong>in</strong>e Belohnung e<strong>in</strong>tauschen.<br />
Token-Systeme wirken, wenn sie mit e<strong>in</strong>em kognitiven<br />
Ansatz zum Verhaltenslernen verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />
(vgl. Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsraum).<br />
M152 Tokensystem an der Bernhard-Kellermann-<br />
Oberschule, Senftenberg<br />
Beziehungslernen <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />
Beziehungen zwischen e<strong>in</strong>zelnen Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern, zwischen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie<br />
Lehrkräften und der ganzen Gruppe untere<strong>in</strong>ander<br />
bee<strong>in</strong>flussen das <strong>Lernen</strong> des E<strong>in</strong>zelnen. Die Interaktionen<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Lernprozessen wer<strong>den</strong> nicht nur<br />
von <strong>den</strong> sachlichen Aufgaben, sondern ebenfalls<br />
von <strong>den</strong> Beziehungen und Gruppenprozessen bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Lehrkräfte benötigen fundiertes Wissen,<br />
reflektierte Erfahrungen und Metho<strong>den</strong> zur Bee<strong>in</strong>flussung<br />
und Gestaltung der Gruppenprozesse.<br />
Im Mittelpunkt stehen<br />
■ Metho<strong>den</strong>, mit <strong>den</strong>en Lehrkräfte selbst Gruppenprozesse<br />
bee<strong>in</strong>flussen können<br />
■ Metho<strong>den</strong>, die <strong>in</strong> der Konferenz- und Arbeitsgruppenarbeit<br />
<strong>in</strong> der Schule s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wer<strong>den</strong> können, um die Gruppenprozesse im<br />
S<strong>in</strong>ne der Aufgabe produktiv gestalten zu können<br />
4 | Deci, Edward L./Ryan, Bichard M.: Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die Pädagogik, Zeitschrift <strong>für</strong> Pädagogik,<br />
39, S. 223–238, München