Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen
2.3.2 Selbstregulation auf der Ebene Schule
Aushandlungsgruppe
Die praktizierten schulischen Mehrheitsentscheidungen
haben dazu geführt, dass innovative und
qualitätsförderliche überlegungen im schulischen
Leben oft nicht zum Tragen kommen konnten. Im
Rahmen des BLK-Programms „Demokratie lernen
und leben“ wurden Verfahren entwickelt, mit denen
Mitsprache- und Aushandlungsprozesse zwischen
Vertretern von Eltern, Lehrkräften, Schülerinnen
und Schüler und Kooperationspartnern institutionalisiert
werden können.
Aushandlungsgruppen – Orte partizipativer Schulentwicklung
– sind paritätisch mit Schülerinnen
und Schülern, Lehrkräften, Eltern und externen
Kooperationspartnern der Schule besetzt. Es muss
sich dabei nicht unbedingt um Vertreter der gesetzlich
vorgeschriebenen Gremien wie die Schülervertretung
oder den Elternrat handeln, wie die Praxis
zeigt. Eingerichtet werden Aushandlungsgruppen
bisher vor allem zur demokratischen Mitsprache
bei wichtigen Schulentwicklungsfragen.
M127 und 127a ELSA Eltern-Lehrer-Schüler-Aushandlungsgruppe
Konferenz der Schülerinnen und Schüler
Die Konferenz der Schülerinnen und Schüler ist
ein Mitwirkungsgremium nach dem Schulgesetz.
Sie setzt sich zusammen aus den gewählten Klassensprecherinnen
und -sprechern der einzelnen
Klassen und den gewählten beratenden Eltern und
Lehrkräften. Sie spielt bei der Beratung und Durchsetzung
schulischer Belange eine wichtige Rolle.
Einzelne Mitglieder der Konferenz der Schülerinnen
und Schüler sind selbst beratende Mitglieder der Eltern-,
der Lehrer- und der Schulkonferenz. Das Prinzip
der drei Gruppen wird auf der Ebene der Kreise
und des Landes fortgesetzt. Damit ist das Wissen
um die Themen, Schwerpunkte und Probleme der
Schule gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich in dieser
Rolle wohl. Sie übernehmen Verantwortung
für sich, aber besonders für die Durchsetzung ihrer
Beschlüsse in der Schule und speziell in ihrer
eigenen Klasse. Das Vertrauen der Mitschülerinnen
und Mitschüler stärkt ihr Selbstbewusstsein und
ihre Fähigkeit, ausgehandelte Ziele durchzusetzen.
Sie nutzen ihre Beratungen auch dafür, die sie
belastenden Schwierigkeiten ihrer Position, zum
Beispiel gegenüber Nörglern oder Kritikern, anzusprechen.
Sie erwarten hilfen und Training von den
Eltern und Lehrkräften, die der Konferenz der Schülerinnen
und Schüler als beratende Mitglieder angehören.
Diese müssen sie aber auch bekommen!
Für die Schulleitung und die Lehrkräfte ist dieses
Mitwirkungsgremium der Schülerinnen und Schüler
eine ganz entscheidende Ebene. Vorhaben werden
von der Schülerschaft vorgeschlagen, diskutiert,
akzeptiert, getragen, selbst organisiert, durchgeführt
oder verworfen, geändert, abgelehnt. Die
Schülerinnen und Schüler lernen auf einer höheren
Ebene als der ihrer eigenen Klasse mit anderen
Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und
Eltern der Schule zu kommunizieren und wichtige
Entscheidungen zu treffen. In der Praxis zeigt sich,
dass eine Schülerkonferenz, der Verantwortung
übertragen wird, ein unverzichtbarer Bestandteil
für die Entwicklung der Schulkultur ist.
Methoden für eine erfolgreiche Arbeit der Schülerkonferenz:
■ gut organisierte Wahl – alle zwei Jahre
■ durchdachte Besetzung der Funktionen innerhalb
der Schülerkonferenz (Wer kann gut Protokoll
führen? Wer möchte „den hut aufhaben“?
Wer ist geeignet, im Kreisrat mitzuarbeiten?
Wer gestaltet den Raum/die Schautafel? usw.)
■ Fortbildung/Training – Rechte, Leitungs- und
Kommunikationstraining, Konfliktlösung
■ Bekanntgabe der Schülervertreter – Schautafel,
„hier spricht eure Schülervertretung“ u. a.
■ Raum für die Beratungen, computer für das
Schreiben von Informationen/Einladungen